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Oliver Wyman-Studie "CMT - State of the Industry" / Der Mobilfunk ist die Wachstumslokomotive in den Schwellenländern

Geschrieben am 22-02-2008

München (ots) -

- Querverweis: Charts zur Studie "CMT - State of the Industry"
liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und
sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

- Im weltweiten Markt für Telekommunikation, Medien und
Technologie schafften führende Mobilfunkanbieter in
Schwellenländern die höchsten Wertzuwächse
- Alle Branchensegmente wiesen über die letzten fünf Jahre ein
solides bis starkes jährliches Wachstum zwischen 12 und 31
Prozent auf
- Besonders erfolgreich waren Unternehmen, die
mobilitätsorientierte Gesamtlösungen entwickelten, innovative
schlanke Geschäftsmodelle verwirklichten oder loyale
Nutzergruppen im Netz schufen

In den Schwellenländern gehört der Mobilfunk zu den
Wachstumslokomotiven. Dagegen schaffen in den Industrieländern vor
allem klassische Hochtechnologieunternehmen überdurchschnittlichen
Wert für die Aktionäre. Dies ist ein Ergebnis der Oliver Wyman-Studie
"CMT - State of the Industry", die die Wertentwicklung der weltweit
450 größten Unternehmen des Marktes für Telekommunikation, Medien und
Technologie, kurz CMT, über die letzten fünf Jahre untersucht hat.
Dabei zeigt sich, dass diejenigen Unternehmen am meisten Wert für
ihre Aktionäre generiert haben, die auf den anhaltenden Trend zur
Mobilität, schlanke und flexible Organisationen und neue
Geschäftsmodelle setzten. Weltweit konnte die CMT-Branche für ihre
Aktionäre in den letzten Jahren durchschnittlich 20 Prozent an
Wertzuwachs erwirtschaften, wobei Mobilfunkunternehmen mit 31 Prozent
klar an der Spitze lagen. Zu den 60 Top-Performern gehören auch
deutsche Unternehmen.

Aus den etablierten Industrienationen kommen nur noch knapp zwei
Drittel der erfolgreichsten CMT-Unternehmen. Ein Drittel stammt aus
den aufstrebenden Schwellenländern wie Indien oder China. Dies belegt
die aktuelle Studie der Managementberatung Oliver Wyman, die die
Segmente Telekommunikation, Medien und Technologie untersucht hat.
"Den höchsten Wertzuwachs verzeichneten zuletzt nicht mehr IBM oder
Microsoft, sondern Unternehmen wie die indische Bharti Airtel oder
China Mobile", sagt Christian Terfloth, Technologieexperte bei Oliver
Wyman.

Den Erfolg der CMT-Unternehmen misst die Oliver Wyman-Studie
anhand des Shareholder Performance Index (SPI), einer
risikobereinigten Messung der Aktionärsgewinne durch Ausschüttungen
und Kurssteigerungen. Danach übertraf Bharti Airtel in den letzten
fünf Jahren den SPI-Durchschnitt um das Fünffache. China Mobile, die
sich ebenfalls unter den führenden SPI-Performern befindet, erreichte
Ende 2007 einen Börsenwert von 346 Milliarden US-Dollar. Damit
überholte das Unternehmen den bisherigen Branchenprimus Microsoft,
dessen Wert sich zu diesem Zeitpunkt auf 337 Milliarden US-Dollar
belief.

Auch deutsche Unternehmen konnten sich in den Top 60 der
erfolgreichsten CMT-Unternehmen platzieren. Unter ihnen ist
beispielsweise United Internet. Der Internet-Service-Provider hat
sich in Deutschland als Nummer zwei im hart umkämpften DSL-Markt
etabliert und in den letzten Jahren sein Geschäft zunehmend
internationaler und systematisch in Richtung Mehrwertdienste
ausgerichtet. Zudem befinden sich zwei deutsche Unternehmen aus dem
Software- und IT-Servicessegment im Spitzenfeld: Wincor Nixdorf, ein
Unternehmen für innovative IT-Lösungen im Filialgeschäft von Banken
und Handel, und die Software AG, ein Anbieter von
Infrastruktursoftware für Geschäftsprozesse und
Unternehmensanwendungen.

