Zentralafrikanische Republik: Frau bei Anschlag auf ÄRZTE OHNE GRENZEN-Fahrzeug getötet - Organisation überdenkt Präsenz nach zweitem Todesopfer in neun Monaten
Geschrieben am 13-03-2008 |
Berlin/Birao (ots) - Bei einem Angriff auf ein Ambulanzfahrzeug von ÄRZTE OHNE GRENZEN ist am 10. März in der Zentralafrikanischen Republik eine Insassin getötet worden. Damit gab es zum zweiten Mal innerhalb von neun Monaten bei einem Angriff auf die Organisation ein Todesopfer. Die Arbeit der Teams vor Ort musste erneut reduziert werden. Der aktuelle Angriff ereignete sich in der Provinz Vakaga im Nordosten des Landes. Das Fahrzeug von ÄRZTE OHNE GRENZEN wurde gezielt beschossen. Dabei kam die Mutter eines Babys ums Leben, das gerade aus dem Gesundheitsposten in Gordil entlassen worden war. Die 32-Jährige hinterlässt sechs Kinder. ÄRZTE OHNE GRENZEN stoppte bis auf Weiteres alle mobilen Kliniken außerhalb größerer Ortschaften.
"Wir sind erschüttert und empört über den Tod der Frau", sagte Nicole Henze, Landeskoordinatorin von ÄRZTE OHNE GRENZEN. "Dieser Angriff ist absolut untragbar. Unser Fahrzeug wurde gezielt angegriffen. Deshalb fragen wir uns, ob wir unter diesen Bedingungen noch in abgelegenen Regionen arbeiten können und überdenken unsere Präsenz im Land. Alle Bewaffneten sind verpflichtet, unabhängige humanitäre Hilfe und das Leben unseres Personals und unserer Patienten zu respektieren."
Der aktuelle Angriff folgt einer Reihe von Attacken und Drohungen gegen humanitäre Organisationen und medizinisches Personal innerhalb der vergangenen Monate. Im Juni 2007 war bei einem Angriff im Nordwesten des Landes die französische ÄRZTE OHNE GRENZEN-Mitarbeiterin Elsa Serfass ums Leben gekommen. Die Arbeit der mobilen Klinken wurde daraufhin für längere Zeit ausgesetzt. Bis zu dem jüngsten Anschlag hat ÄRZTE OHNE GRENZEN in vielen abgelegenen Gebieten im Norden des Landes Basisgesundheitsversorgung geleistet. In schwereren Fällen wurden Patienten in Krankenhäuser überwiesen. Derzeit können die medizinischen Teams die Menschen in ländlichen Regionen wegen der schlechten Sicherheitslage aber nicht mehr erreichen.
Große Teile der Zivilbevölkerung im Norden der Zentralafrikanischen Republik sind Opfer von Straßenräuberei, Misshandlungen durch bewaffnete Gruppen sowie wiederholter Vertreibung. Dörfer sind angegriffen, geplündert und niedergebrannt worden, so dass die Menschen in den Busch fliehen und dort unter sehr schwierigen Bedingungen sowie ohne jede Gesundheitsversorgung überleben müssen.
In der nordöstlichen Provinz Vakaga hat ÄRZTE OHNE GRENZEN bislang Gesundheitszentren und mobile Kliniken in und um Birao und Gordil betrieben und damit rund 35.000 Menschen versorgt. Die Teams arbeiten an sieben weiteren Standorten in den Provinzen Ouham-Pendé, Ouham und Nana-Grébizi im Nordwesten des Landes. Sie bieten primäre und sekundäre Gesundheitsversorgung sowie Notfallchirurgie an und behandelt Tuberkulose, HIV/Aids sowie die Schlafkrankheit. Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik.
