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BFB: Erbschaftsteuer blendet Freiberufler komplett aus

Geschrieben am 04-03-2008

Berlin (ots) - Der BFB zum Gesetzentwurf zur
Erbschaftsteuerreform, der morgen Gegenstand der Anhörung im
Finanzausschuss sein wird.

"Der Gesetzentwurf blendet die Freiberufler komplett aus. Die Hand
will der Fiskus zwar aufhalten und miterben, aber beim sogenannten
Abschmelzmodell fallen die Freiberufler durchs Entlastungsraster", so
BFB-Präsident Dr. Ulrich Oesingmann.

"In den meisten Freien Berufen ist es rechtlich nicht möglich, als
Erbe eine selbstständige Existenz fortzuführen, da hierzu in der
Regel personengebundene Vorqualifikationen sowie Zulassungen
notwendig sind. Eine Arztpraxis etwa ist und bleibt eine Arztpraxis
und kann im Erbfall von der nächsten Generation nicht weitergeführt
werden, wenn der Erbe etwa Anwalt oder Bauingenieur ist. So schlägt
die Erbschaftsteuer bei den Freiberuflern mit voller Wucht durch und
wird fällig", erläutert Oesingmann.

Nach Ansicht des BFB werden die Erben durch die Regelung faktisch
zum Verkauf gezwungen. So aber wird der mit dem Abschmelzmodell
anvisierte Anreiz zur Fortführung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen
ad absurdum geführt, wird kein Käufer gefunden. Zudem werden die
Freiberufler gegenüber jenen Betrieben diskriminiert, die das
Abschmelzmodell künftig anwenden können und finanziell profitieren.

Es wartet noch ein weiterer Fallstrick auf die Freiberufler. Laut
vorliegendem Diskussionsentwurf einer Durchführungsverordnung kann
der gemeine Wert im vereinfachten Ertragswertverfahren ermittelt
werden. Dies aber ist für die Freien Berufe schlichtweg nicht
anwendbar. Bestimmt doch der Inhaber fachlich und persönlich die
Qualität seiner Praxis und damit auch ihren Wert. Stirbt er,
vermindert sich der Wert massiv oder wird komplett vernichtet. "Durch
die hohe Bindung an die Person ist der faktische Wert eines Büros,
einer Praxis oder einer Kanzlei etwa nur schwer zu ermitteln. Und
damit werden auf die Erben von Freiberuflern auch noch hohe Kosten
für notwendige Gutachten zukommen", erklärt Oesingmann abschließend.

Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und
Verbände vertritt 954 Tausend selbstständige Freiberufler. Diese
beschäftigen über 2,9 Millionen Mitarbeiter - darunter ca. 134
Tausend Auszubildende - und erwirtschaften 9,2 Prozent des
Bruttoinlandsproduktes.

Originaltext: Bundesverband der Freien Berufe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15951
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15951.rss2

Pressekontakt:
BFB
beauftragt
dfb GmbH
Petra Kleining
Reinhardtstraße 34
10117 Berlin
Telefon (030) 28 44 44-0
Telefax (030) 28 44 44-40
Info-bfb@freie-berufe.de
www.freie-berufe.de


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