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Tränengas gegen demonstrierende Mönche - massivste Proteste in Tibet seit 1989

Geschrieben am 12-03-2008

Berlin (ots) - "Die öffentlichen Proteste in Lhasa und Katmandu
und die weltweiten Kundgebungen der letzten Tage gegen Chinas Politik
in Tibet sind Ausdruck wachsender Unzufriedenheit und Enttäuschung
über ausbleibende Veränderungen in Tibet, besonders im Jahr der
Olympischen Spiele in Peking," erklärte heute Kai Müller,
Geschäftsführer der International Campaign for Tibet (ICT), in
Berlin. Es handele sich bei den Vorkommnissen in Lhasa um die
massivsten Proteste seit 1989, als in Tibet das Kriegsrecht verhängt
worden war, so ICT. "Die Festnahme friedlicher Demonstranten in Lhasa
ist eine Verletzung von Menschenrechten und Ausdruck der
Hilflosigkeit der chinesischen Behörden. Die EU und ihre
Mitgliedsstaaten müssen sich unverzüglich nach dem Verbleib der
inhaftierten Tibeter in Lhasa erkundigen und die chinesische
Regierung zur Mäßigung aufrufen. Es dürfen keine weiteren
Verhaftungen von friedlichen Demonstranten stattfinden," forderte
Müller.

Am 10. und 11. März hatten mehrere Hundert tibetische Mönche in
der Innenstadt von Lhasa friedlich an die Niederschlagung des
tibetischen Volksaufstandes von 1959 erinnert. Eine Reihe von
tibetischen Mönchen aus den Klöstern Sera und Drepung wurden
Augenzeugenberichten zufolge festgenommen, nachdem sie offenbar die
Freilassung im Oktober 2007 festgenommener Mönche aus dem Kloster
Drepung gefordert hatten. Die Sicherheitsbehörden seien bei erneuten
Protestkundgebungen am 11. März mit Tränengas gegen die Demonstranten
vorgegangen.

Besorgniserregend, so Müller weiter, sei das aggressive Auftreten
chinesischer Botschaftsvertreter und Regierungsangehöriger im
Ausland, die damit die Durchführung friedlicher Versammlungen und
Proteste gegen die Politik Pekings verhindern und beeinträchtigen
suchten. So hatten chinesische Botschaftsangehörige laut Angaben der
britischen BBC am vergangenen 10. März versucht, eine
Protestveranstaltung von Menschenrechtsgruppen im griechischen
Olympia zu verhindern. "Wir fordern die europäischen Staaten auf,
diese Versuche chinesischer Offizieller, zentrale Prinzipien des
demokratischen Rechtsstaates wie die freie Meinungsäußerung
einzuschränken, nicht zu dulden und aktiv zurückzuweisen." Mit Blick
auf das Verhalten der nepalesischen Behörden, die am 10. März in der
nepalesischen Hauptstadt Katmandu gegen tibetische Demonstranten mit
massiver Gewalt vorgegangen waren, verwies Müller auf den starken
Einfluss Chinas auf Nepal. "Die Behörden in Nepal erweisen sich immer
mehr als Erfüllungsgehilfe Pekings," kritisierte Müller.

ICT-Hintergrundberichte über die Vorkommnisse in Tibet, Nepal und
Griechenland können auf folgenden Internetseiten abgerufen werden:

ICT-Bericht, 11. März 2008: "Second day of protests in Lhasa:
monks dispersed by tear-gas",
http://www.savetibet.org/news/newsitem.php?id=1209 ;

ICT-Bericht, 11. März 2008: "'Unprecedented' Chinese intervention
in handling of Tibetan protests in Nepal, Greece",
http://www.savetibet.org/news/newsitem.php?id=1208 .

Originaltext: International Campaign for Tibet
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54363
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54363.rss2

Pressekontakt:
Kai Müller
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Deutschland
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
www.savetibet.de


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