Weitere internationale Top-Performer sind der mexikanische
Mobilfunkanbieter América Móvil, der US-amerikanische
Technologieanbieter Apple und American Tower, ein Serviceanbieter von
Mobilfunkequipment. Hervorragende Werte zeigen auch Nintendo, der
japanische Hersteller von Spielekonsolen, der belgische
Sendetechnikanbieter EVS Broadcast und der chinesische
Instant-Messaging-Spezialist Tencent Holdings.

Die gesamte Wertschöpfungskette profitiert

Gründe für die positive Entwicklung in den Schwellenländern waren
sowohl die steigende Nachfrage als auch innovative Geschäftsmodelle.
Dies gilt vor allem für den Mobilfunk, der den Löwenanteil zum
Wachstum der CMT-Unternehmen beisteuerte. Allein in China sind sechs
der in der Studie identifizierten Top-60-Unternehmen angesiedelt. Sie
erzielten einen Wertzuwachs von 211 Milliarden US-Dollar. Insgesamt
wuchsen die CMT-Unternehmen in China zwischen 2002 und 2007 jedes
Jahr um durchschnittlich 34 Prozent und erreichten Ende letzten
Jahres beinahe den Wert der japanischen CMT-Branche. In den
Schwellenländern stieg der gesamte Wert der Unternehmen über den
gleichen Zeitraum mit durchschnittlich 38 Prozent pro Jahr mehr als
doppelt so schnell wie in den Industrieländern. Dort lag die
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bei 15 Prozent.

Vom Wachstum in den Schwellenländern profitiert die gesamte
Wertschöpfungskette. Das sind neben den traditionellen
Telekommunikationsanbietern auch die Hersteller von
Unterhaltungselektronik, Ausrüstung und Software sowie
Serviceunternehmen. Ein Beispiel ist American Tower. Das Unternehmen
stellt Mobilfunk- und Sendemastkapazitäten in Mexiko und Brasilien
bereit.

Wertzuwächse in den Industrieländern sind geringer

Viele der CMT-Unternehmen in den Industrieländern verzeichnen nur
geringes Wachstum in ihren Heimatmärkten. Gerade
Telekommunikationsanbieter suchen daher zunehmend Engagements in
Schwellenländern, um ihre Umsätze und Erträge zu steigern. So erzielt
die spanische Telefónica den Großteil ihres Wachstums in
Lateinamerika. "Viele US-amerikanische, europäische und japanische
Kommunikationsunternehmen haben an Wert verloren, weil sie zu wenig
in neue Wachstumsregionen investiert oder sich sogar aus
Wachstumsgeografien zurückgezogen haben", sagt Experte Terfloth.

Auch der norwegische Mobilfunkanbieter Telenor entkam der
Wachstumsflaute im europäischen Heimatmarkt durch frühzeitige und gut
selektierte Engagements in Asien und Osteuropa. Heute machen diese
Märkte 61 Prozent der Mobilfunkumsätze des Unternehmens aus. In
Bangladesch wuchs der Markt 2006 um 45 Prozent, in der Ukraine um 51
Prozent. Dagegen legte er in Norwegen nur um sieben Prozent, in
Dänemark nur um acht Prozent zu. Als Folge dieser
Investitionsstrategie in Schwellenländern erreichte Telenor zwischen
2002 und 2006 eine Kapitalrendite von 6,9 Prozent, während der
Branchendurchschnitt bei 1,4 Prozent lag. Auch die Aktienrendite
übertraf mit 14,3 Prozent deutlich den Durchschnitt von 7,7 Prozent.

Megatrends Mobilität und Lean Business Design

Über alle untersuchten Segmente hinweg findet sich die steigende
Nachfrage nach kundenorientierten Gesamtlösungen, die den
Mobilitätsfaktor nutzen, auch in den SPI-Daten wieder. Beispiele sind
das iPhone von Apple oder der BlackBerry von Research in Motion, die
den Nutzern den einfachen und mobilen Zugang auf Inhalte und Daten
ermöglichen. Ob solche integrierten, über mehrere Stufen der
Wertschöpfungskette übergreifenden Gesamtlösungen langfristig
erfolgreich sein werden, muss sich erst noch herausstellen.

