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Klimaschutz-Zertifikate für die Privatwirtschaft / Treibhausgase durch Emissionshandel mindern

Geschrieben am 12-02-2008

Eschborn (ots) - Die Deutsche Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH ist von deutschen Unternehmen beauftragt,
ihnen Zugang zu Emissionsgutschriften zu vermitteln. Grundlage ist
die im Kyoto-Protokoll und im Europäischen Emissionshandelssystem
vereinbarte Möglichkeit für Industrieländer und dort agierende
Unternehmen, eigene Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgasemissionen
durch Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern zu ergänzen. Die
dabei erreichten Emissionsminderungen werden zertifiziert und sind
als Gutschriften einsetzbar, um eigenen Reduktionsverpflichtungen
nachkommen zu können. Die Attraktivität dieser Möglichkeit liegt
darin, dass Treibhausgasmissionen in Entwicklungsländern häufig
kostengünstiger als in Industrieländern gemindert werden können.
Positive Nebeneffekte entsprechender Projekte sind ein damit
einhergehender Technologietransfer sowie die Förderung einer
nachhaltigen lokalen oder regionalen Entwicklung.

Für diesen privatwirtschaftlichen Auftrag hat die GTZ in der
indischen Hauptstadtregion in Gurgaon eine zentrale Anlaufstelle
geschaffen, die sogenannte "Carbon Procurement Unit" (CPU). "Die CPU
startet zum richtigen Zeitpunkt, denn der Markt wächst rasant:
Zusammen mit China ist Indien das Land mit der größten Anzahl an
Projekten, die Emmissionszertifikate erzeugen", so Markus Kurdziel,
Klimaexperte der GTZ. Anfang 2008 stammten 302 von weltweit insgesamt
803 Projekten zur Schaffung von Emmissionsgutschriften aus Indien.
Erster Kunde der Anlaufstelle: Die RWE Power AG aus Essen, die bis
zum Jahr 2012 bis zu 90 Millionen derartige Zertifikate einsetzen
kann, um ihren eigenen Verpflichtungen nachzukommen. Ein Großteil
davon soll aus Indien kommen.

"Mit der CPU vermitteln wir deutschen Kunden Zugang zu Projekten,
die Treibhausgase mindern und dafür entsprechende
Emissionsgutschriften erhalten können", sagt der
Projektverantwortliche Kai Berndt. "Der Mechanismus ist im Prinzip
einfach: Wenn zum Beispiel RWE verpflichtet ist, die CO2-Emissionen
eines Kohlekraftwerks in Deutschland zu senken, dann kann das
Unternehmen Zertifikate von einem neuen Wasserkraftwerk in Indien
erwerben", so Berndt. Auf diese Weise gewännen alle Seiten: RWE könne
sein Kraftwerk in Deutschland weiterbetreiben, der indische
Stromerzeuger erhielte eine zusätzliche Finanzierung für sein
emissionsfreies Wasserkraftwerk - und global reduziere sich der
Ausstoß von Treibhausgasen.

Wasserkraftwerke sind jedoch nur ein Beispiel: Zurzeit verfolgt
die CPU in Indien rund 100 Projekte verschiedener Größe. Darunter ist
das weltgrößte Vorhaben zur Stromerzeugung aus Biogas und Biomasse,
das sich über acht indische Bundesstaaten erstreckt und letztendlich
eine Stromleistung von mehr als 700 Megawatt erbringen wird. Zudem
gibt es Projekte zu erneuerbaren Energien wie Windkraft oder zur
Vermeidung von Methangasemissionen. Gemeinsam mit dem größten
Stromerzeuger für indische Privatkunden arbeitet die CPU außerdem an
einem Programm zum Austausch von alten Glühbirnen durch moderne
Energiesparlampen.

"Die CPU begleitet dabei alle Schritte bis zum fertigen
Zertifikat: Wir identifizieren mögliche Projekte in einem frühen
Stadium, beraten die Projekteigner und untersuchen die
wirtschaftliche sowie technische Tragfähigkeit", erläutert Kurdziel.
Zudem werde durch eigene und unabhängige Kontrollen von
Zertifizierungsorganisationen, wie zum Beispiel den deutschen
Technischen Überwachungsvereinen, sichergestellt, dass die Projekte
auch tatsächlich die erwartete Minderung von Kohlendioxid und anderen
Treibhausgasen erbringen.

Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen
Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die Deutsche
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH die
Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwickungspolitischen
Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische,
wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer
globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und
Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist
es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Originaltext: GTZ Dt. Gesell. für Tech. Zusammenarbeit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12444
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12444.rss2

Redaktion:
Hans Stehling
T +49 61 96 79-1177
F +49 61 96 79-6169
Tx 40 75 01-0 gtz d
E hans.stehling@gtz.de


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