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Chemietarifabschluss mit Augenmaß notwendig Umdenken im Hinblick auf Lebensarbeitszeit - Branche leistet schon jetzt wichtigen Ausbildungsbeitrag

Geschrieben am 26-02-2008

Wiesbaden (ots) - Am heutigen Dienstag fand in Bad Homburg der
Auftakt der Chemie-Tarifrunde 2008 für die etwa 90.000 Beschäftigten
der hessischen Chemie statt. Die Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IG BCE) fordert eine Erhöhung der Entgelte um 7
Prozent. Darüber hinaus möchte sie über tarifvertragliche Regelungen
zur Ausbildung und flexible Instrumente zur Gestaltung der
Lebensarbeitszeit verhandeln.

Die chemische Industrie in Hessen blickt auf ein erfolgreiches
Jahr 2007 zurück. "Die Chemiebeschäftigten wurden durch den
ausgelaufenen Tarifvertrag mit prozentualen Entgelterhöhungen in Höhe
von 3,6 Prozent und einer kräftigen Einmalzahlung an der
wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt", argumentierte Gregor Wehner,
Verhandlungsführer der Chemiearbeitgeber. Darüber hinaus haben 85
Prozent der Unternehmen in Hessen Erfolgsbeteiligungen gezahlt. "Der
Aufschwung ist bei den Chemie-Arbeitnehmern angekommen", betonte
Wehner.

"Die hessische Chemie ist eine überwiegend mittelständisch
geprägte Industrie. Ein Tarifabschluss muss daher auch von den
kleinen und mittelständischen Unternehmen verkraftet werden können.
Kommen wir dieser Verantwortung nicht nach, gefährden wir das System
des Flächentarifvertrags", appellierte Gregor Wehner,
Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. Kein Beispiel für die Chemie
seien daher auch die hohen Forderungen und Abschlüsse in anderen
Branchen, so zum Beispiel in der Stahlindustrie und im öffentlichen
Dienst.

Nach Auffassung der Arbeitgeber nehmen die Risiken für die
Chemiekonjunktur derzeit zu. In der mehrstündigen Wirtschaftsdebatte
machten die Arbeitgeber deutlich, dass sich die konjunkturelle
Dynamik in der deutschen chemischen Industrie in diesem Jahr spürbar
abschwächen werde. "Diese Prognosen der einschlägigen Institute kann
auch die Gewerkschaft nicht ausblenden. Der Abschluss 2008 muss daher
mit Augenmaß erfolgen", forderte Wehner. Gerade die moderate
Tarifpolitik der vergangenen Jahre habe zur Stärkung der
internationalen Wettbewerbsfähigkeit und zum Personalaufbau
beigetragen. "Diese Erfolge dürfen wir nicht durch einen zu hohen
Abschluss aufs Spiel setzen", mahnte er.

Zur Forderung der IG BCE nach einer Verlängerung des
Altersteilzeittarifvertrags über 2009 hinaus und einer
Aufstockungsleistung des Arbeitgebers zur gesetzlichen Teilrente,
führte der Arbeitgebervertreter aus: "Flächendeckende
Anspruchslösungen zum vorzeitigen Ausstieg wie Altersteilzeit und
Teilrente sind der falsche Weg". Unabdingbar sei vielmehr ein
Paradigmenwechsel, verbunden mit einem Mentalitätswandel bei den
Unternehmern und den Beschäftigten. "Künftig brauchen wir jeden
Mitarbeiter fit und motiviert, und zwar so lange es geht", forderte
Wehner. Hierzu müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein flexibles
Modell entwickeln, das den Bedürfnissen der verschiedenen
Lebensphasen gerecht wird. Der Fokus allein auf das Ende des
Erwerbslebens sei verfehlt.

Mit Blick auf die Verlängerung des Tarifvertrags "Zukunft durch
Ausbildung" zeigen sich die Arbeitgeber gesprächsbereit. Für 2008 sei
bereits im vergangenen Jahr vereinbart worden, das hohe Niveau zu
halten. "Seit 2003 haben wir die Ausbildungsplätze in der hessischen
Chemie um 12 Prozent steigern können", hob Wehner hervor. Wie diese
Erfolgsstory fortgesetzt werden kann, wird Gegenstand der weiteren
Verhandlungen auf Bundesebene sein, die am 1. April in Hannover
beginnen.

Originaltext: Arbeitgeberverband HessenChemie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53824
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53824.rss2

Pressekontakt:
Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 0162 / 2710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de


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