Ruck/Pfeiffer: Lepra - Gefahr der Rückkehr muss eingedämmt werden
Geschrieben am 25-01-2008 |
Berlin (ots) - Zum Welt-Lepra-Tag am 27. Januar 2008 erklären der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB, und die zuständige Berichterstatterin, Sibylle Pfeiffer MdB:
Die amtliche Zahl der Leprakranken sinkt seit fünf Jahren, und doch droht die Gefahr, dass die Krankheit zurückkehrt. Offiziell werden 2008 mehr als 250.000 Menschen neu an Lepra erkranken. Doch gehen Experten davon aus, dass die offizielle Statistik riesige Lücken aufweist. Laut der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) werden in diesem Jahr rund 600.000 Menschen neu an dieser Seuche erkranken. Grund dieser Einschätzung ist die weiterhin erfolgte Übertragung der Infektionskrankheit.
Aufgrund zu niedriger offizieller Zahlen werden weniger Medikamente bestellt, verschickt und auch hergestellt. Dies kann in den betroffenen Ländern zu Engpässen bei der medizinischen Versorgung führen. Bereits jetzt sind Fälle bekannt, wo Erkrankte auf Behandlung warten müssen, weil entsprechende Medikamente fehlen.
Weniger als die Hälfte der Lepraerkrankungen wird medizinisch diagnostiziert und behandelt. Rund vier Millionen Menschen sind durch Lepra dauerhaft behindert. Die Lage für die Betroffenen wird zusätzlich dadurch verschlimmert, dass sie diskriminiert und geächtet werden.
Wie so oft sind Entwicklungsländer am stärksten betroffen. Auf neun Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas entfallen 75 Prozent aller weltweiten Leprafälle. Lepra muss mehr Gewicht auf der gesundheitspolitischen Agenda der internationalen Staatengemeinschaft bekommen.
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