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Chemieindustrie: Steigende Energiepreise und zunehmende Regulierung sind Wachstumsbremsen

Geschrieben am 31-01-2008

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

PwC-Umfrage "11th Annual Global CEO Survey 2008": CEOs der
chemischen Industrie sehen ihre Wachstumschancen skeptischer als
Kollegen anderer Branchen / Überregulierung wird zum
Schreckgespenst / Neue Chancen durch Innovation und neue Märkte

Die Vorstandschefs der Chemieindustrie sehen in den kommenden
Jahren eine Fülle von Herausforderungen auf sich zukommen. Zum einen
ist die erdölabhängige Branche von steigenden Rohstoff- und
Energiekosten ungleich mehr betroffen als andere Branchen. Zum
anderen unterliegt sie weltweit einer zunehmenden und immer
komplexeren staatlichen Regulierung. Stärker als die Manager anderer
Industriezweige sind die Vorstandsvorsitzenden der chemischen
Industrie besorgt, dass die Umweltschutzgesetzgebung und die immer
neuen Vorschriften zur Kohlendioxid-Minderung das Wachstum ihrer
Unternehmen nachhaltig beeinträchtigen könnten.

Zu diesem Ergebnis kommt die Branchenanalyse der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC), die im Rahmen der Studie "11th Annual Global CEO Survey 2008.
Chemicals Summary" durchgeführt wurde. Die Studie wurde anlässlich
des World Economic Forums in Davos vorgestellt. PwC befragte
insgesamt 1.150 CEOs (Chief Executive Officers -
Vorstandsvorsitzende) aus 50 Ländern, davon 41 aus der
Chemieindustrie.

Auch kurzfristig überwiegt Skepsis

Die Top-Manager der Chemiekonzerne blicken selbst auf die relativ
kurze Periode der nächsten zwölf Monate skeptischer als ihre Kollegen
der meisten anderen Industrien. Nur 39 Prozent von ihnen äußern sich
"sehr zuversichtlich" über die Geschäftsentwicklung in diesem
Zeitraum - über alle Branchen hinweg sind es weltweit immerhin 50
Prozent. Diese Skepsis hat tiefere Gründe: "Die chemische Industrie
erlebt einige Entwicklungen viel intensiver als andere Branchen",
erläutert Volker Booten, Partner von PwC in Deutschland
verantwortlich für die Bereiche Chemicals und Pharma. "Die Branche
muss mit der Herausforderung umgehen, dass die immer teureren und
absehbar knapperen Energieträger Erdöl und Erdgas gleichzeitig ihre
wichtigsten Rohstoffe sind. " Ein großer Teil der von PwC befragten
CEOs hält die steigenden Energie- und mithin Rohstoffkosten für eine
erhebliche Gefahr - 83 Prozent von ihnen sehen ihr künftiges Wachstum
davon ernsthaft bedroht.

Wachstumsimpulse aus Innovationen

Während im Durchschnitt aller Branchen nur jeder dritte der von
PwC befragten CEOs Sorgen oder sogar große Sorgen über die
Auswirkungen des Klimawandels auf sein Unternehmen äußert, sind es in
der Chemie 59 Prozent. Und mit 54 Prozent konstatiert ebenfalls mehr
als die Hälfte der Vorstandsvorsitzenden, dass sie bereits erhebliche
Summen investieren, um auf Chancen und Risiken des Klimawandels
einzugehen - im weltweiten Schnitt aller Industriezweige sind es nur
38 Prozent. Ein Viertel der Spitzenmanager (27 Prozent) der Branche
sieht die Möglichkeit, mit Innovationen zur Eindämmung des
Klimawandels künftiges Umsatzwachstum zu generieren. Ohnehin sind
Innovationen für 42 Prozent der CEOs der Hauptansatzpunkt, künftiges
Wachstum zu sichern. Sogar kurzfristig: Fast ein Drittel (32 Prozent)
hält die Entwicklung neuer Produkte für einen der wichtigsten
Wachstumstreiber in den kommenden zwölf Monaten.

