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Südwest Presse: Kommentar zu Zumwinkel

Geschrieben am 14-02-2008

Ulm (ots) - Der Vorgang um Post-Chef Klaus Zumwinkel ist ohne
Beispiel in der deutschen Wirtschaft. Er ist schockierend für diese
Gesellschaft und vernichtend für die deutsche Managerriege.
Haftbefehl für einen ihrer führenden Köpfe - es ist nicht zu fassen.
Zwar gilt auch für Zumwinkel die Unschuldsvermutung, solange nicht
das Gegenteil bewiesen ist. Doch wenn die Staatsanwaltschaft so
schweres Geschütz auffährt, wenn sie durch ihr Handeln in Kauf nimmt,
dass Ansehen der respektierten Person Zumwinkel und Image der
deutschen Wirtschaft nachhaltig beschädigt werden, müssen gute Gründe
und eindeutige Beweise vorliegen.
Für den Post-Chef kann dies nur bedeuten: sofortiger Rücktritt. Dass
er seine Amtsgeschäfte in dieser Situation fortführen will, ist
mindestens genauso unverständlich wie die ihm zur Last gelegte
Praxis, Steuern in großem Stil hinterzogen zu haben.
Denn der fachlich glänzende Manager verdient nicht eben wenig. Doch
er war nicht bereit, wenn die Anschuldigungen stimmen, den der
Gesellschaft zustehenden Teil zurückzugeben, obwohl gerade er von
diesem Staat, von seiner Infrastruktur und seinen Leistungen in
besonderem Maße profitierte. Zumwinkel pfiff auf die Vorbildfunktion,
die diese Gesellschaft von ihrer Elite einfordern muss. Sein Versagen
wird die Diskussion über ethisches Verhalten der Vorstände und ihre
Gehälter befeuern. Nicht zu deren Gunsten, aber einzig und allein
durch ihre Schuld.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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