Mitteldeutsche Zeitung: Streikwelle in Deutschland Tarifexperten: Mehr Aggressivität in den Tarifauseinandersetzungen
Geschrieben am 05-03-2008 |
Halle (ots) - In den Tarifbeziehungen zeichnet sich eine veränderte Kultur ab. Das bestätigt Heiner Dribbusch, Tarifexperte beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) des DGB der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Die Arbeitgeber im Dienstleistungsbereich "sind aggressiver, konfliktbereiter geworden", sagt er. Früher wäre es undenkbar gewesen, dass etwa die öffentlichen Arbeitgeber in einer von den Gewerkschaften als reine Lohnrunde geplanten Tarifauseinandersetzung längere Arbeitszeiten durchsetzen wollten. Deshalb spitze sich der Konflikt zu, so wie auch schon 2006. Auch die Arbeitgeber im Einzelhandel seien konfliktbereiter. Dribbusch erinnert daran, dass hier trotz vieler Streiks 2007 noch immer kein neuer Tarifvertrag unterzeichnet ist und Verdi die Auseinandersetzung wohl fortführen muss. Der WSI-Experte warnt zugleich davor, die Zunahme der Streiks zu dramatisieren: "Im internationalen Vergleich ist Deutschland noch immer ein Land mit wenigen Streiks". Auch der Gewerkschaftsexperte vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, Hagen Lesch, sieht Veränderungen in den Tarifbeziehungen. Auch er hat dabei vorrangig den Dienstleistungssektor im Blick. "Hier hat sich die Gewerkschaftslandschaft durch das Auftreten von Spartengewerkschaften verändert", sagt er. Verdi stehe unter Konkurrenzdruck und müsse aufpassen, dass sich nicht weitere Berufsgruppen abspalten. Deshalb, so Lesch, trete Verdi jetzt so mächtig im Öffentlichen Dienst auf, "um zu demonstrieren, dass man hohe Forderungen durchsetzen kann".
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