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Horst Köhler eröffnete schon 1974 Dritte-Welt-Laden

Geschrieben am 23-01-2008

Hamburg (ots) - Im Kampf gegen die Armut in Afrika hat
Bundespräsident Horst Köhler schon vor drei Jahrzehnten ein
praktisches Signal gesetzt: Zusammen mit seiner Frau und Freunden
gründete er Anfang der siebziger Jahre einen Dritte-Welt-Laden. "Wir
waren jung damals, 1969 haben wir geheiratet, und den Laden haben wir
1974 zusammen mit Bekannten eröffnet. Wir wollten etwas Konkretes für
die Menschen in armen Ländern tun, vielleicht auch deshalb, weil ich
aus einer Familie komme, die selber Armut erlebt hat", sagt Köhler
dem ZEITmagazin LEBEN. Köhler hat die Armutsbekämpfung in Afrika in
den Mittelpunkt seiner Präsidentschaft gestellt.

"Ich trat für Veränderung durch bessere Information und
praktischen Austausch ein. Wenn die Leute bei uns einkauften, bekamen
sie immer auch Wissenswertes über die betreffenden Entwicklungsländer
mitgeliefert. Wir wollten den Bürgern von Herrenberg auch etwas von
der Kultur der Länder vermitteln. Den Laden gibt es übrigens noch
heute, er ist Teil des Netzwerks Fairer Handel. Darüber freue ich
mich besonders", sagt Köhler, der nach eigenen Angaben auch selbst
hinter der Ladentheke in dem baden-württembergischen Ort stand.

Der Bundespräsident kritisiert scharf das Vorgehen internationaler
Rohstoffkonzerne in Afrika: "Gerade im Bergbau ziehen ausländische
Investoren im Verein mit korrupten Akteuren der Oberschicht oft die
Gewinne ab, und für die Entwicklung der breiten Bevölkerung bleibt
nicht viel übrig. Die Gewinne aus Afrikas Rohstoffen müssen in meinen
Augen vor allem den afrikanischen Völkern selbst zugute kommen. Dafür
zu sorgen ist eine wichtige Verantwortung afrikanischer Regierungen,
aber auch der internationalen Staatengemeinschaft. Leider lässt auch
die westliche Welt hier eigene Glaubwürdigkeit vermissen", sagt
Köhler. Allerdings müsse die Gesellschaft des jeweiligen Landes "vor
allem selbst gegen die Korruption vorgehen".

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 5 vom 24. Januar 2008
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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