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"Otto-Bayer-Preis" geht an Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München: Prof. Dr. Thomas Carell für Arbeiten auf dem Gebiet der DNA-Reparatur geehrt

Geschrieben am 30-01-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Bedeutender Wissenschaftspreis bereits zum 18. Mal vergeben /
Bayer-Vorstandsvorsitzender Wenning: "Qualität der Forschung gehört
zu den wichtigsten Standort-Vorteilen im globalen Wettbewerb"

Professor Dr. Thomas Carell vom Institut für Chemie und Pharmazie
der Ludwig-Maximilians-Universität wurde am 29. Januar in Berlin der
diesjährige "Otto-Bayer-Preis", eine der bedeutendsten und
angesehensten Ehrungen für Naturwissenschaftler in Deutschland,
verliehen. Der 41-jährige Forscher erhielt die von der "Bayer Science
& Education Foundation" vergebene Auszeichnung für seine
bahnbrechenden Arbeiten zur DNA-Forschung, die Mutagenese, spontane
Krebsentstehung und Alterungsprozesse verhindern können.
Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning und Dr. Wolfgang Plischke,
im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und
Umwelt, überreichten den mit 50.000 Euro dotierten Preis im Rahmen
einer Festveranstaltung vor 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und
Forschung im Berliner "ewerk".

"Die Qualität der Forschung, geprägt durch Spitzenwissenschaftler,
gehört zu den wichtigsten Standort-Vorteilen, über die unser Land im
globalen Wettbewerb verfügt", sagte Wenning. Gerade im Zeitalter der
Globalisierung komme der Forschung eine ganz herausragende Bedeutung
zu. "Wenn Deutschland seine zukünftige technologische
Leistungsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen möchte, muss weiterhin
intensiv in Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert werden",
erklärte der Bayer-Vorstandsvorsitzende. "Deshalb freut es uns, dass
die Bundesregierung ein ebenso klares wie ehrgeiziges Programm in
Form der Hightech-Strategie aufgelegt hat. Wir halten dies für einen
wichtigen und wegweisenden Schritt."

Allerdings sei nicht nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft
gefordert, um die Innovationskraft des Landes zu stärken und
auszubauen. Deshalb werde Bayer als forschungsorientiertes
Unternehmen auch in diesem Jahr wieder 2,8 Milliarden Euro für
Forschung und Entwicklung ausgeben - davon 80 Prozent hierzulande.
Damit führe Bayer die Rangliste der Forschungsausgaben in der
chemisch-pharmazeutischen Industrie an und gehöre zu den fünf
forschungsintensivsten Unternehmen überhaupt in Deutschland.

Wenning würdigte die Leistungen des Preisträgers: "Professor
Carell hat mit seinen Arbeiten den hohen Stand der
naturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland auf eindrucksvolle
Weise belegt", sagte der Bayer-Chef, und betonte: "Die Ergebnisse
externer Arbeit, insbesondere aus der Grundlagenforschung, leisten
für unsere Aktivitäten immer wieder unverzichtbare Beiträge". Die
Vergabe des "Otto-Bayer-Preises" betrachte das Unternehmen deshalb
auch als Dank und Zeichen der engen Kooperation zwischen Wirtschaft
und Wissenschaft.

In einer Laudatio auf den Preisträger hob Prof. Dr. Ernst-Ludwig
Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrats in
Brüssel, die Bedeutung des Forschungsgebietes des Preisträgers
hervor: "Zur Schadensminimierung hat die Natur selbst eine Reihe von
wirksamen Mechanismen entwickelt, die ständig die DNA nach solchen
Fehlern absuchen und sie beseitigen, was überhaupt erst unsere große
Lebensspanne möglich macht. Thomas Carell ist es gelungen, die
hochlabilen Zwischenprodukte der Wechselwirkung von DNA mit
Sauerstoffradikalen oder UV-Licht auf raffinierte Art und Weise zu
stabilisieren, gezielt in DNA einzubauen und damit ihre
Wirkungsmechanismen zu verstehen."

Diese Forschungsergebnisse könnten größte praktische Bedeutung
erlangen, wenn es beispielsweise darum gehe, chemische Verbindungen
als Mutagene zu erkennen oder Resistenzentwicklungen von
Arzneimitteln zu verstehen, deren Wirkungsweise - wie bei vielen
Krebsmedikamenten - auf der Wechselwirkung mit der DNA beruhe.

Bayer-Vorstand Dr. Wolfgang Plischke skizzierte den erfolgreichen
Lebens- und Berufsweg des Geehrten, der 1966 im westfälischen Herford
begann. "Ihre Neugier für Naturwissenschaften und Technik hat Ihr
Großvater maßgeblich geweckt", berichtete Plischke, "denn in der
Werkstatt des Elektromeisters haben Sie früh Elektrogeräte
auseinandergebaut und deren Innenleben studiert."

1985 begann Carell sein Chemiestudium in Münster und setzte es ab
1989 in Heidelberg fort. Vier Jahre später wurde er in der
Organischen Chemie bei Professor Heinz A. Staab am
Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg über die
Rolle von Porphyrinen bei Primärprozessen der Photosynthese
promoviert. Danach folgte ein Post-Doc-Aufenthalt am Massachusetts
Institute of Technology bei Prof. Dr. Julius Rebek mit Arbeiten auf
dem Gebiet der kombinatorischen Chemie. Aus den USA wechselte er
anschließend an die renommierte ETH Zürich, wo er begann, sich auf
die DNA-Forschung zu konzentrieren, und habilitierte sich 1999
bereits im Alter von 33 Jahren. Kurze Zeit später erhielt Professor
Carell einen Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Marburg. Von
dort wechselte er 2004 an die Ludwig-Maximilians-Universität in
München auf den Lehrstuhl für Organische Chemie I. Im gleichen Jahr
erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft.

Mit dem "Otto-Bayer-Preis" werden Wissenschaftler geehrt, die
wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Chemie
und Biochemie erbracht haben. Er wird bereits seit 1984 im Andenken
an den Preisstifter und Erfinder der Polyurethan-Chemie, Prof. Dr.
Otto Bayer, verliehen. Der 1982 verstorbene ehemalige
Forschungsleiter der Bayer AG (nicht verwandt mit dem Firmengründer)
förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte
die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Vergeben wird der Preis von der "Bayer Science & Education
Foundation", die neben herausragenden Forschungsleistungen auch die
Förderung wissenschaftlicher Talente unterstützt. Außerdem werden
nachhaltige Projekte an Schulen mit jährlichen Zuwendungen in einer
Größenordnung von einer halben Million Euro gefördert.

Hinweis an die Redaktionen:

Bildmaterial kann per Download aus dem Internet unter
http://www.presse.bayer.de abgerufen werden.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete
Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen
der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns beruhen. Verschiedene
bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere
Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die
Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft
wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese
Faktoren schließen diejenigen ein, die wir in veröffentlichten
Berichten beschrieben haben, die auf unserer Webseite zur Verfügung
stehen. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche
zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige
Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Originaltext: Bayer AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12693
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12693.rss2
ISIN: DE0005752000

Ansprechpartner:
Dr. Katharina Jansen,
Tel.: 0214/30-33243,
Fax: 0214/30-58923
E-Mail: katharina.jansen.kj@bayer-ag.de


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