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Große Ausstellung von Félix Vallotton in der Hamburger Kunsthalle / art berichtet über die Bekenntnisse eines Menschenfeindes

Geschrieben am 21-02-2008

Hamburg (ots) - Er lebte den Traum eines jeden Künstlers: Félix
Vallotton residierte seit seiner Heirat mit der vermögenden und
verwitweten Gabrielle Rodrigues-Henriques im Jahr 1899 großbürgerlich
in Paris. Sorgen musste er sich nicht - im Gegenteil, er konnte sich
ganz der Malerei und seinen Holzschnitten widmen. Doch Vallotton war
diese Zeit seines Lebens zuwider, wie das Kunstmagazin art in der
März-Ausgabe, die am 22. Februar erscheint, berichtet. Unter der
glatten Oberfläche seiner Bilder offenbaren sich die Abgründe der
Pariser Bourgeoisie.

Schon früh zeigt sich sein künstlerisches Talent, bereits mit 17
Jahren geht er nach Paris und besucht die Académie Julian. Er gibt
sich kühl und distanziert, bei Freunden und Kollegen gilt er als
zynischer Eigenbrötler, aber auch als verächtlicher und genialer
Beobachter. Weder in Gegenwart von Menschen, noch in Gedanken oder
Theorien fühlt sich der französische Künstler zugehörig. Er ist Teil
einer Klasse, deren Doppelmoral und Verlogenheit er immer kritisiert
hat. Es scheint, als habe Vallotton den Zustand der Unzufriedenheit
und des Weltekels regelrecht zelebriert.

Monet, Manet, Renoir, Degas - es ist die Zeit der großen
Impressionisten. Doch Félix Vallotton verweigert sich allen
künstlerischen Moden. Er folgt einem realistischen, flächigen Stil,
umgesetzt mit großer handwerklicher Meisterschaft. In vielen seiner
1700 Gemälde und rund 240 druckgrafischen Arbeiten lauern Wut,
Selbsthass, Spott und Zwänge. Seine Bilder - zeitgemäße Akte,
Stillleben, Interieurs und Porträts - sind voller Güte, Distanz und
Künstlichkeit. Landschaften wirken bedrohlich, Stillleben werden mit
einer hyperrealistischen Genauigkeit, Figuren überspitzt dargestellt.
Eine Reihe von Bildern ist von seinem schwierigen Verhältnis von
Frauen durchdrungen. So hielt er in seinem Tagebuch fest: "Mir graust
vor diesem falschen Leben am Rande des echten; ich leide daran seit
dem ersten Tag und, der 20 Jahre Ehe ungeachtet, so schwer wie am
Anfang."

Die Werke von Félix Vallotton sind noch bis zum 18. Mai in der
Hamburger Kunsthalle am Glockengießerwall zu sehen.

art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Pressekontakt:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Tel: 040/3703-2157, Fax: 040/3703-5683
E-Mail: pelikan.maike@geo.de


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