"Das Gesundheitssystem braucht mehr Wettbewerb"
Geschrieben am 29-02-2008 |
Stuttgart (ots) -
- Ministerpräsident Günther Oettinger fordert effiziente Strukturen im Gesundheitswesen - Celesio Symposium zum Wandel im Gesundheitsmarkt zieht 400 Teilnehmer nach Stuttgart
"Das Gesundheitssystem braucht den Wettbewerb, um effiziente Strukturen zu schaffen", betonte Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger zum Auftakt des Celesio-Symposiums "Gesundheitsmarkt im Wandel" am Freitag in Stuttgart. Planwirtschaft könne nicht die Zukunft des Gesundheitswesens sein. Als positive Beispiele für flexible und dynamische Gesundheitsmärkte nannte Oettinger die Schweiz und Großbritannien.
Professor Bert Rürup, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, forderte angesichts des Wandels im Gesundheitswesen die Politik zum Handeln auf. Die Rahmenbedingungen müssten einen "Wettbewerb mit gleich langen Spießen" ermöglichen. Dies gelte für Versorgungsformen wie auch für Distributionskanäle von Arzneimitteln. Ein "Rosinenpicken im Gesundheitsmarkt" dürfe nicht stattfinden.
Im Blick auf eine mögliche Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes für Apotheken in Deutschland sagte Rürup, es gebe viele gute Argumente für die inhabergeführte Präsenzapotheke, aber wenig gute Gründe, die gegen die Einführung von Apothekenketten sprächen.
Fritz Oesterle, Vorsitzender des Vorstandes der Celesio AG, sprach sich dafür aus, Arzneimittel auch in einem liberalisierten Markt ausschließlich von Apothekern vertreiben zu lassen: "Für eine Abgabe an Kiosken oder Tankstellen gibt es keine Notwendigkeit und damit keine Rechtfertigung."
Zudem forderte Oesterle, die Apotheker sollten mit mehr Kompetenzen im Gesundheitssystem verankert werden. "Unser heutiges Gesundheitssystem nutzt überhaupt nicht das, was in einem guten Pharmazeuten fachlich und sachlich eigentlich steckt." Eine Grundlage dafür in Deutschland könne das jetzt diskutierte Präventionsgesetz liefern. Zum Symposium "Gesundheitsmarkt im Wandel - Politische und wirtschaftliche Perspektiven" waren rund 400 Gäste ins Stuttgarter Haus der Wirtschaft gekommen.
Zitate zur Veranstaltung "Gesundheitsmarkt im Wandel" am 29. Februar 2008 in Stuttgart
"Ich freue mich, dass ein solches Symposium in Baden-Württemberg stattfindet. So etwas sollte man häufiger machen, und ich hoffe, dass daraus eine Tradition wird." - Günter Oettinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
"Wir könnten durch die EU in die Situation kommen, dass Kapitalgesellschaften über Nacht in den Markt kommen. Daher die Frage: Müssen wir die Rahmenbedingungen nicht heute schon diskutieren für den Fall der Fälle, damit der freiberufliche Apotheker überhaupt eine Chance hat. Aber warum sollen wir uns das Thema antun, wenn der Verband, der eigentlich diese Aufgabe hätte, dieses Thema totschweigt." - Jens Spahn, MdB
"Statt über Details zu diskutieren, wird bei der ABDA die Energie darauf verwendet, die Apotheken mit Textbausteinen zu versorgen, die sie dann an Abgeordnete schicken." - Birgitt Bender, MdB
"Die Politik verliert den Handlungsspielraum, wenn sie sich in Sachen Liberalisierung wegduckt." - Birgitt Bender, MdB
"Wenn man etwas (die Marktveränderung) nicht verhindern kann, sollte man es begrüßen. Die Politik wäre gut beraten, nicht nur reaktiv auf Gerichtsurteile zu handeln, sondern versuchen, absehbare Entwicklungen zu gestalten." - Prof. Dr. Bert Rürup
"Die Sicherheit der Arzneimittelversorgung auf dem Land ist keine Frage des Fremd- und Mehrbesitzverbotes." - Dr. Monika Stolz, Gesundheitsministerin des Landes Baden-Württemberg
"Ich gehe davon aus, dass Veränderungen kommen werden. Wir als Politik müssen uns darauf vorbereiten. Es gibt auch unter den Apothekern bereits eine Vielzahl, die dies tun." - Dr. Monika Stolz, Gesundheitsministerin des Landes Baden-Württemberg
"Wir brauchen die Liberalisierung." - Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
"Ich stehe zu den gleichlangen Spießen, wie sie Bert Rürup gefordert hat. In einem Liberalisierungsprozess muss derselbe Start für alle gewährleistet sein, sonst haben wir Apotheker keine Chance im künftigen Wettbewerb, weil uns die notwendigen Wettbewerbsinstrumente in der Vergangenheit nicht erlaubt waren." - Dr. Werner Gajewski, Apotheker, Bauhaus Apotheke Steinfurt
Über den Celesio-Konzern:
Celesio, Europas führendes Handels- und Dienstleistungsunternehmen für Arzneimittel, erreichte 2006 einen Umsatz von 21,6 Milliarden Euro. Zum 30. September 2007 arbeiteten 37.486 Menschen für das Unternehmen. Celesio ist in 16 Ländern aktiv. Die drei Geschäftsbereiche Großhandel, Apotheken und Services decken die gesamte Bandbreite des Pharmahandels und der pharmabezogenen Dienstleistungen ab. Im Großhandel führen 131 Niederlassungen Tag für Tag über 100.000 Lieferungen durch. 2.236 eigene Apotheken bedienen täglich mehr als 500.000 Kunden. Im Bereich Services bietet Celesio den Pharmaherstellern Logistik- und Distributionslösungen und unterstützt sie bei Vertrieb und Marketing.
