MdB Dr. Martina Bunge kritisiert im Deutschen Gesundheitsfernsehen die Gesundheitsreform: "Ich sehe in diesem Spiel kaum Gewinner - eigentlich nur die Arbeitgeber"
Geschrieben am 15-02-2008 |
Hamburg (ots) -
"DGF Der Talk" zum Thema "Wie geht es der Gesundheitsreform?" Erstausstrahlung: Sonntag, 17.02.2008, 12.00 Uhr
"Ich sehe in diesem Spiel kaum Gewinner - eigentlich nur die Arbeitgeber, denn der Arbeitgeberanteil wird de facto geschont durch die Zusatzbeiträge", beurteilt MdB Dr. Martina Bunge (Die Linke), Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, die Gesundheitsreform. In der Sendung "DGF Der Talk" geht sie im Gespräch mit Moderatorin Désirée Bethge auf die ihrer Meinung nach problematische Realisierung der einzelnen Reformbausteine ein. Nach dem derzeitigen Stand werden im Jahr 2009 gleich zwei Neuerungen auf einmal umgesetzt, der Gesundheitsfond und der neue Risikostrukturausgleich. Falls eine Versicherung mit den zugewiesenen Summen nicht auskommt, müsste der Ausgleich mit Hilfe von Zuzahlungen durch die Versicherten gewährleistet werden. "Beides sofort auf diese Weise an das einzige Ventil 'Versicherter' zu koppeln, das halte ich für politisch fahrlässig." Nach Bunges Einschätzung werden diejenigen Krankenkassen, die größtenteils ältere, chronisch kranke und gering verdienende Bürger versichern, sowie die Versicherten selbst die Verlierer bei dieser Reform sein. Denn die Kassen werden versuchen, an den Leistungen zu sparen, um die Versicherten nicht mit Zusatzbeiträgen belasten zu müssen. "Das geht gegen die Prävention", befürchtet die Politikerin.
"Die Reform hat mehr Probleme geschaffen, als sie gelöst hat. Vieles merken wir noch nicht. Ich befürchte allerdings, es kommt noch etliches auf uns zu, was nicht gesund ist", skizziert Bunge den Status quo der Gesundheitsreform. Die Sozialwissenschaftlerin kritisiert unter anderem die Kurzsichtigkeit, mit der viele Neuerungen umgesetzt wurden. So begrüßt sie zwar den Ausbau der Pflichtleistungen beispielsweise beim Impfen, bemängelt jedoch gleichzeitig die daraus resultierenden Beitragserhöhungen: "Einiges, was in der Reform gut war, war nicht bis zu Ende durchkalkuliert. Es war nicht seriös finanziert."
An der Stelle von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt würde Bunge ein präventives Gesundheitssystem forcieren: "Meine Vision ist, zehn Prozent der Gelder für die Prävention einzusetzen", sagt sie und zieht als Resümee der bisherigen Bemühungen zur Verbesserung des deutschen Gesundheitssystems vor allem weiteren Handlungsbedarf: "Das war nur ein kleines Reförmchen. Wenn die Bundestagswahl vorbei ist, muss wieder neu nachgedacht werden."
Über das Deutsche Gesundheitsfernsehen
Das Deutsche Gesundheitsfernsehen ist der erste bundesweit empfangbare, unabhängige und journalistische Spartensender zum Thema Gesundheit in Deutschland. Seit 1. April 2007 sendet das Deutsche Gesundheitsfernsehen aus Hamburg und erreicht derzeit ca. 11 Millio-nen TV-Haushalte über Astra Digital und diverse digitale Kabelnetze. Der Free-TV-Sender bietet gesundheitsinteressierten Zuschauern aller Altersgruppen in Ratgeber-Magazinen, Dokumentationen und Talkshows kostenlos umfassende Informationen rund um die Themen Gesundheit, Ernährung, Prävention, Bewegung, Forschung, Naturheilkunde und Wellness. Das Deutsche Gesundheitsfernsehen wurde von dem renommierten TV-Journalisten Gerd Berger gegründet, der zusammen mit der Finanzholding avantaxx AG Gesellschafter des Senders ist. Weitere Informationen sind unter www.dgf.tv zu finden.
Originaltext: Deutsches Gesundheitsfernsehen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67723 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67723.rss2
Pressekontakt: Erdmann Kilian Tel.: 089-59042-1106 e-Mail: presse@dgf.tv
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