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IFRS wird von Mehrzahl der Familienunternehmen nicht angenommen

Geschrieben am 10-03-2008

München/ Weinheim (ots) - Deutsche Familienunternehmen lehnen den
internationalen Rechnungslegungs-Standard IFRS (International
Financial Reporting Standards) überwiegend ab. Das gilt auch für die
modifizierte IFRS-Version für kleine und mittlere Unternehmen. Das
ergab eine Untersuchung, die die Stiftung Familienunternehmen
gemeinsam mit der Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung des
Bilanzrechts für Familienunternehmen (VMEBF) durchgeführt hat.
Befragt wurden 350 Gesellschafter von Familienunternehmen mit einem
Rücklauf von rund 25 Prozent. Nach dieser Studie stehen 93 Prozent
der Gesellschafter der Entwicklung der IFRS eher skeptisch gegenüber,
und nur 7 Prozent schätzen sie als positiv ein. Ein ähnliches Bild
zeigt sich bei der Bereitschaft der Unternehmen, das eigene
Rechnungswesen - sofern noch nicht geschehen - auf die internationale
Norm umzustellen: Nur 6 Prozent haben konkrete Umstellungspläne, 53
Prozent lehnen die Umstellung rundweg ab und 41 Prozent sind sich
unsicher.

Diese Einstellung spiegelt sich auch in der betrieblichen Realität
wider. Fünf von sechs der Familienunternehmen erstellen ihre
Jahresabschlüsse nach wie vor ausschließlich nach den Vorschriften
des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), gut 15 Prozent bilanzieren in
der einen oder anderen Form nach IFRS. Das stimmt mit den Angaben
über die Kenntnis des internationalen Standards überein: Rund ein
Sechstel der befragten Gesellschafter ist mit den IFRS "gut
vertraut", alle anderen sind "nicht im Detail" (76 Prozent) oder
"nicht" (7 Prozent) damit vertraut.

Die weitgehende Ablehnung beruht auf der hohen Komplexität der
Informationen in IFRS-Abschlüssen, die eher auf den
Informations-Bedarf des Kapitalmarkts als den von
Familiengesellschaftern ausgerichtet sind. Hinzu kommt, dass der
IFRS-Abschluss in der Praxis einen erheblich höheren Aufwand
erfordert als die Bilanzierung nach HGB.

Die Ergebnisse zeigen, dass das IFRS-Regelwerk keine breite
Akzeptanz findet. Diese zu erreichen, bedarf es einiger konkreter
Nachbesserungen seitens des IASB. Im Klartext bedeutet dies, dass die
IFRS ohne deutliche Erleichterungen hinsichtlich ihrer Komplexität
und eine klare Hinwendung zu bewährten Grundsätzen einer vorsichtigen
Bilanzierung im deutschen Mittelstand keine flächendeckende Anwendung
erfahren werden.

Die komplette Studie steht zum Download bereit unter
www.familienunternehmen.de oder www.vmebf.org

Originaltext: Stiftung Familienunternehmen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61687
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61687.rss2

Pressekontakt:
Stiftung Familienunternehmen
Stefan Heidbreder
Ismaninger Straße 56
81675 München
Tel.: +49 (0) 89/ 20 18 66 11
Fax: +49 (0) 89 / 20 18 66 19
heidbreder@familienunternehmen.de

Vereinigung zur Mitwirkung an der Entwicklung des Bilanzrechts für
Familiengesellschaften (VMEBF)
Frank Reuther
c/o Freudenberg & Co. KG
69465 Weinheim
Tel.: +49 (0) 6201/80-5817
Fax: +49 (0) 6201 88-5817
frank.reuther@freudenberg.de


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