Accenture-Studie: Wechselrate bei privaten Stromkunden wird sich verdoppeln / Branche räumt fünf bis zehn Strommarken Chancen im bundesweiten Privatkundensegment ein
Geschrieben am 23-01-2008 |
Kronberg im Taunus (ots) - Der Konkurrenzkampf um die privaten Stromkunden wird sich in den kommenden Jahren deutlich verschärfen. Die Wechselrate der Haushaltskunden zu einem neuen Stromlieferanten wird von durchschnittlich rund einem Prozent zwischen den Jahren 1999 und 2006 auf fünf bis zehn Prozent im Jahr 2015 ansteigen. Bundesweit werden sich etwa fünf bis zehn Strommarken im Privatkundensegment etablieren können. Das hat eine Studie, des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture zur künftigen Entwicklung der deutschen Energiewirtschaft bis zum Jahr 2015 ergeben. Für die Prognose wurden Entscheider von Energieversorgern, Strom- und Gasnetzbetreibern sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung befragt.
Die Wechselbereitschaft von Haushaltskunden wird laut Studie auch künftig vor allem durch den Preis bestimmt, allerdings gewinnen weiche Faktoren, wie Servicequalität, Image und Vertriebskanal, weiter an Bedeutung. Energieversorger mit einer Einmarkenstrategie werden es nach Meinung der Befragten zunehmend schwer haben, sich auf dem Markt zu behaupten, da immer mehr Kunden auf Preis und Service sowie eine umweltverträgliche Erzeugung achten werden. Der Energieverbrauch pro Kopf wird zurückgehen und der Anteil erneuerbarer Energien zunehmen.
"Mit dem schärfer werdenden Wettbewerb müssen die Energieversorger eine vielfältigere Produkt- und Tarifpalette anbieten", sagt Stephan Werthschulte, Geschäftsführer im Bereich Energieversorgungswirtschaft bei Accenture. "Der Trend wird weggehen von Standardangeboten hin zu maßgeschneiderten Produkten". Laut Studie werden bis 2015 nahezu 20 Prozent der Haushaltskunden ein Kombiprodukt aus Strom und Gas nutzen. Der Marktanteil von reinen Öko-Stromprodukten wird sich sogar verfünffachen.
Bei den Strom- und Gaszählern steht ein technologischer Quantensprung bevor: Mit der zu erwartenden gesetzlichen Pflicht für den flächendeckenden Einsatz von intelligenten Stromzählern (Smart Metering) wird bereits zwischen 2011 und 2015 mindestens ein Viertel der Zähler durch die neue Technologie ersetzt, so die Annahme der Befragten. Mit den intelligenten Zählern wird es erstmals möglich sein, für jeden einzelnen Kunden maßgeschneiderte, an die jeweilige Auslastung des Stromnetzes angepasste Tarife und Produkte anzubieten. "Bedenkt man, dass die letzte Weiterentwicklung des Stromzählers rund 40 Jahre her ist, steht der Branche ein ungeheurer Innovationsschub bevor, der beträchtliche Herausforderungen, aber auch große Chancen bietet", sagt Stephan Werthschulte. Um nur ein Viertel aller Stromzähler auszutauschen, ist ein Investitionsvolumen von deutlich über 1 Milliarde Euro und rund 5000 Personenjahren notwendig.
Die wichtigsten Treiber der künftigen technologischen Entwicklung im Energiesektor sind hohe Energiepreise und andauernde Klimaschutzbemühungen: Die Befragten erwarten langfristig einen Preis für CO2-Emissionsrechte zwischen 15 und 30 Euro, der im Bereich der aktuellen Kurse am Terminmarkt liegt. CO2-Emissionsrechte leisten neben den steigenden Brennstoffkosten einen Beitrag, um alternative Energien wettbewerbsfähiger zu machen. Die Studie geht davon aus, dass im Jahr 2015 bereits 16 bis 20 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt werden. Nach Meinung der Befragten erfordert die zunehmende Dezentralisierung der Energieerzeugung eine intelligente Vernetzung der verschiedenen Elemente des Energieversorgungssystems durch innovative Konzepte wie beispielsweise virtuelle Kraftwerke. "In Zukunft wird es kaum ein Haus mehr geben, das nicht auch Energie herstellt", sagt Stephan Werthschulte. "Mikro-Netze werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Außerdem wird mehr Intelligenz benötigt, um das lokale Angebot und die Nachfrage nach Energie in Einklang zu bringen, beispielsweise in Form eines 'Energy Web"'.
Über die Studie
Für die Studie "Zukunftserwartungen über die Entwicklung der deutschen Energiewirtschaft" hat Accenture 48 Entscheider in Netzgesellschaften und Leiter von Strategieabteilungen bei großen und mittleren Energieversorgern sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung befragt. Die Studie beruht auf der Delphi-Methode. Dabei handelt es sich um ein systematisches, mehrstufigen Befragungsverfahren, das dazu dient, zukünftige Ereignisse, Trends und Entwicklungen möglichst exakt einschätzen zu können.
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit, leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit rund 175.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2007) einen Nettoumsatz von 19,7 Milliarden US-Dollar. Die Internet-Adresse lautet www.accenture.de.
Originaltext: Accenture GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39565 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39565.rss2
Pressekontakt: Accenture Campus Kronberg 1 61476 Kronberg im Taunus www.accenture.de
Mirko Alexander Lück Tel.: (06173) 94 65 844 Fax: (06173) 94 45 844 E-Mail: mirko.lueck@accenture.com
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