Originaltext: Ärzte ohne Grenzen Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2
Pressekontakt: Pressestelle, Stephan Große Rüschkamp, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00, http://www.aerzte-ohne-grenzen.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
125597
weitere Artikel:
- DNUG auf der CeBIT 2008: Erfolgreicher CeBIT-Auftritt mit zahlreichen Besuchern Jena (ots) - Hochzufrieden äußerten sich die Deutsche Notes User Group (DNUG) und ihre 14 Standpartner über die diesjährige CeBIT. Sowohl quantitativ als auch qualitativ war der Besucherzuspruch auf dem DNUG Stand im Sinne der Aussteller. Zudem verlief der gemeinsame Auftritt mit der COMMON Deutschland sehr erfolgreich. Die IBM Anwendervereinigung DNUG blickt auf einen erfolgreichen Messeauftritt auf der CeBIT 2008 zurück. "Es wurde nicht nur die höchste Besucherfrequenz der letzten vier Jahre erreicht, sondern auch die Qualität mehr...
- Rainer Gräter im Deutschen Gesundheitsfernsehen: "Die Honorarsituation der Hausärzte muss endlich ihrem hohen Ansehen entsprechen." Hamburg (ots) - "DGF Der Talk" zum Thema "Patient Hausarzt" Erstausstrahlung: 16. März 2008, 12.00 Uhr (für Wiederholungstermine siehe www.dgf.tv ) "Die Honorarsituation der Hausärzte muss endlich dem hohen Ansehen in der Bevölkerung angeglichen werden", fordert Rainer Gräter, Allgemeinarzt und Mitbegründer des Ärztenetzwerks MEDI Verbund, im Deutschen Gesundheitsfernsehen. Die Diskrepanz zwischen der Anerkennung seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit und dem finanziellen Ergebnis in den Praxen sei enorm. In der bekannten Allensbacher mehr...
- "Verbrechen aus Leidenschaft" als Free-TV-Premiere im ZDF-Montagskino Mainz (ots) - Im ZDF-Montagskino ist am 17. März 2008, 22.15 Uhr der kanadisch-amerikanische Spielfilm "Verbrechen aus Leidenschaft" als Free-TV-Premiere zu sehen. Der raffinierte Psychothriller von Regisseur Richard Roy wartet mit zahlreichen unerwarteten Wendungen auf und erzählt unter der Oberfläche des spannenden Krimis eine bitterböse Geschichte vom modernen Erfolgmenschen, der für Geld und Karriere alle Werte fahren lässt. Jerry Dennings (Jonathan Higgins), karrierebewusster Angestellter eines erfolgreichen Finanzunternehmens, mehr...
- Im Dialog - Alexander Kähler mit Klaus von Dohnanyi / PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS für Freitag, 14. März 2008, 24 Uhr Bonn (ots) - "Er ist ein Mahner, ein Visionär." So beschrieb der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble den SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi in einer Laudatio für den Kasseler Bürgerpreis "Glas der Vernunft". Dohnanyi hat viele Auszeichnungen erhalten, viele unterschiedliche Posten in Wirtschaft und Politik bekleidet. Er war unter anderem Erster Bürgermeister von Hamburg und sozialdemokratischer Bildungsminister in der Regierung Brandt. Der Sohn des Widerstandskämpfers Hans von Dohnanyi und Neffe Dietrich Bonhoeffers wurde 1928 geboren und studierte mehr...
- Wissenschaftler: Singen macht so glücklich wie Sex Hamburg (ots) - Singen löst ähnliche Glücksgefühle aus wie Essen oder Sex, hat der Musikwissenschaftler Eckart Altenmüller herausgefunden, wie das Online-Karaokeportal Talentrun (www.talentrun.de) meldet. Die Musik stimuliert in der Stirnregion das Belohnungssystem, so dass das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Die Substanz löst nicht nur einen Freudentaumel im Gehirn aus, sondern stärkt nach Ansicht des Wissenschaftlers auch die soziale Bindungsfähigkeit. Genau hierauf zielt das neue Online-Karaokeportal Talentrun ab. Wer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|