LVZ: Milbradt: Pauschale Manager-Schelte gefährdet Aufschwung
Geschrieben am 02-03-2008 |
Leipzig (ots) - Leipzig. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt warnt davor, im Zuge der Steueraffäre alle Manager pauschal als Verbrecher zu verurteilen. "Die Diskussion ist aus den Fugen geraten. Unternehmer sind nicht unsere Gegner, sondern die Voraussetzung für den Wohlstand des Einzelnen", sagte Milbradt der "Leipziger Volkszeitung" (Montag). Der Regierungschef fürchtet bei einer anhaltenden öffentlichen Kriminalisierung der Wirtschaftselite deutliche Nachteile für den Standort Deutschland. Eine neue Kluft zwischen Politik und Wirtschaft gefährde den Aufschwung. Unternehmer bräuchten stattdessen vernünftige Rahmenbedingungen und eine gesellschaftliche Anerkennung. "Die pauschalen und zum Teil heuchlerischen Verurteilungen, in denen Unternehmer automatisch als Ausbeuter und Manager als Kriminelle angesehen werden, machen mir Sorgen" so Milbradt weiter. Zugleich beklagte Milbradt das Verhalten der Linkspartei, die versuche, aus der Steueraffäre politischen Nutzen zu ziehen. Deren Populismus schade der Wirtschaft und damit dem Aufschwung.
Nötig sei in Deutschland und Sachsen vielmehr ein neuer Gründergeist, der jungen Leuten Mut mache, in die Selbstständigkeit zu gehen und Firmen zu gründen. "Dazu benötigen wir in Deutschland einen Mentalitätswandel. Es darf kein Gegensatz zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebaut werden."
Zudem lehnt Milbradt den flächendeckenden Mindestlohn ab und plädiert für den Kombilohn. "Mein Ziel ist es, das jeder der acht Stunden arbeitet auch ein vernünftiges Einkommen bekommt, mit dem er und seine Familie leben können." Es gehe nicht um Mindestlohn, sondern um Mindesteinkommen. "Ich möchte, dass der Staat bei geringen Arbeitseinkommen etwas drauf legt."
Hart ins Gericht geht Milbradt mit der Linkspartei. "Die Linken beantworten nicht die Frage, was mit den Arbeitsplätzen ist, die nur wenig erwirtschaften, dort wo der Kunde nur wenig für eine Leistung bezahlen kann. Soll es diese Arbeitsplätze nicht mehr geben?" Der Populismus der Linken schaffe keinen einzigen neuen Arbeitsplatz, weil er die ökonomischen Zusammenhänge konsequent ausblende. Bei einfachen Arbeiten und geringen Löhnen, müsse der Staat ergänzend helfen und die Einkommen so aufstocken, dass Arbeit sich lohne. "Sonst werden diese Arbeitsplätze ins Ausland oder in die Schattenwirtschaft vertrieben. Das kann nicht richtig sein."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Redaktion Telefon: 0341/218 11558
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
123023
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: Eskalation im Gaza-Streifen Berlin (ots) - Die Worte Ban Ki Moons waren ungewöhnlich deutlich: Israel müsse die »überzogene Gewaltanwendung« im Gaza-Streifen sofort beenden. Damit hob sich der UN-Generalsekretär klar von seinem Vorgänger in der Chefetage der Weltorganisation ab. Kofi Annan hatte sich - gewollt oder gezwungen - mehr als Verwalter des Nahostkonflikts denn als Initiator von Lösungsvorschlägen erwiesen. Allerdings: Der faktische Krieg gegen die Palästinenser, begründet mit den zweifelsfrei terroristischen Raketenangriffen auf israelische Siedlungen, mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG zu Debatte um Beck Rostock (ots) - In der SPD ist früher als vorgesehen die K-Frage aufgetaucht, was kaum mehr verwundern dürfte. Denn die groben strategischen Fehler des SPD-Chefs Kurt Beck lassen Zweifel aufkommen, ob er denn der Geeignete ist, als Kanzlerkandidat in den Bundeswahlkampf 2009 zu ziehen. Nahezu im Alleingang hat er sich innerhalb von wenigen Tagen dazu entschlossen, in Hessen zuzulassen, was er vorher dezidiert verneinte: die Zusammenarbeit mit der Linken. Wer wird diesem Wahlkämpfer noch glauben - nie, nie und niemals mit der Linken im mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Beck/Kanzlerkandidatur Stuttgart (ots) - Für einen anderen Sozialdemokraten als Kanzlerkandidat spricht, dass die Partei mit Steinmeier und Steinbrück über zwei sehr angesehene Politiker verfügt, die die SPD klar von der Linkspartei abschotten wollen. Für Beck als Kanzlerkandidaten spricht, dass die SPD es bis 2009 ohnehin kaum schaffen wird, gegen Amtsinhaberin Merkel zu punkten - und Beck schon allein deshalb weiterwurschteln muss, weil kein anderer Genosse das zu erwartende Wahldebakel ausbaden will. Nur was, wenn sich Beck im kommenden Winter/Frühjahr besinnt mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Russland-Wahl Halle (ots) - Medwedew hat erst einmal freiwillig die Rolle in Putins Schatten angenommen. Die entscheidende Frage für die Zukunft ist, ob er sich auf Dauer damit bescheidet, oder ob er irgendwann aus diesem Schatten heraustreten will - auch wenn das schwer ist. Der neue Chef hat im Kreml keine Hausmacht. Und die schon untereinander rivalisierenden Clans, in denen vorwiegend Geheimdienstler um Einfluss kämpfen, können und werden dem Mann ohne Agentenkarriere das Leben schwer machen. Sie kontrollieren große Teile der Wirtschaft. Das soll mehr...
- WORLD VISION zum permanenten Waffenstillstand in Uganda: Neues Kapitel im Friedensprozess - Gefangene Kinder und Frauen müssen sofort frei gelassen werden Friedrichsdorf (ots) - World Vision begrüßt die Fortschritte im Friedensprozess zwischen der ugandischen Regierung und der Rebellenbewegung "Widerstandarmee des Herrn" (LRA), vor allem die in dieser Woche geschlossenen Abkommen über einen permanenten Waffenstillstand, über Mechanismen zur Friedenswahrung und Versöhnung sowie über Entwaffnung und Reintegration der Kämpfer. "Die Zusammenarbeit der afrikanischen, europäischen und amerikanischen Vermittler hat endlich Früchte getragen", freut sich Ekkehard Forberg, Friedensexperte von World mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|