LVZ: Struck: Unternehmenssteuerreform kommt nur bei Aufkommensneutralität / Umverteilung durch Steuern bleibe Ziel der SPD-Regierungspolitik / Aber: Die SPD darf die Unternehmen in Deutschland nicht a
Geschrieben am 13-05-2006 |
Leipzig (ots) - SPD-Bundestags-Fraktionschef Peter Struck hat versichert, dass es eine Unternehmenssteuerreform durch die große Koalition nur "bei Aufkommensneutralität" für den Bundeshaushalt geben werde. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte Struck: "Wir halten uns an die Koalitionsvereinbarungen. Die sind als Handlungslinie für uns in der Regierung von der SPD auf einem Parteitag und auch in der SPD-Bundestagsfraktion beschlossen worden. Es gilt das Prinzip der Aufkommensneutralität." Aufgeregte Debatten, in der SPD, hätten wohl in erster Linie etwas mit dem bevorstehenden Parteitag zu tun. "Es kann nur eine aufkommensneutrale Unternehmenssteuerreform geben. Für Steuergeschenke gibt es keinerlei Spielraum", versicherte Struck. Das Finanzministerium prüfe derzeit zwei Modelle, die beide dazu führten, "dass es zunächst erhebliche Steuerausfälle für die nächsten Haushalte geben könnte", meinte Struck und er ergänzte deshalb: "Aufkommensneutralität ist nicht zwingend für das erste Jahr. Sie bedeutet aber: Keine haushälterischen Mehrbelastungen im Lauf der nächsten Jahre."
Generell bleibe es im Übrigen für die SPD Ziel ihrer Regierungsarbeit, durch Umverteilung, nicht zuletzt über das Steuersystem, dafür zu sorgen, "dass starke Schultern mehr tragen müssen als schwache". Deshalb sei beispielsweise "für die SPD die ,Reichensteuer' so wichtig". Zugleich sei der SPD aber klar: "Wir können Unternehmen nicht aussaugen, um Sozialleistungen zu finanzieren. Sonst besteht die Gefahr, dass Unternehmen sich aus Deutschland wegverlagern, weil sie beispielsweise innerhalb der EU vielerorts bessere steuerliche Bedingungen vorfinden."
Struck bekräftigte, dass es auf jeden Fall bei der verabredeten Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte bleiben müsse. Zur Verwendung und der Mittelaufteilung ergänzte er: "Ein Prozent der Mittel aus der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer werden in die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung fließen. Die übrigen zwei Prozentpunkte brauchen wir, um das Investitionsprogramm der Bundesregierung in Höhe von 25 Milliarden Euro für die nächsten vier Jahre zu finanzieren." Zudem müsse die Regierung auch strikt darauf achten, dass die finanzpolitischen Grenzen des Maastrichtvertrages eingehalten und die Regeln der Verfassung beachtet würden, wonach die Neuverschuldung nicht höher als die Summe der staatlichen Investitionen sein dürfe. "Von daher sehe ich keinen Spielraum für eine Änderung bei der Erhöhung der Mehrwertsteuer", meinte Struck.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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