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Wohnungen im Osten immer noch kleiner als im Westen

Geschrieben am 03-03-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, unterscheiden sich die Wohnverhältnisse im früheren
Bundesgebiet (ohne Berlin) und in den neuen Ländern (mit Berlin) nach
wie vor deutlich. So verfügte 2006 im Westen jede Person
durchschnittlich über 44,1 Quadratmeter Wohnraum, im Osten über
38,6 Quadratmeter. Die Wohnungen hatten insgesamt eine
durchschnittliche Wohnfläche von 94,2 Quadratmetern im Westen und
76,7 Quadratmetern im Osten. Dies zeigen aktuell ausgewertete
Ergebnisse aus der mit dem Mikrozensus 2006 durchgeführten
Zusatzerhebung über die Wohnsituation in Deutschland.

Insgesamt hat die Fläche, die einer Person in Deutschland im
Mittel zum Wohnen zur Verfügung steht, seit 2002 leicht zugenommen
(von 41,6 Quadratmetern auf 43,0 Quadratmetern). Auch die
durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen ist von 2002 auf 2006
leicht angestiegen, und zwar von 89,6 Quadratmetern auf
90,4 Quadratmetern.

Bei einem bundesweiten Leerstand von 8% ist der Anteil der leer
stehenden Wohnungen im Osten mit 12% fast doppelt so hoch wie im
Westen mit 7%. Insgesamt ist der Leerstand in den neuen Ländern aber
seit 2002 (14%) zurückgegangen, was in erster Linie auf eine
Reduzierung des Wohnungsbestandes zurückzuführen ist. Beispielsweise
werden für Sachsen und Sachsen-Anhalt zusammen im Jahr 2006 rund 75
000 Wohnungen weniger nachgewiesen als noch 2002.

Insgesamt hat eine weitere Modernisierung der Heizsysteme
stattgefunden. Die Beheizung mit Einzel- oder Mehrraumöfen (dazu
zählen auch Nachtspeicherheizungen) ist zurückgegangen: Nur noch 8%
der Wohnungen wurden 2006 auf diese Weise beheizt (2002: 9%, 1998:
13%). Der Anteil der regenerativen Energien an der verwendeten
Heizenergie hat sich in Deutschland zwischen 2002 und 2006 auf sehr
niedrigem Niveau verdreifacht, von 1% (2002) auf 3% (2006).

Im Jahre 2006 betrug die durchschnittliche Bruttokaltmiete für
eine Wohnung 410 Euro, das entspricht 5,94 Euro pro Quadratmeter.
Dieser Mittelwert beinhaltet auch langjährig vermietete Wohnungen,
deren Miethöhe deutlich unter dem Niveau der Mieten bei
Neuvermietungen liegen kann. In Mietwohnungen, die seit mehr als 25
Jahren vom selben Haushalt bewohnt werden, betrug die
Quadratmetermiete nur 5,34 Euro. Zum Vergleich: Wer erst 2005 eine
Wohnung bezogen hat, zahlte durchschnittlich 6,31 Euro, also gut 18%
mehr.

Die höchsten Mieten waren 2006 in Hamburg zu zahlen. Sowohl bei
der durchschnittlichen Wohnungsmiete von 481 Euro als auch bei der
Quadratmetermiete von 7,47 Euro pro Quadratmeter war Hamburg
Spitzenreiter, dicht gefolgt von Hessen (476 Euro / 6,57 Euro pro
Quadratmeter) und Bayern (456 Euro / 6,33 Euro pro Quadratmeter). Die
niedrigsten durchschnittlichen Bruttokaltmieten je Wohnung werden mit
jeweils 318 Euro in Sachsen (5,13 Euro pro Quadratmeter) und
Mecklenburg-Vorpommern (5,33 Euro pro Quadratmeter) nachgewiesen. Die
niedrigsten Mieten pro Quadratmeter waren 2006 im Saarland mit
5,04 Euro zu bezahlen.

Im Zeitverlauf ist die Bruttokaltmiete pro Quadratmeter von 2002
auf 2006 leicht gestiegen, nämlich von 5,79 Euro auf 5,94 Euro (+
2,6%). Die höchsten Steigerungen weist dabei Berlin auf, wo die
Quadratmetermiete 2002 noch 5,80 Euro betrug, im Jahre 2006 aber
6,35 Euro zu zahlen waren (+ 9,5%). In Bremen wohnt man dagegen
mittlerweile günstiger als noch 2002. Hier fielen die
Quadratmetermieten am stärksten, nämlich von 6,17 Euro auf 5,92 Euro
(- 4,1%).

Die Haushalte mussten 2006 durchschnittlich 23% ihres
Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aufwenden. Zu
beachten ist, dass es sich hierbei nur um die durchschnittliche
Mietbelastung handelt. Mehr als jeder fünfte Einpersonenhaushalt
(22%) hat zum Beispiel eine Mietbelastung von 40% und mehr.

Der Anteil der von Eigentümern selbst genutzten Wohnungen ist mit
42% nahezu konstant geblieben.

Diese und viele weitere Ergebnisse zur Beschaffenheit der
Wohnungen sowie der Situation der darin lebenden Haushalte entstammen
einer alle vier Jahre durchgeführten Zusatzerhebung zum Mikrozensus
(einer 1%-Bevölkerungsstichprobe). Hierzu steht ab sofort ein
umfangreicher Tabellenband im Online Publikationsservice von Destatis
unter www.destatis.de/publikationen als "Fachserie 5, Heft 1, 2006"
zum kostenfreien Download bereit. Weiterführende Informationen - auch
zur Methodik - enthält ein Aufsatz in der März-Ausgabe der
Zeitschrift Wirtschaft und Statistik.

Weitere Auskünfte gibt:
Detlef Geisler,
Telefon: (0611) 75-2336,
E-Mail: wohnsituation@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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