Eine Reihe der erfolgreichsten Top-60-Unternehmen verwirklicht
innovative, schlanke Geschäftsmodelle, wobei große Teile der
nachgelagerten Funktionen wie IT und Netzbetrieb nach außen vergeben
werden. Die indische Bharti Airtel beispielsweise errichtete eine
sehr erfolgreiche schlanke Organisation, in der der gesamte
Netzaufbau und -betrieb, die IT-Services und sogar der Kundenkontakt
an Ericsson, Nokia, IBM und Nortel vergeben wurden. Kreative
Outsourcing-Techniken haben es dem Unternehmen ermöglicht, mit einem
Minimum an Kapital zu arbeiten. Seit 2003 sind die Ausgaben von
Bharti Airtel gegenüber den Umsätzen jährlich um acht Prozent
zurückgegangen. Auch die in Hongkong ansässige Hutchison
Telecommunications konnte durch Outsourcing die operativen Kosten
schnell senken und flexibler auf Änderungen im Kundenverhalten
reagieren. "Fakt ist", so Terfloth, "dass schlankere Firmen im
Wettbewerb fast immer vorne liegen."

Loyale Nutzergruppen und Advertising 2.0

Ein weiterer Megatrend, der aus der CMT-Studie von Oliver Wyman
hervorgeht, sind neue Werbeformen, die von der zunehmenden Online-
und Mobilkommunikation der Kunden profitieren. Online-Werbung ist
bereits heute ein 40 Milliarden US-Dollar schweres Geschäft. In den
nächsten Jahren wird ihr jährliches Wachstum bei über 20 Prozent
liegen. Dagegen ist die Werbung über mobile Geräte bisher nicht aus
den Kinderschuhen herausgekommen. Mit dem zunehmenden Aufbau von
mobilen Breitbandnetzen sollte sich das allerdings bald ändern.
Search-Primus Google ist gut positioniert, um vom Trend zunehmender
Online- und mobiler Werbung zu profitieren. Doch dies tun auch
regionale Anbieter, die loyale Nutzergruppen im Wachstumsmarkt China
ermöglichen.

Das chinesische Dotcom-Unternehmen Tencent beispielsweise schuf
für völlig unterschiedliche Anwendungen und Inhalte ein durchgehendes
Angebot. In Verbindung mit einem professionellen Marketing erreichte
das Unternehmen einen Marktanteil von über 60 Prozent in einer für
Werbekunden hochattraktiven jungen Zielgruppe. Dies eröffnete Tencent
die strategische Kontrolle über eine große Nutzergemeinde mit
erheblichen Vernetzungseffekten. Es integrierte Inhalt, Kommunikation
und Handel und entwickelte ein fast komplettes Angebot für das "Leben
online", einschließlich E-Mail, Community-Portal und Internetshop mit
eigener Währung. Die sehr treue Community von Tencent beläuft sich
inzwischen auf 715 Millionen registrierte User für den
Instant-Messaging-Service, und die Online-Währung ist die
vorherrschende bargeldlose Zahlungsmethode in China. Mobile Dienste
und Internetmehrwertdienste sowie Werbung haben den Tencent-Umsatz
innerhalb von drei Jahren verdreifacht. "Loyale Nutzergruppen sind
für Anbieter wie Google und Tencent ein entscheidender Vorteil,
besonders in Zeiten zunehmender Konvergenz zwischen mobilen und
Festnetzdiensten sowie zwischen Inhalte-, Dienste- und
Hardware-Anbietern", meint Oliver Wyman-Partner Christian Terfloth.

Die CMT-Branchenperformance

Im Jahr 2007 stieg der Börsenwert der CMT-Unternehmen auf 8,2
Billionen US-Dollar. Dies sind circa 14 Prozent des gesamten
weltweiten Börsenwertes. Über die letzten fünf Jahre erreichte die
CMT-Branche eine durchschnittliche jährliche Wertsteigerung von 20
Prozent. Vor allem die reinen Mobilfunkanbieter taten sich hier
hervor. Sie verzeichneten über die letzten fünf Jahre eine
durchschnittliche jährliche Zuwachsrate von 31 Prozent. Das zu einer
reifen Industrie gewordene Software- und IT-Servicessegment erreichte
im selben Zeitraum zwölf Prozent. Bei Hardwarekomponenten und
Halbleitern, die von den Industrieländern der Triade dominiert
werden, belief sich das Wertwachstum auf jährlich 18 Prozent. Die
Medien bleiben mit einem weltweiten Marktwert von 1,1 Billionen
US-Dollar vergleichsweise klein. Sie erreichen den geringsten SPI und
eine der niedrigsten Wachstumsraten, was ihren Marktwert betrifft.
Allerdings gehören neun der Top-60-Performer zu diesem Segment,
einschließlich Google, Tencent und Naspers, dem führenden
Pay-TV-Service Südafrikas.

