Ole von Beust: Die Linkspartei darf nicht dämonisiert werden
Geschrieben am 17-02-2008 |
Hamburg (ots) - Hamburg, 17. Februar 2008: Ole von Beust befürchtet, dass die Steueraffäre um Klaus Zumwinkel der Linken kurzfristig zu mehr Stimmen verhilft. Das Gros der Linkswähler seien schließlich Protestwähler, sagte er bei der ZEIT MATINEE am 17. Februar. Er könne diese Reaktion auf den Steuerskandal sogar verstehen: "Da geht einem ja auch das Messer in der Tasche auf". Gleichzeitig kritisierte er die SPD: Sie "dämonisiere" die Linkspartei. Dies führe jedoch nur noch zu mehr Protestwählern. Bei der Veranstaltung der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT betonte Ole von Beust die Bedeutung von Bildung für die soziale Integration: Hamburg sei die erste Stadt in Deutschland, die Deutschnachhilfe für Kinder ab viereinhalb Jahren mit Sprachproblemen anbiete, für Deutsche wie für Ausländer, um sie für die Schule fit zu machen.
Im Gespräch mit Fernsehmoderatorin Astrid Frohloff und ZEIT-Herausgeber Josef Joffe äußerte Ole von Beust außerdem Zweifel an der Aussagekraft von Wahlumfragen. Er kämpfe nach wie vor für eine absolute Mehrheit. Auf die Frage, mit welchen Parteien er eine Koalition eingehen würde, wenn er die absolute Mehrheit nicht erreiche, zeigte sich der erste Bürgermeister und Spitzenkandidat der CDU zurückhaltend. Eine große Koalition halte er grundsätzlich für schwierig, denn "die kleinere Partei arbeitet immer daran, bei der nächsten Wahl die größere zu sein". Sicher sei, dass er weder mit Rechtspopulisten noch mit der Linkspartei zusammenarbeiten würde.
Von Beust gab Mängel an den Hamburger Hochschulen zu: Die Situation sei sehr unter-schiedlich, einzelne Bereiche seien in der Tat nur Mittelmaß. Von Beust verteidigte jedoch die Einführung von Studiengebühren. Sie seien wichtig, um die Ausstattung der Einrichtungen zu verbessern und Reformen voranzutreiben. Von Beust: "Ich glaube nicht, dass 500 Euro pro Semester abschrecken."
Im Gegensatz zum SPD-Kandidaten will von Beust den Länderfinanzausgleich nicht attackieren: "Das öffentlich und plakativ zu tun schafft eine breite Länderfront gegen Hamburg". Der erste Bürgermeister plädiert dagegen für vertrauliche Verhandlungen mit den Ländern.
Wenn von Beust wieder zum ersten Bürgermeister gewählt wird, will er als erstes die Elbvertiefung durchsetzen. Die Arbeit müsse unbedingt noch in diesem Jahr aufgenommen werden, sie sei "lebenswichtig für die Hamburger Wirtschaft". Wenn seine Partei die Wahl hingegen verliere, wolle er sich aus der Politik zurückziehen. Bürgermeister zu sein, sei "das schönste Amt überhaupt", eine Rolle in der Opposition könne er sich nicht vorstellen.
Videoausschnitte von der Veranstaltung auf www.zeit.de
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
Pressekontakt: Silvie Rundel; Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 040 / 32 80 - 344; Fax: 040 / 32 80 - 558 E-Mail: rundel@zeit.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
120301
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: SPD will mehr Geld für Steuerfahndung Stiegler: Berufsverbot für unseriöse Anlageberater denkbar Köln (ots) - Als Konsequenz aus dem Steuerskandal um den am Freitag zurückgetretenen Post-Vorstandsvorsitzenden Klaus Zumwinkel haben sich führende SPD-Politiker für eine bessere Ausstattung der Steuerfahndungsbehörden und einen verstärkten Druck der Bundesregierung auf "Steueroasen" wie Liechtenstein ausgesprochen. Zudem müsse "geprüft werden, inwieweit Berater von Banken und Finanzdienstleistern, die zur Steuerflucht nützliche Ratschläge erteilen, strafrechtlich belangt werden können", sagte der für Wirtschaftsfragen zuständige SPD-Bundestagsfraktionsvize mehr...
- Der Tagesspiegel: Grünen-Fraktionschefin im Bundestag: "Das grenzt an organisierte Kriminalität, was dieser Kleinstaat da treibt" Berlin (ots) - Grünen-Fraktionschefin Renate Künast hat die Bundesregierung zu einer härteren Gangart gegenüber Liechtenstein aufgefordert. Die deutsche Politik könne es sich nicht bieten lassen, dass das Fürstentum Vermögende in ganz Europa dazu auffordere, der Allgemeinheit Geld zu entziehen, sagte Künast dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe): "Das grenzt ja an organisierte Kriminalität, was dieser Kleinstaat da treibt." Künast rief Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, beim Besuch des Liechtensteiner Regierungschef Otmar Hasler mehr...
- Der Tagesspiegel: Steueraffäre: FDP verlangt schnelle Aufklärung über Rolle des BND Berlin (ots) - In der Affäre um deutsche Steuerhinterzieher in Liechtenstein verlangt die FDP rasche Aufklärung über die Rolle des Bundesnachrichtendienstes. "Es muss geklärt werden, ob der Dienst tatsächlich im Rahmen der zulässigen Amtshilfe tätig geworden ist", sagte der FDP-Innenexperte Max Stadler dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Es sei nicht die Sache eines Nachrichtendienstes, Steuerdelikte zu verfolgen. Unabhängig vom Fall Zumwinkel müssten Steuerdelikte auch in Zukunft streng nach rechtsstaatlichen Methoden ermittelt mehr...
- Der Tagesspiegel: Polenz rechnet mit Anerkennung des Kosovo durch mindestens 20 EU-Staaten Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Ruprecht Polenz, erwartet von dem Treffen der EU-Außenminister am Montag in Brüssel eine Weichenstellung für eine rasche Anerkennung des Kosovo durch eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten. "Ich denke, dass sich die EU-Außenminister zu einem raschen Vorgehen entscheiden werden, damit kein neuer Schwebezustand entsteht", sagte Polenz dem "Tagesspiegel" (Montag). Er gehe davon aus, dass sich mindestens 20 EU-Staaten, darunter Deutschland, für die Anerkennung des mehr...
- Gregor Gysi: Bundsregierung muss Anerkennung verweigern Berlin (ots) - Zur Trennung des Kosovo von Serbien erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gregor Gysi: Die Erklärung der Verantwortlichen Kosovoalbaner zur Trennung des Kosovo von Serbien ist aus Sicht der Kosovoalbaner durchaus verständlich und nachvollziehbar, ihr muss aber aus gravierenden politischen und völkerrechtlichen Gründen jegliche internationale Anerkennung versagt werden. Das gilt insbesondere für die Regierungen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands. Eine solche Trennung darf nur mit Zustimmung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|