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WAZ: EU verbietet Chemie in Spielzeug: Selbstverständlichkeit - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 24-01-2008

Essen (ots) - Giftige Farben, gefährliche Weichmacher,
verschluckbare Teile - es ist unfassbar, was so alles ins Spielzeug
unserer Kinder gerät. Dass die EU nun Gesetze verschärft, ist gut.
Wirklichen Schutz gibt es aber erst, wenn Spielzeug-Importe auch
systematisch geprüft und mit einem einheitlichen Siegel
gekennzeichnet werden. Doch davon ist Europa noch weit entfernt.
Die giftigen Mattel-Spielzeuge haben US-Behörden entdeckt.
Andernfalls wären noch viel mehr davon auch in deutschen Kinderhänden
gelandet. Kein EU-Gesetz hätte das verhindert. Dass gefährliche
Chemikalien nicht ins Spielzeug gehören, haben wir schon geahnt. Dass
sie nun auch verboten werden, ist eine Selbstverständlichkeit.
Dabei spielt es keine Rolle, wo die Spielzeuge produziert werden.
Der böse Fingerzeig auf China hat lange genug von eigenem Versagen
abgelenkt. Denn die Ursachenkette beginnt bei uns: Wir wollen
günstige Spiel-zeuge kaufen, ein US-Unternehmen entwirft sie, die
Chinesen bauen sie. Wenn Europäer ihre Kinder besser schützen wollen,
müssen sie von den Herstellern höhere Standards verlangen - und dafür
mehr bezahlen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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