WAZ: Die magische Fünf - Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 20-02-2008 |
Essen (ots) - Wenn ein guter Tarifabschluss die Lage einer Branche widerspiegeln soll, dann ist der Stahl-Abschluss ein solcher. 5,2 Prozent, die stärkste Erhöhung seit 15 Jahren - das passt zu den Rekordgewinnen. Allerdings geht es in Lohnrunden auch darum, in die Zukunft zu blicken. Ein noch besseres Stahljahr als 2007 erwartet niemand, allenfalls ein ähnlich gutes. Was der IG Metall geholfen hat, trotzdem mehr herauszuholen, ist die ungebrochene Nachfrage. Ein nicht erfüllter Auftrag ist für die Unternehmen schlicht teurer als diese Lohnerhöhung. Die Industrie wird es verkraften. Der Kostenfaktor Mensch spielt im Vergleich mit den Energie- und den Rohstoffkosten eine immer kleinere Rolle. In der Bilanz der Stahlriesen wird dieser Tarifabschluss zu einer Ziffer hinterm Komma schrumpfen. Deshalb sorgen sie sich auch weit weniger als so mancher Wirtschaftsforscher. Eine Sorge ist gleichwohl berechtigt: dass die magische Fünf auch auf andere Branchen ausstrahlt. Andererseits kann den Stahlarbeitern niemand vorwerfen, dass ihre Branche boomt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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