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Fehlzeiten machen nur einen kleinen Teil der Krankheitskosten in Unternehmen aus - betriebliche Gesundheitsförderung steigert Produktivität von Kranken und Gesunden

Geschrieben am 31-01-2008

Berlin (ots) - Arbeitgeber sollten sich mit einem niedrigen
Krankenstand nicht zufrieden geben. Darauf deuten Ergebnisse des
IGA-Barometers 2007 hin, einer repräsentativen Telefonbefragung der
Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) unter 2.000 Beschäftigten.
Danach machen Fehlzeiten nur einen Teil der krankheitsbedingten
Produktivitätsverluste aus. Denn viele Arbeitnehmer gehen auch dann
zur Arbeit, wenn sie krank sind, sehen sich aber in ihrer Leistung
eingeschränkt. Ein niedriger Krankenstand könne Unternehmen daher in
falscher Sicherheit wiegen, so Präventionsexperten der gesetzlichen
Kranken- und Unfallversicherung. Sie empfehlen, die Prävention und
betriebliche Gesundheitsförderung auch bei geringen Fehlzeiten
auszubauen, da deren Wirksamkeit nachgewiesen und die Akzeptanz bei
Mitarbeitern - ein weiteres Ergebnis des IGA-Barometers - sehr hoch
sei.

Nach eigener Aussage hatten 27 Prozent der von der IGA Befragten
zum Zeitpunkt des Interviews gesundheitliche Probleme. Jedoch gaben
nur rund vier Prozent der Befragten an, in der jüngeren Vergangenheit
deswegen bei der Arbeit gefehlt zu haben. Rund 16 Prozent der
Befragten antworteten, dass sie trotz einer bestehenden Erkrankung
zur Arbeit gehen, dort aber weniger leisten, als wenn sie gesund
wären. Das ist rund jeder sechste Befragte. Nicht erhoben wurde, ob
diese Einschränkungen dauerhafter oder vorübergehender Natur sind.

Pauschale Präventionsempfehlungen lassen sich nach Ansicht von
Fachleuten aus diesen Erkenntnissen nicht ableiten. Während es bei
Infektionskrankheiten wie Grippe am besten sei, zu Hause zu bleiben,
sei dieser Rat bei vielen psychischen Erkrankungen und Rückenleiden
nicht grundsätzlich richtig. Denn hier bestehen mitunter bessere
Heilungschancen, wenn kranke Mitarbeiter mit fachlicher Begleitung
wieder an die Arbeit herangeführt werden. Betriebliche
Gesundheitsförderung und ein betrieblicher Gesundheitsschutz, der auf
Früherkennung von Erkrankungen ausgerichtet ist, seien der beste Weg,
um krankheitsbedingten Produktivitätsverlusten vorzubeugen.

Hohe Akzeptanz für betriebliche Gesundheitsförderung

Zwar bieten immer mehr Unternehmen ihren Beschäftigten
Gesundheitsmaßnahmen wie Rückenschulen oder Programme zur
Raucherentwöhnung an. In einem Drittel aller Großunternehmen und zwei
Dritteln aller Kleinbetriebe spielt betriebliche Gesundheitsförderung
laut IGA-Barometer jedoch keine Rolle. Fast die Hälfte der Befragten
findet, ihr Unternehmen kümmere sich nicht um ihre Gesundheit.

Nach Ansicht von Experten gibt es in der Prävention am
Arbeitsplatz noch ungenutzte Potenziale - gerade für
Kleinunternehmen. Denn hier geben besonders viele Beschäftigte an,
Gesundheitsangebote auch zu nutzen. Gleichzeitig beeinflussen solche
Angebote auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter. So äußern
Angestellte von Unternehmen mit betrieblicher Gesundheitsförderung
wesentlich häufiger, dass sie bei ihrem Arbeitgeber bleiben wollen,
als Angestellte aus Betrieben ohne Gesundheitsförderung.

Das IGA-Barometer liefert auch Hinweise, welche Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung bei Arbeitnehmern besonders gefragt sind: Als
Angebote, die sie gern in Anspruch nehmen würden, aber derzeit -
offensichtlich immer noch häufig - vermissen, geben die meisten
Befragten eine Rückenschule an, gefolgt von Betriebssport und Kursen
zur Stressbewältigung.

Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) kooperieren
gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel ist,
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und
betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen. Die Kooperation wird
getragen vom BKK Bundesverband, der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung, dem AOK-Bundesverband und dem
Arbeiter-Ersatzkassen-Verband. Mehr Informationen unter
www.iga-info.de.

Originaltext: IGA Initiative Gesundheit und Arbeit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58336
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58336.rss2

Pressekontakt:
- Stefan Boltz, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Tel. 030
288763-768
- Ann Hörath, BKK Bundesverband, Tel. 030 223120
- Udo Barske, AOK-Bundesverband, Tel. 0228 843309
- Michaela Gottfried, Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e.V., Tel. 02241
108293


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