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WAZ: Die EZB ist die Nummer 1 - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 23-01-2008

Essen (ots) - Im Schatten der Finanzkrise offenbart sich immer
deutlicher eine Verschiebung im Gefüge der Weltwirtschaftsmächte. Am
deutlichsten ist das an der Schelte zu sehen, die jetzt die
US-Notenbank völlig zu recht ereilt. Schließlich war es der einstige
Großmeister der Geldpolitik, Alan Greenspan, der die drohende
Rezession nach dem Terror vom 9. 11. mit einer Politik des billigen
Geldes zu bekämpfen suchte - und damit die Immobilienblase
heraufbeschwor.
Die US-Wirtschaftspolitik ist - anders als die marktwirtschaftliche
Attidüde erwarten lässt - keineswegs frei von Staatseinfluss. Die
Konjunkturprogramme und eine Notenbank, die sich als Instrument der
Politik versteht, geben davon Zeugnis. Da sind die Europäer weiter,
was auch der einstigen Deutschen Bundesbank zu verdanken ist, die
sich stets aus der Tagespolitik herausgehalten und den stabilen
Geldwert im Blick hatte. Es ist zu begrüßen, wenn sich die
Europäische Zentralbank (EZB) nicht von den Ad-hoc-Aktionen der
Amerikaner kirre machen lässt. Sie kann es sich leisten. Die EZB ist
heute die Nummer eins.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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