EU setzt Ländern letzte Frist bei Lotto
Geschrieben am 31-01-2008 |
Berlin (ots) -
- Kommission leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein - Glücksspielstaatsvertrag verstößt auf ganzer Linie gegen den EG-Vertrag - Deutschland bleiben zwei Monate Zeit für eine Stellungnahme - Deutscher Lottoverband appelliert an Bundesländer einzulenken
Nur wenige Wochen nach Inkrafttreten hat die EU-Kommission in Brüssel heute den neuen Glücksspielstaatsvertrag in zentralen Punkten als EG-rechtswidrig bezeichnet und das Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. "In der Summe bleibt von den Bestimmungen des Staatsvertrages nicht mehr viel übrig," so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbands.
Zentraler Kritikpunkt der Kommission ist unter anderem das Zulassungsverfahren für die privaten Spielvermittler und die damit verbundenen strafrechtlichen Sanktionen und Geldbußen, die Vermittlern bei der Veranstaltung von Glücksspielen im Internet und der Werbung drohen.
Das Verbot der Fernseh-, Internet-, Trikot-, und Bandenwerbung sei ebenso nicht mit EG-Recht vereinbar wie das für Finanzinstitute geltende Verbot für Zahlungen, die mit der Vermittlung von Glücksspielen in Verbindung stehen.
Diese Drangsalierung der privaten Vermittler für staatliche Glücksspiele verstoße eindeutig gegen die Freiheit des Dienstleistungsverkehrs in der EU. Es gebe auch mildere und wirksamere Mittel, die einen effektiven Spielerschutz sichern.
Der Bundesregierung steht damit (stellvertretend für die Bundesländer) ein teures und wenig aussichtsreiches Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof bevor. "Um die Klage der Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof noch abwenden zu können, bedarf es einer schnellen und substantiellen Anpassung an die europarechtlichen Vorgaben", so der in Brüssel tätige Rechtsanwalt Dr. Andreas Rosenfeld (Kanzlei Redeker).
Die Erfolgsaussichten der Klagen privater Lottovermittler steigen dagegen mit dieser Ankündigung weiter. "Der Druck auf die Länder nimmt zu", so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. Sollten die Länder in Luxemburg verlieren, drohen Straf- und Schadenersatzzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe.
Bereits mehrfach, auch während des Gesetzgebungsverfahrens, hatte die EU-Kommission Deutschland mit deutlichen Worten ermahnt. "Die Ministerpräsidenten haben über Monate nicht reagiert. Jetzt wird der Steuerzahler bald die Quittung dafür bekommen", so Faber. Die EU-Kommission lässt keinen Zweifel daran, dass dies die letzte Warnung der Kommission vor der Klageeinreichung in Luxemburg ist.
Die deutschen Ministerpräsidenten sollten jetzt weiteren Schaden abwenden und schnellstmöglich eine europarechts- und verfassungskonforme Lösung herbeiführen. Sollte es nicht dazu kommen, muss sich nun die Bundesregierung einschalten. Das Vertragsverletzungsverfahren ist nicht mehr nur Sache einzelner Länder, sondern der gesamten Bundesrepublik.
Originaltext: Deutscher Lottoverband (DLV) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63869 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63869.rss2
Pressekontakt: Sharif Thib 030-700 186-738 presse@deutscherlottoverband.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
117353
weitere Artikel:
- Neapel-Müll führt zu Abfallskandal in Sachsen Berlin (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Fotodokumentation sich auflösender Müllballen auf sächsischen "Zwischenlagern" dokumentiert Falschaussagen von Umweltminister Wöller (CDU) vor dem Dresdner Landtag - Deutsche Umwelthilfe verlangt Auskunft nach Umweltinformationsgesetz 31. Januar 2008: Die aus der Region Neapel über zweitausend Kilometer zur Entsorgung nach Deutschland verschobenen Siedlungsabfälle werden nun in Sachsen mehr...
- "ZDF-Mittagsmagazin" am 30. Januar 2008 / CSU-Vorsitzender Huber zur Integrationspolitk: "Wir brauchen keine Kurskorrektur" Mainz (ots) - Trotz des offenen Briefs einiger Unions-Mitglieder zur Integrationspolitik der CDU sieht der CSU-Vorsitzende Erwin Huber keine Notwendigkeit, diese zu ändern. "Wir brauchen keine Kurskorrektur", sagte Huber im "ZDF-Mittagsmagazin" am 31. Januar 2008. "Ich habe den Brief genau gelesen. Ich sehe da auch keinen Gegensatz", sagte Huber. "Was die Briefschreiber darstellen an notwendiger Integrationsarbeit - das ist völlig richtig." Nur fehle die Tatsache, dass es eine Menge Fälle gebe, wo Integration nicht gelinge und es zu mehr...
- Gregor Gysi und Klaus Zimmermann am Montag bei "Was erlauben Strunz" / Der Talk mit Claus Strunz am 04.02.08, 23:30 Uhr, auf N24 Berlin (ots) - Was kostet der Linksruck? Nach dem Erfolg der Linkspartei in Hessen und Niedersachsen steigen die Chancen, linke Politik in Deutschland umzusetzen. Doch was kosten die Rente ab sechzig, ein hoher Mindestlohn und mehr Arbeitslosengeld? N24-Moderator und Chefredakteur der "Bild am Sonntag", Claus Strunz, fragt nach! Bei Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender Die Linke, und Prof. Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Am Montag um 23:30 Uhr bei "Was erlauben Strunz". "Was erlauben mehr...
- Der Tagesspiegel: Spitzenkandidat Hinnerk Fock: "Schließe sowohl eine Ampel- als auch eine Jamaikakoalition kategorisch aus". Berlin (ots) - Berlin. Drei Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg will sich die FDP-Führung auf einen möglichen Koalitionspartner festlegen. "Die FDP in Hamburg wird sich eindeutig und klar für ein Bündnis mit der CDU aussprechen", sagte der Spitzenkandidat der FDP in der Hansestadt, Hinnerk Fock, dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). Diesen Vorschlag wolle er seinem Landesverband an diesem Freitag vorlegen und rechne fest mit der Zustimmung. Bündnisse mit anderen Parteien, die für die Bürgerschaft kandidieren, schloss Fock aus. mehr...
- Der Tagesspiegel: NRW-Minister Laschet bekräftigt: Mit Ausländerpolitik lassen sich Wahlen nicht mehr gewinnen Berlin (ots) - Berlin. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) hält "Ausländer"-Wahlkämpfe in Deutschland für nicht mehr gewinnbar. "Ich habe jedenfalls noch in keinem Bundesland erlebt, dass meine These falsch ist", sagte Laschet dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Freitagausgabe). Laschet hatte in dieser Woche, wenige Tage nach den dramatischen CDU-Verlusten in Hessen, mit anderen CDU-Politikern aus Ländern und Kommunen in einem offenen Brief in der "Zeit" zu mehr Sachlichkeit bei diesem Thema aufgerufen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|