Originaltext: Celesio AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51904 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51904.rss2 ISIN: DE000CLS1001
Pressekontakt: Rainer Berghausen, Celesio AG, +49 (0)711.5001-549 rainer.berghausen@celesio.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
122927
weitere Artikel:
- Sager (Bündnis 90/Grüne): Künast und Trittin unverzichtbar für Bundestagswahlkampf 2009 Bonn (ots) - Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Krista Sager, hat eine mögliche gemeinsame Spitzenkandidatur von Renate Künast und Jürgen Trittin für die Bundestagswahl 2008 begrüßt. In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" sagte sie: "Gerade aus dem Hamburger Wahlkampf kann ich sagen: Wir brauchen sie wirklich beide." Sie schätze Renate Künast und Jürgen Trittin "sehr hoch ein als diejenigen, die wirklich starken Wahlkampf machen können." Aus diesem Grund seien beide "für uns unverzichtbar." Zu einer möglichen schwarz-grünen mehr...
- Lübecker Nachrichten: Engholm:"Becks Richtungswechsel zu diesem Zeitpunkt war ein Fehler" Lübeck (ots) - Der ehemalige SPD-Bundesvorsitzende und Ex-Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, Björn Engholm, hat dem heutigen SPD-Parteichef Kurt Beck schwere Versäumnisse in der Linken-Debatte vorgeworfen. "Es hätte eine breite Diskussion in der gesamten Partei geben müssen", sagte Engholm den "Lübecker Nachrichten" (Sonnabends-Ausgabe). "Becks Richtungswechsel zu diesem ungünstigen Zeitpunkt war ein Fehler, das muss er anerkennen." Bezüglich einer zukünftigen Zusammenarbeit der SPD mit der Linken zeigte sich Engholm offen: "Wenn mehr...
- Südwest Presse: Glosse zu den Grünen Ulm (ots) - Irgendwie ist es, als lobe Angela Merkels Lieblings-Fußballverein Energie Cottbus eine Meisterschaftsprämie für seine Kicker aus. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Grüner oder eine Grüne Kanzler/in wird, tendiert wie schon bisher auch 2009 gegen null. Selbst wenn es unbestreitbar Erosionsprozesse bei den "Volksparteien" gibt. Und, einmal unterstellt, den Grünen fiele tatsächlich in einer vermutlich dann ziemlich farbenfrohen künftigen Regierungskoalition das Kanzleramt zu: Soll dann die Republik von einem Doppelkanzler mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Unterhaltsrecht Bielefeld (ots) - Das neue Unterhaltsrecht macht die Hausfrau zum Auslaufmodell. Frauen, die sich ganz der Kinderbetreuung widmen, können nur hoffen, dass die Ehe so lange hält, bis der Tod und kein Richter Mann und Frau scheidet. Sonst droht der Hausfrau nach der Trennung das böse Erwachen. Der Staat hat die Koordinaten im Familienrecht verschoben: Beim Unterhalt kommen die Kinder uneingeschränkt zuerst. Den Ex-Frauen wird zugemutet, aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Stärkung des Kindeswohls, Eigenverantwortung mehr...
- WAZ: Komplizierter mit Obama - Kommentar von Markus Günther Essen (ots) - Die amerikanische Obama-Begeisterung ist jetzt auch in Deutschland angekommen. Dabei wird leicht übersehen, dass mit Obama (nimmt man an, dass er die Wahl gewinnt) nicht einfach alles besser wird. In mancher Hinsicht wird Obama sogar ein noch schwierigerer Partner für die Europäer sein. Seine Forderung, dass die Europäer die Amerikaner im Süden Afghanistans entlasten sollen, zeigt, was Deutschen und anderen bevorsteht. Deutsche Diplomaten machen keinen Hehl daraus, dass die Unbeliebtheit von Präsident Bush in Europa mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|