Krebskongress: Gewichtskontrolle ein Muss in der Krebstherapie

Berlin (ots) - Alle Krebspatienten gehören regelmäßig auf die
Waage, denn ein guter Ernährungszustand ist entscheidend für
Genesungschance und Lebensqualität. Dies ist das Ergebnis des
Symposiums "Ungewollter Gewichtsverlust - Praktische
Ernährungstherapie in der Onkologie", zu dem sich heute (22.2.)
Mediziner und Gesundheitsökonomen während des 28. Deutschen
Krebskongresses in Berlin trafen.

Ungewollter Gewichtsverlust ist eine der häufigsten Komplikationen
einer Krebserkrankung. Der Körper eines Patienten benötigt einerseits
mehr Energie, andererseits verhindern die Nebenwirkungen seiner
Behandlung oft eine ausreichende Nahrungsaufnahme. Die Folge: Das
Immunsystem wird geschwächt, die Komplikationsrate steigt, die
Lebensqualität und Überlebensdauer der Betroffenen sinkt. Der Patient
gerät in einen Teufelskreis. Fachleute schätzen, dass rund 20 Prozent
aller Krebskranken an Unterernährung sterben, nicht an der
Ursprungserkrankung selbst.

Dennoch werde dem oft schleichend einsetzenden Gewichtsverlust
auch von vielen Ärzten nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt,
beklagten die Teilnehmer des Symposiums, das von Professor Dr. Hans
Konrad Biesalski, Institut für Biologische Chemie und
Ernährungswissenschaft an der Universität Hohenheim sowie Sprecher
des Arbeitskreises "Krebs und Ernährung" der Deutschen
Krebsgesellschaft, und Dr. Jochen Heymanns, dem zweiten Vorsitzenden
des Bundesverbands der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen,
geleitet wurde.

Sie forderten daher, bereits bei der Diagnose Krebs das Gewicht
der Patienten zu erfassen sowie anschließend regelmäßig und
systematisch zu dokumentieren. Die Teilnehmer des Symposiums
begrüßten daher eine Initiative des Bundesverbands der Hersteller von
Lebensmitteln für besondere Ernährungszwecke, mit der auf das Problem
des ungewollten Gewichtsverlusts aufmerksam gemacht werden soll. Für
Patienten und ihre Angehörigen hat der Verband dazu eine
Gewichtskarte erarbeitet, mit der der persönliche Gewichtsverlauf
kontrolliert werden kann. Ärzte erhalten über ein Computerprogramm
die Möglichkeit, die Messwerte ihrer Patienten in ein
Langzeitprotokoll zu übernehmen und grafisch auszuwerten. Beides kann
kostenlos aus dem Internet herunter geladen werden
( www.diätverband.de ).

Verlieren die Patienten binnen dreier Monate mehr als fünf Prozent
an Körpergewicht, müssten die Ärzte handeln, waren sich die Mediziner
einig. Die Art der Intervention sei vom Ernährungszustand abhängig.
Oft reiche schon ausgewogene Kost aus, die gegebenenfalls
angereichert werden könne. In gravierenden Fällen blieben den Ärzten
als letzte Option enterale und parenterale künstliche Ernährung.

Ungewollter Gewichtsverlust hat nicht nur gesundheitliche
Bedeutung, sondern auch eine wirtschaftliche Dimension. Dies machte
eine Studie deutlich, die der Ökonom Klaus W. Uedelhofen
präsentierte. Darin werden die durch Mangelernährung verursachten
zusätzlichen Kosten von gesetzlicher Kranken- und Pflegeversicherung
eines Jahres mit neun Milliarden Euro beziffert.

Originaltext: Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für besondere Ernährungszwecke e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70129
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70129.rss2

Weitere Informationen:

Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln
für besondere Ernährungszwecke e. V.
Godesberger Allee 142 -148
53175 Bonn
Telefon: 0228-30851-0
www.diätverband.de

Postina Public Relations PPR
Reinhardtstraße 29
10117 Berlin
Telefon: 030-280081-810
E-Mail: office@postina-pr.de