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"Kriegsfolgen - Neue Hoffnung auf dem Balkan", THEMA bei PHOENIX mit Erstausstrahlung "Rückkehr nach Bosnien" / Freitag, 8. Februar 2008, 21.45 Uhr

Geschrieben am 05-02-2008

Bonn (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Kriege, ethnische Säuberungen, Massenvergewaltigungen beherrschten
die Schlagzeilen in den 90er Jahren, wenn vom Balkan die Rede war.
In zwei aktuellen Reportagen fragt PHOENIX nach den Folgen, die der
Krieg bei den Menschen hinterlassen hat: in der muslimischen Enklave
Kozarac im Nordwesten Bosniens und auf der "Straße des Todes" im
Süden des Kosovo.
Die Reporterinnen Monika Gras und Christel Finck trafen Menschen, die
die Leiden des Krieges zwar nicht vergessen können, die aber dennoch
mit Mut und Energie ihre Zukunft anpacken.

21.45 Uhr Rückkehr nach Bosnien
Eine Stadt hat überlebt (PHOENIX/SWR, 2008)

Im Sommer 1992 drehte ein britisches Kamerateam in serbischen
Lagern im Nordwesten Bosniens. Die Bilder von abgemagerten Menschen
hinter Stacheldrahtzäunen gingen um die Welt und lösten einen
Aufschrei aus. Auch das deutsche Fernsehen berichtete damals in
mehreren Dokumentationen über das Schicksal der Menschen von Kozarac,
einer muslimischen Enklave. Die Stadt mit ihren 27.000 Einwohnern
wurde "ethnisch gesäubert", das hieß, alle Imame, Lehrer, Ärzte,
Polizisten wurden entweder sofort getötet oder in Lager deportiert,
darunter das berüchtigte Todeslager Omarska. Die Recherchen der
SWR-Reporterin Monika Gras führten zur Verhaftung des serbischen
Kriegsverbrechers Dusko Tadic in München und zum ersten Prozess am
Internationalen Gerichtshof in Den Haag.
15 Jahre später reiste die Reporterin wieder nach Bosnien, zurück
nach Kozarac. Was wurde aus den Lagerinsassen? Der Film erzählt vom
Schicksal dreier Menschen, die 1992 Opfer der sogenannten
"ethnischen Säuberung" wurden.
Zinajda, 32 Jahre alt, hat den Krieg hinter sich gelassen und setzt
sich mit ihrer ganzen Kraft für den Wiederaufbau ihrer Stadt ein.
Zinajda hat sich vier Existenzen in Kozarac aufgebaut: Sie ist
Direktorin einer Bank und Besitzerin eines Buchhaltungsbüros, eines
Cafés und einer Gärtnerei.
Dajana, 18 Jahre alt, war mit drei Jahren im Lager, und hat in
Deutschland ihre zweite Heimat gefunden. Nur in den Ferien fährt sie
nach Bosnien. Mit ihrer
Großmutter kehrt sie ins ehemalige Lager Omarska zurück und hört dort
ihre Geschichte von Misshandlung und Vergewaltigung.
Svabo, auch er ein ehemaliger Lagerinsasse, hält die Bewohner seiner
Heimatstadt Kozarac auf "virtuelle" Weise zusammen. Svabo hat eine
Internetseite eingerichtet, für seine Freunde und für die ehemaligen
Bewohner seiner Stadt, die seit dem Krieg im Ausland leben.
Und wie sieht die ethnisch gesäuberte Stadt heute aus? - Der erste
Eindruck ist überraschend: Häuser und Moscheen sind wieder aufgebaut,
größer und schöner als je zuvor. In den Straßen reihen sich Cafés an
Cafés, voll mit jungen Menschen. Kozarac präsentiert sich als "Phönix
aus der Asche". Aber nur im Sommer verwandelt sich Kozarac in eine
lebendige Stadt, im Winter ist es eine Geisterstadt.
Ein Film von Monika Gras

22.30 Uhr Neunzig Witwen und ein roter Traktor
Eine Ärztin hilft Frauen im Kosovo (SWR, 2007)
Ein Film von Christel Finck

Unterwegs mit der Kölner Frauenärztin Monika Hauser auf der
"Straße des Todes" im Süden des Kosovo - vorbei an grünen Hügeln und
bunt geschmückten Gräbern.
Hier lebt Serafina. Serben haben ihren Mann getötet, wie über hundert
andere im Dorf. Als Witwe hat Serafina fast keine Rechte, so will es
die uralte Tradition. Frauen müssen schweigen über das, was sie im
Krieg erlitten haben; denn eine vergewaltigte Frau gilt als Schande
für ihre Familie.
Monika Hauser und ihre kosovarischen Mitarbeiterinnen ermutigen sie.
Sie sind unterwegs mit der gynäkologischen Ambulanz von medica
mondiale und fahren durch Dörfer, in denen Männer allein das Sagen
haben und Frauen, die Traktor fahren können, um ihr Leben fürchten
müssen.
"Diese Frauen brauchen mehr als nur medizinische Hilfe", sagt Monika
Hauser. "Vergessen können sie die Qualen, die sie erlebt haben,
nicht; aber wir versuchen, ihnen zu helfen, weiter zu leben."

Fotos unter: www.ard-foto.de

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 193
Fax: 0228 / 9584 198
pressestelle@phoenix.de


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