Lausitzer Rundschau: Oscar für "Die Fälscher": Tür-Öffner
Geschrieben am 25-02-2008 |
Cottbus (ots) - Nachdem im vergangenen Jahr Florian Henckel von Donnersmarcks Das Leben der Anderen mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde, dürfen die Deutschen auch in diesem Jahr mitjubeln: Stefan Ruzowitzkys KZ-Drama Die Fälscher ist ja je zur Hälfte mit Mitteln aus Österreich und Deutschland produziert und in Babelsberg gedreht worden. Die Gratulation geht natürlich vor allem nach Österreich, das Filmgrößen wie Billy Wilder, Fred Zinnemann und Otto Preminger hervorgebracht, aber noch nie einen Auslands-Oscar gewonnen hat. Trotzdem stellen sich ein paar Fragen. Stefan Ruzowitzkys Streifen, der 2007 sowohl bei der Berlinale als auch in den Kinos lief, war mit reichlich 60 000 Zuschauern alles andere als ein Publikumserfolg. Was ist da schiefgelaufen? Lieben wir Filme über unsere Vergangenheit nicht, die andererseits genau bei den Oscar-Juroren regelmäßig die größte Beachtung finden - Oscars für Die Blechtrommel und Nirgendwo in Afrika, Nominierung für Sophie Scholl? Ist das Interesse an bestimmten Filmen hauptsächlich vom Budget anhängig, mit denen sie beworben werden? Ignorieren wir deshalb oft Produktionen, für die kaum die Werbetrommel gerührt wird? Oder ist der Publikumsgeschmack ohnehin schon viel zu sehr hollywoodisiert? Ein paar dieser Fragen lassen sich in den nächsten Tagen vielleicht beantworten, denn ein Oscar öffnet Türen: Die Verleihfirma Universum in München bringt Die Fälscher ab Donnerstag erneut in die deutschen Kinos.
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