 Westfälische Rundschau: Guido Knopp: Dokus brauchen Emotionen
Geschrieben am 28-01-2008 |
Dortmund (ots) - Der ZDF-Historiker Guido Knopp setzt bei seinen
Dokus bewusst auf Emotionalisierung. Das sagte Knopp, der am
Dienstag, 5. Februar, 60 Jahre alt wird, der in Dortmund
erscheinenden Westfälischen Rundschau (Dienstagsausgabe).
Die Dokumentationen dürfen nicht nur emotionalisieren, sagte Knopp,
"sie müssen es sogar, wenn sie die Zuschauer erreichen wollen. Gerade
neuere Untersuchungen belegen: Das, was Emotionen auslöst, wirkt am
nachhaltigsten. Wenn sich der Zuschauer die Empfindung, die er beim
Betrachten eines Filmes merkt, dann merkt er sich auch die
Information. Wir fühlen uns da bestätigt. Wir haben schon Anfang der
90er gesagt: keine Scheu vor Emotion. Wie wirkt die Geschichte auf
die Menschen ein? Was macht sie mit ihnen?" Knopp führte die Arbeit
für seine Dokumentation zum Untergang der "Gustloff" als
Musterbeispiel an: "Sie können dabei keinen Zeitzeugen befragen, ohne
dabei auch die Emotionen einzufangen."
Knopp hat keine Angst davor, dass die Aufbereitung von
Zeitgeschichte in Spielfilmen seinen Dokumentationen zu denselben
Themen Zuschauer wegnehmen könnte. Als Beispiel nannte Knopp den
ZDF-Zweiteiler "Die Gustloff". "Ein Grund für die fiktionalen
Darstellungen sind unsere Erfolge mit großen Dokumentarserien
gewesen. Nehmen wir die ,Gustloff'. Die Entscheidung für den
Zweiteiler ist im Herbst 2001 gefallen. Was haben wir im Herbst 2001
gesendet? Unsere fünfteilige Reihe ,Die große Flucht', und ein Film
davon trug den Titel ,Der Untergang der Gustloff'", erklärte Knopp im
Gespräch mit der Westfälischen Rundschau.
Der zweiteilige Spielfilm "Die Gustloff" strahlt das ZDF am Sonntag,
2. März, und Montag, 3. März, jeweils um 20.15 Uhr aus.
"Die Gustloff - Die Dokumentation" ist am 2. März um 21.45 Uhr und
am Dienstag, 4. März 2007, 20.15 Uhr, zu sehen.
Originaltext: Westfälische Rundschau
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