Westdeutsche Zeitung: Langfristig werden Ampelkoalitionen wahrscheinlicher = von Alexander Marinos
Geschrieben am 25-02-2008 |
Düsseldorf (ots) - Man muss sich nicht als Schmalspur-Nostradamus beschimpfen lassen, um nach der Hamburg-Wahl zwei Vorhersagen zu wagen: 1. Andrea Ypsilanti wird in jedem Fall versuchen, sich im hessischen Landtag zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. 2. Die Hessen-FDP wird standhaft bleiben und Rot-Grün nicht zur Macht verhelfen, nicht jetzt. So abwechslungsreich ist Politik: Vorgestern noch galt SPD-Chef Kurt Beck als schwer angeschlagen, weil er eine "passive Zusammenarbeit" mit der Linkspartei nicht ausschließen wollte. Nun hat die SPD-Spitze Beck den Rücken gestärkt. Das hat zweierlei zur Folge: Die sogenannte Parteirechte um die Minister Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier ist auf Schlumpf-Format geschrumpft, so dass sie von niemandem mehr ernstgenommen werden muss (ganz besonders von Beck nicht), und der Ball liegt nun ganz klar in Wiesbaden. Ypsilanti kann gar nicht mehr anders, als am 5. April zur Wahl anzutreten und dabei auf die Stimmen der Linken zu bauen. Denn Parteichef Guido Westerwelle setzt darauf, bei der Bundestagswahl 2009 genügend Leihstimmen aus dem Lager der Unions-Wähler zu bekommen, um seine Partei nach den vielen bitteren Jahren in der Opposition endlich wieder in eine Bundesregierung zu führen. Dazu muss er glaubhaft machen können, dass eine Stimme für die FDP das bürgerliche Lager stärkt. Welcher Steuerberater, Apotheker oder Notar würde sich freiwillig für die Liberalen entscheiden, wenn er fürchten müsste, damit Kurt Beck zum Bundeskanzler zu machen? Das bürgerliche Lager wäre dauerhaft abgeschreckt, wenn die FDP jetzt in Hessen umfiele. Wie wichtig es für die Liberalen ist, Leihstimmen zu bekommen, hat Hamburg gezeigt. Indem die Union signalisierte, dass auch die Grünen als Koalitionspartner in Frage kommen, wurde die FDP uninteressant und scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Wenn einer umfällt, dann ist es Westerwelle selbst, aber erst nach der Bundestagswahl, wenn es . Die Liebelei der CDU mit den Grünen dürfte diese Pläne noch befördern, nach dem Motto: Wenn die sich für nichts zu fies sind . . .
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
121825
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Linksruck Rostock (ots) - Wie kann man fast 19 Jahre nach der Wende auf die hanebüchene Idee kommen, Rot-Rot sei nur ostdeutschen Ländern wie Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern zuzumuten? Selbst wenn die West-Linke ein chaotischer Club von Altspontis ist, hat sie in Niedersachsen, Hessen, Hamburg, Bremen respektable Ergebnisse erzielt. Dazu sitzt sie in sechs Ost-Parlamenten. Statt sich mit ihren Themen zu befassen, neigen Neue Mitte und liberale Kreise indes reflexartig dazu, Politiker der Linkspartei latent zu kriminalisieren. Und damit einen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur SPD und der Linken Bielefeld (ots) - Bis zum 5. April sind es noch einige Wochen, da kann noch viel Wasser den Main herunterfließen. Gestern hat die SPD-Spitze der hessischen SPD freie Hand bei der Ministerpräsidentenwahl gegeben. Nach diesem Wortbruch, nach dieser Wählertäuschung ist die nächste Überraschung auch nicht mehr ausgeschlossen: Niemand sollte sich wundern, wenn am Ende Andrea Ypsilanti in Wiesbaden einer rot-rot-grünen Landesregierung vorstehen wird. Am Sonntag hatte sich der SPD-Vorsitzende Kurt Beck entschuldigt, einen schweren Fehler gemacht mehr...
- Westfalenpost: Ein Dogma fällt Hagen (ots) - SPD öffnet sich zur Linkspartei Von Winfried Dolderer Man kann noch so viele Worte darum machen: Bei den Sozialdemokraten ist ein Dogma gefallen. Eines, das der Parteichef selber aufgestellt und jetzt auch selber wieder abgeräumt hat. Es lautete: Linke im Osten sind vernunftbegabt; somit denkbare Partner. Linke im Westen sind Spinner, also igitt. Die Unterscheidung nahm sich von vornherein reichlich gekünstelt und mithin wenig glaubwürdig aus. Schließlich ist gerade die West-Linke, soviel skurrile Gestalten sich bei ihr derzeit mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: SPD: Online-Durchsuchungen sollen ins BKA-Gesetz Gemeinsame Erklärung von Kauder und Struck erwartet Köln (ots) - Köln - Die SPD will die Möglichkeit zu Online-Durchsuchungen im BKA-Gesetz festschreiben, wenn das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe in seinem für Mittwoch erwarteten Urteil über das nordrhein-westfälische Verfassungsschutzgesetz Online-Durchsuchungen grundsätzlich erlaubt. Das kündigte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) an. "Ich rechne nicht mit einem prinzipiellen »Nein« des Bundesverfassungsgerichts", sagte er der Zeitung. Daher gehe mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu SPD / Beck Ulm (ots) - Auch die letzten Genossen sollten begriffen haben, dass Kurt Beck nicht nur seinen Führungsanspruch ernst nimmt, sondern der Partei auf dem Weg zur Bundestagswahl 2009 auch Korrekturen abnötigt, die nicht einmal in der SPD auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Nur wenige haben dem Pfälzer diese Härte und Risikobereitschaft zugetraut. Er ist ein richtiger Basta-Beck geworden. Was aber hat er bisher erreicht? Niemand bestreitet Beck das Recht, sich selbst zum Kanzlerkandidaten auszurufen. Doch die Art, wie er zunächst Vizekanzler mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|