Die Studie "CMT - State of the Industry"

Bei Rundfunk, Internet und Telefonie wachsen Geräte wie Services
mehr und mehr zusammen: Internet im Fernseher, Fernsehen am Computer,
Telefongesellschaften bieten Filme und Kabelgesellschaften Telefonie.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, fasst die vorliegende
Oliver Wyman-Studie die Branchen Telekommunikation, Medien,
Computerhardware, Software und Unterhaltungselektronik unter dem
Begriff "CMT" zusammen.

Die branchenübergreifende Studie betrachtet die weltweit größten
450 Festnetz- und Mobilfunkanbieter, Hardware- und
Halbleiterproduzenten, Hersteller von Unterhaltungselektronik,
Softwareproduzenten und Computerdienstleister sowie Medienunternehmen
über einen Fünfjahreszeitraum hinweg. Die elf untersuchten Regionen
umfassen die USA und Kanada, Westeuropa, Japan, China, Südkorea,
Lateinamerika (einschließlich Mexiko), Indien, den Rest Asiens, den
Mittleren Osten und Afrika, Zentral- und Osteuropa sowie Australien
und Neuseeland.

Als Messlatte für den Erfolg der Unternehmen in diesem Zeitraum
wurde der 1997 von Oliver Wyman entwickelte Shareholder Performance
Index (SPI) gewählt. Er errechnet sich aus monatlich erhobenen
Aktionärserträgen (geometrischer Durchschnitt) dividiert durch Risiko
(definiert als Standardabweichung der Erträge) minus des auf gleiche
Weise ermittelten Medians aller untersuchten Unternehmen. So entsteht
ein für den Betrachtungszeitraum von fünf Jahren gültiger Wert der
Aktienperformance der Unternehmen. Von anderen performancebasierten
Indices unterscheidet sich der SPI durch seine Berücksichtigung der
Risiken: Erwirtschafteten zwei Unternehmen denselben absoluten Gewinn
für ihre Aktionäre, so wird das Unternehmen höher bewertet, das eine
geringere Volatilität aufweist. Auch Übernahmen, Spin-Offs sowie
Währungseffekte werden im SPI berücksichtigt.

ÜBER OLIVER WYMAN

Oliver Wyman ist eine führende Managementberatung mit 2.500
Mitarbeitern in mehr als 40 Büros weltweit. Das Unternehmen verbindet
ausgeprägte Branchenspezialisierung mit hoher Methodenkompetenz bei
Strategieentwicklung, Prozessdesign, Risikomanagement,
Organisationsberatung und Führungskräfteentwicklung. Gemeinsam mit
seinen Kunden entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige
Wachstumsstrategien. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre
Geschäftsmodelle, Prozesse, Risikostrukturen und Organisationen zu
verbessern, ihre Abläufe zu beschleunigen und ihre Marktchancen
optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist Teil der Marsh & McLennan
Companies (NYSE: MMC). Weitere Informationen finden Sie unter
www.oliverwyman.com.

Auch in den deutschsprachigen Ländern gehört Oliver Wyman zu den
führenden Strategieberatungen mit überdurchschnittlichen
Wachstumsraten. In den Oliver Wyman-Büros in München, Frankfurt,
Düsseldorf, Hamburg und Zürich arbeiten 560 Mitarbeiter für die
führenden Unternehmen aus den Branchen Automobil, Einzelhandel,
Fertigungsindustrie, Finanzdienstleistungen, Luft- und Raumfahrt,
Maschinen- und Anlagenbau, Medien, Telekommunikation und Transport.
Sie werden durch ein weltweites Expertennetz unterstützt, um für jede
Aufgabe das beste Team stellen zu können.

Originaltext: OLIVER WYMAN
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66435
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66435.rss2

Pressekontakt:
Pierre Deraëd
Leiter Corporate Communications
Oliver Wyman
Marstallstraße 11
80539 München
Tel.: 089.939 49 599
Fax: 089.939 49 515
pierre.deraed@oliverwyman.com
www.oliverwyman.com/de


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