Knappes Gut Mitarbeiter-Kompetenz

Aber auch über eine ganze Reihe anderer Einflussfaktoren machen
sich die CEOs der Chemie größere Sorgen als ihre Kollegen aus anderen
Industriezweigen, zum Beispiel über Wettbewerb aus
Niedrigkosten-Ländern, die Überregulierung, den Schutz ihrer
Urheberrechte, rezessive Tendenzen in großen Volkswirtschaften und
die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter.

Gerade die Mitarbeiter-Frage zählt für 95 Prozent der Befragten zu
den Themen mit höchster Priorität. Und mehr als zwei Drittel (68
Prozent) der Chemie-Verantwortlichen befürchten, dass ein Mangel an
Schlüssel-Kompetenzen das Unternehmenswachstum der Zukunft ernsthaft
bedrohen könnte.

Verstärkte M&A-Aktivitäten in der Chemiebranche

Konsequenterweise hält es denn auch fast die Hälfte (49 Prozent)
der befragten Vorstandschefs für eine sinnvolle Strategie, andere
Firmen zu übernehmen, um auf diese Weise an die benötigte Expertise
zu kommen."Hier können wir bereits einen klaren Trend im Markt
beobachten", berichtet Dr. Volker Fitzner, verantwortlicher Partner
des Bereichs Advisory für Chemicals und Pharma in Deutschland.
"Etliche große Spieler kaufen gezielt kleinere,
technologieorientierte Unternehmen auf, um das eigene
Innovationstempo zu steigern." Ein anderes wesentliches Motiv der
M&A-Tätigkeit ist es, neue Märkte zu erschließen, um damit Wachstum
zu generieren. Für die Chemie steht Asien dabei im Vordergrund: 69
Prozent der Befragten planen, ihre M&A-Aktivitäten in dieser Region
im kommenden Jahr auszuweiten - im Durchschnitt der Branchen sind es
nur 37 Prozent. Ein zweiter Fokus der Übernahme-Pläne ist Nordamerika
Hier wollen 55 Prozent der Chemieunternehmen investieren - der
Durchschnitt aller Branchen liegt bei 27 Prozent. Den Nahen Osten
haben 15 Prozent der Chemiefirmen und 10 Prozent aller Unternehmen im
Visier.

Überregulierung als Wachstumsbremse

Als wachsende Gefahr sehen die Chemiechefs die Überregulierung.
Dass sie das künftige Wachstum bedrohen könnte, glauben immerhin 61
Prozent der befragten CEOs. Schon heute ist die Chemieindustrie
weltweit einer der am stärksten regulierten Industriezweige. Die
europäische Verordnung zur Erfassung, Bewertung und Zulassung von
Chemikalien (REACH), die der Sicherheit bei Transport und
Verarbeitung dienen soll, hat bereits für spürbare Kostensteigerungen
gesorgt. Ebenso das von der UN entwickelte "Globally Harmonised
System" (GHS) zur Klassifizierung und Auszeichnung von Chemikalien.
Und in den USA legt der Heimatschutz den Chemieherstellern
zusätzliche Lasten auf - sie müssen ihre Fabriken und Transportketten
gegen Terrorismus absichern.

"Als Gegengewicht zu all den Belastungen aus Umweltschutz,
Ölverteuerung und staatlicher Regulierung bleibt den
Chemieunternehmen vor allem die permanente Innovation nicht nur ihrer
Produkte, sondern auch aller Abläufe und Verfahren. Und trotz des
Wettbewerbs in der Branche, der sich durch neue Wettbewerber zum
Beispiel in den Ölförderländern noch permanent verschärft, müssen die
CEOs versuchen, auf möglichst vielen Gebieten - innerhalb der
chemischen Industrie, aber auch mit den nachgelagerten Anwendern -
enger zusammen zu arbeiten", so Dr. Volker Fitzner.

Die PwC-Studie "11th Annual Global CEO Survey. Chemicals Summary"
erhalten Sie im Portal von PwC kostenfrei unter folgendem Link:
www.pwc.de/de/chemie-pharma

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 16 69
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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