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Neues Deutschland: Zur Aussage MP Böhmers zu Kindstötungen

Geschrieben am 24-02-2008

Berlin (ots) - Man kann Koalitions-Schwüre »beim Leben seiner
Kinder« absondern wie der Hamburger Spitzenkandidat Naumann. Man kann
auch DDR-Mentalität in der Nähe von »leichtfertiger Einstellung zu
werdendem Leben« verorten wie Ministerpräsident Böhmer. Das Problem
ist in beiden Fällen, dass das Leben von Kindern eigentlich
politische Vereinnahmung verbietet. Im Falle Naumann bleibt es eine
Privatsache. Im Falle Böhmer nicht.
Abgesehen davon, dass die aktuellen Kindstötungen, die den
sachsen-anhaltischen Regierungschef zu seiner oberflächlichen
Psychosozialanalyse verleiteten, von Eltern begangen wurden, deren
Einstellungen kaum noch von der DDR geprägt werden konnten. Vor allem
ist erstaunlich, wie stark Böhmers Sicht, dessen ärztliche Laufbahn
in der DDR gerade mit diesem Thema verbunden war, sich von der Sicht
wohl der meisten seiner einstigen Patientinnen unterscheidet.
Damit, dass er die Abtreibung eines Fötus mit Kindstötung
gleichsetzt, ist Böhmer nicht zufällig in der CDU gelandet. Diese
Sicht aber hindert gerade seine Partei nicht daran, die soziale
Spaltung dieser Gesellschaft zu vertiefen. Das Ergebnis sind häufig
Menschen in existenziellen sozialen Krisen. Diese dürften eine
Hauptursache für so schreckliche Taten sein. Man kann einer
oberflächlichen Sicht wie der Böhmers auch »leichtfertige Einstellung
zu bereits existierendem Leben« vorhalten.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29781722


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