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Deutsche Konjunktur langfristig nicht bedroht

Geschrieben am 29-01-2008

Düsseldorf/München (ots) -

Global Economic Outlook 2008: Deloitte-Studie sieht globalen
Konjunkturzusammenbruch durch US-Finanzkrise als nicht
wahrscheinlich

Die US-Kreditkrise ist ein zentraler Faktor für die Weltwirtschaft
im Jahr 2008 - und damit auch für die EU und Deutschland. Obwohl die
europäischen Volkswirtschaften nicht mehr komplett von der
US-Konjunktur abhängig sind, kann sich die US-Krise dennoch negativ
auf die wirtschaftliche Entwicklung Ersterer auswirken. Darüber
hinaus hängen insbesondere für Deutschland die Aussichten stark von
strukturellen Bedingungen ab wie der Arbeitsmarktreform und dem
Subventionsabbau. Insgesamt ist eine nachhaltige weltweite
Konjunktureintrübung durch die aktuellen Finanzmarktturbulenzen zwar
möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Das zeigt die
Deloitte-Studie "Global Economic Outlook 2008", die neben den
Auswirkungen der Bankenkrise vor allem die Dollarschwäche, die
Energiepreise, die Inflationsgefahr und die weitere Entwicklung der
aufstrebenden Wirtschaftsmächte Asiens in den Mittelpunkt stellt.

"Die Wachstumsprognosen für Deutschland sehen wir relativ
optimistisch - wichtigster Faktor ist eine verbesserte
Erwerbssituation zur Förderung des Konsums; daneben profitiert die
deutsche Wirtschaft weiterhin von ihrer Exportleistung", erklärt Dr.
Michael Göttgens, Geschäftsführender Partner von Deloitte.
"International beeinflussen die USA durch deren Kreditkrise, die
Zinsraten sowie die Dollarschwäche und Chinas Wachstumstempo mit
immensem Energie- und Rohstoffhunger die Weltwirtschaft."

Risikofaktoren Finanzkrise, Rohstoffpreise, Inflation

Chinas Wachstum beeinflusst die Weltwirtschaft auf vielerlei
Weise. Massive Kapitalströme aus China in den letzten Jahren und die
daraus folgenden günstigen Kreditkonditionen in den USA werden als
Ursprung für die Subprime-Krise gesehen. Die hohen Rohstoffpreise
bergen ebenfalls Risiken für die Weltkonjunktur. In Anbetracht der
großen Nachfrage vornehmlich aus China und Indien ist mit einem
weiter steigenden Ölpreis zu rechnen. Auch die - zum Teil dem
aktuellen globalen Aufschwung geschuldete - Inflation ist Grund zur
Besorgnis. Sie betrifft vor allem Länder wie China, die USA sowie
Länder, deren Währung an den Dollar gekoppelt ist. Mittlerweile ruft
die aktuelle Dollarschwäche besonders in Europa Besorgnis hervor.
Sollte sich die aktuelle Tendenz fortsetzen, kann dies gerade für die
EU Exporteinbußen bedeuten und deflationäre Tendenzen begünstigen -
was in der Folge zu Leitzinssenkungen in der Eurozone führen könnte.

Regionale Entwicklung

In den verschiedenen Regionen der Welt hängt die Entwicklung des
Jahres 2008 von ganz unterschiedlichen Bedingungen ab. In Russland
beispielsweise gründet das wirtschaftliche Wachstum neben einer
erhöhten Binnennachfrage größtenteils auf dem Rohstoffexport - somit
sind die Energiepreise kritisch für die russische Ökonomie. In China
mehren sich die Zeichen für eine Überhitzung - die Lebensmittelpreise
und Löhne steigen, die hohe chinesische Nachfrage treibt weltweit die
Warenpreise in die Höhe. Hauptaufgabe der chinesischen Regierung wird
die Eindämmung der Inflation sein. Aber auch Umweltfragen, das
öffentliche Gesundheitswesen sowie steigende Energiekosten sind
weitere Herausforderungen für die chinesische Führung. In Indien
werden die grundsätzlich guten Aussichten für 2008 von Faktoren wie
dem hohen Budgetdefizit, zu wenigen Direktinvestitionen aus dem
Ausland sowie insgesamt zu geringen Investitionen, z.B. in die
Humanressourcen des Landes, getrübt. Nach wie vor jedoch weisen der
Service- und der Fertigungssektor gesunde Wachstumsraten auf. Eher
verhalten präsentiert sich die Entwicklung in Japan. Nach starken
Exporterfolgen in den letzten Jahren könnte das Jahr 2008 eine
Abschwächung bringen, zudem besteht die Gefahr fortgesetzter
Deflationstendenzen.

Die Finanzkrise bestimmt die aktuelle Entwicklung in den USA. Sie
könnte mittelfristig für einen Rückgang der Binnennachfrage und für
eine deutliche Abschwächung der Gesamtentwicklung sorgen. Positiv
wirkt sich hingegen der schwache Dollar auf die US-Exporte aus. Die
Perspektiven für Westeuropa sind durchwachsen: Zwar zeigt sich die
Wirtschaft - anders als früher - nicht mehr so abhängig von der
US-Entwicklung, jedoch bedrängt der starke Euro den Export. Auf lange
Sicht muss Europa sein Wachstum mit entsprechenden Strukturreformen
sichern.

"Die Abschwächung der US-Konjunktur zeigt bis jetzt nur
beschränkte Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Nur zirka zehn
10 Prozent unserer Exporte sind für Amerika bestimmt. Die Eurozone
macht den Großteil unseres Außenhandels aus", resümiert Dr. Michael
Göttgens. "Trotz momentaner Turbulenzen bleibt der langfristige
Ausblick für die Weltwirtschaft positiv. Wachstumsimpulse aus
Schwellenländern und weitere strukturelle Reformen in Europa könnten
den Wachstumstrend in Deutschland positiv beeinflussen."

Die vollständige Studie finden Sie unter http://www.deloitte.com/d
tt/research/0%2C1015%2Ccid%25253D188891%2C00.html zum Download.

Ende

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 4.000 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 100 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit rund 150.000 Mitarbeitern in nahezu 140 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2008 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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