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WAZ: Zum Wohle der Statistik - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 11-02-2008

Essen (ots) - Ein-Euro-Jobs - allein der Name weckte wenig
Vertrauen, als Superminister Wolfgang Clement 2005 seine neue Waffe
im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit scharfstellte. Tatsächlich holte
sie hunderttausende aus der Arbeitslosigkeit heraus - aber leider nur
aus der Statistik. Denn die Jobs in Parks, Heimen und
Wohlfahrtsverbänden waren als Geleitschutz für Hartz IV gedacht.
Rot-Grün fürchtete den statistisch bedingten Anstieg der
Arbeitslosenzahlen, weil die Sozialhilfeempfänger nun mitgezählt
wurden. Hunderttausende staatliche Jobs sollten die Zahlen drücken.
Das allein war schlimm genug. Wenn Ein-Euro-Jobs die Abhängigkeit
von Hartz IV aber sogar noch verlängern, darf das nicht ohne
Konsequenzen bleiben.
Dabei ist die Idee an sich nicht schlecht. Ein-Euro-Jobs gewöhnen
Menschen, die lange arbeitslos sind, an einen geregelten Tagesablauf.
Das Problem ist die Masse: 750 000 solcher Jobs pro Jahr sind viel zu
viele. Der Glaube, sie verdrängten keine reguläre Beschäftigung, ist
naiv. Viel zu lange sind zum Wohle der Statistik echte Jobs aufs
Spiel gesetzt werden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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