Sündenfall im Emissionshandel - WWF: Überausstattung deutscher Unternehmen gefährdet Klimaschutzinstrument
Geschrieben am 15-05-2006 |
Berlin (ots) - Die vom Emissionshandel erfassten Industrien haben in Deutschland im vergangenen Jahr 474 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Dies geht aus den heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten Daten hervor. Damit ist klar, dass der nationale Allokationsplan die deutsche Industrie im vergangenen Jahr mit Emissionszertifikaten in Höhe von 21 Millionen Tonnen überausgestattet hat. Statt Zertifikate zu verknappen, wurde der Markt überschwemmt. Für den WWF sind die Daten ein Indiz, dass die Deckelung beim Emissionshandel deutlich verschärft werden müsse.
"Die Emissionen von 2005 müssen der Richtwert für die Zuteilung von Emissionszertifikaten in der nächs-ten Periode werden", fordert Regine Günther, Leiterin des Klimareferats beim WWF Deutschland. Auf der Grundlage der neuesten Zahlen würde dies einem CO2-Ausstoß von rund 460 Mio. Tonnen für die Jahre 2008 bis 2012 entsprechen. Die bisherigen Vorgaben der Bundesregierung für den Nationalen Allokationsplan 2 liegen aber 36 Millionen Tonnen darüber. Leider habe sich die Bundesregierung von den betroffenen Industrien erneut einseifen lassen und für die Zeit von 2008 bis 2012 wieder Emissionszertifikate in Höhe von jährlich rund 495,5 Millionen Tonnen zur Verfügung gestellt. Klimaschutz sehe anders aus. Die Fortschreibung solcher Überausstattung deutscher Unternehmen gefährde das gesamte System.
Die Bundesrepublik steht auch im internationalen Vergleich schlecht dar. Zwar kamen die europäischen Regierungen den energieintensiven Industrien generell sehr weit entgegen, aber Deutschland verhält sich bei der Zuteilung von Verschmutzungszertifikaten besonders großzügig. Zu Lasten des Klimas. Es zeige sich, dass diejenigen, die mit der Einführung des Emissionshandels den Niedergang des deutschen Wirtschaftsstandorts beschworen haben. Zu den größten Profiteuren des Systems gehören die Stromwirtschaft sowie Unternehmen der Stahl-, Glas- und Zementindustrie, die am besten ausgestattet wurden.
In der zweiten Runde dürfe sich die Politik nicht wieder von der Industrie vorführen lassen. Der WWF fordert dringende Nachbesserungen am aktuellen Entwurf für den nationalen Allokationsplan 2. Neben einer Verschärfung der Emissionsobergrenzen sollten zehn Prozent der Zertifikate versteigert werden und ein Brennstoff unabhängiges Benchmarking eingeführt werden.
Weitere Informationen:
Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2
Ein Positionspapier zum NAP 2 kann über die WWF-Pressestelle abgerufen werden. Regine Günther, Klimareferat WWF Deutschland, Tel.: 030 / 30 87 42 18; Jörn Ehlers, Pressestelle WWF Deutschland, Tel.: 0 30/30 87 42-12. E-Mail: ehlers@wwf.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
12353
weitere Artikel:
- Kongress für Nachwachsende Rohstoffe / DBU und BASF diskutieren mit Politik, Wissenschaft und Industrie Osnabrück (ots) - Begrenzte fossile Rohstoffe und der weltweite Anstieg des Energiebedarfs - wer heute fragt: "Was kommt nach Öl und Gas?" bekommt häufig zur Antwort: "Nachwachsende Rohstoffe". Welchen Beitrag sie tatsächlich zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz leisten können, ist jedoch bislang unklar. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die BASF Aktiengesellschaft wollen gemeinsam Antworten finden. In Berlin veranstalten sie heute (15. Mai 2006) erstmals den Kongress "Wege zur Nachhaltigkeit - Die Rolle Nachwachsender Rohstoffe". mehr...
- Eröffnungsbericht: Aufschwung in der Aerospace-Industrie beflügelt ILA 2006 Berlin (ots) - 1.014 Aussteller aus 42 Ländern präsentieren Hochtechnologie - 250.000 Quadratmeter Hallen- und Geländefläche restlos belegt - Zahlreiche Premieren bei den 340 angemeldeten Fluggeräten - Rund 90 Konferenzen setzen neuen Qualitätsstandard - Neu: International Suppliers Center (ISC) und ILA Space World Als wichtigstes Branchenereignis in diesem Jahr auf dem europäischen Kontinent öffnet die ILA2006 vom 16. bis 21. Mai ihre Pforten auf dem Südgelände des Flughafens Berlin-Schönefeld. Der Aufschwung in der mehr...
- Durchbruch in der Sportübertragung - Verfolgen Sie das Rennen auf Ihrem iPod New York (ots/PRNewswire) - - Kostenlose Videoupdates von Virtual Spectator nun auf iTunes Erstmals können Segelfans Ihren Sport in der Handfläche erleben. Virtual Spectator gibt drastischen Durchbruch in der Sportübertragung bekannt und bietet kostenlose Video iPod Podcast Downloads auf iTunes ( http://www.itunes.com) an. "VS Report mit Gary Jobson" liefert den Volvo Ocean Race Betrachtern tiefe Einblicke aus erster Hand in die Weltumsegelungsregatta. Zudem liefert die umfassende Berichterstattung von America's Cup-Gewinner und mehr...
- TelEvolution nun auch mit Unterstützung für Skype Danville, Kalifornien (ots/PRNewswire) - - GnomeLink(TM) für Skype bringt alles zusammen TelEvolution (http://www.phonegnome.com), Entwickler von PhoneGnome(TM), der ersten echten Lösung in der Telefon-Industrie für die Verbindung von PSTN (Festleitung) zu Internet-Telefonen, gab heute die neuesten und aufregendsten Möglichkeiten der PhoneGnome Familie, GnomeLink(TM) für Skype, bekannt. GnomeLink erweitert die Fähigkeiten von PhoneGnome und ermöglicht die Interoperabiliät mit Skype. GnomeLink erlaubt es PhoneGnome Benutzern, Skype-Benutzer mehr...
- Ingenieure sichern Zukunft - VDI wird 150 Düsseldorf/Berlin (ots) - - VDI sieht zum 150-jährigen Jubiläum fünf Technologien als Zugpferde - Junge Technologien brauchen Fachkräfte - 18.000 Stellen unbesetzt - Buch "Geschichte des Ingenieurs" zum Festakt vorgestellt Fünf Technologien sieht der VDI zum 150-jährigen Jubiläum als Wachstumstreiber der Zukunft. Zu diesen zählen die Optischen Technologien, die Nanotechnik, die Mikrosystemtechnik sowie die Biotechnologie und Information & Kommunikation. "Diese Technologien stärken und sichern die Zukunft des Technikstandorts mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|