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Tag der Rückengesundheit: Fünf Fragen - fünf Antworten von Professor Dr. Dietrich Grönemeyer

Geschrieben am 14-03-2008

Hamburg (ots) - 80 Prozent aller Menschen in Deutschland hatten
schon mit Rückenbeschwerden zu kämpfen, etwa jeder zehnte
Krankheitstag geht auf diese Diagnose zurück. Dass Rückenschmerzen
für viele Menschen ein Thema sind, zeigte auch der große Andrang bei
der gestrigen Telefonsprechstunde der Techniker Krankenkasse (TK) mit
Professor Dr. Dietrich Grönemeyer.

Die folgenden fünf Fragen beantwortete der Rückenexperte und
Erfolgsautor ("Mein Rückenbuch") Professor Grönemeyer unter anderem:

Frage (m, 34 Jahre): Ich sitze den ganzen Tag im Büro am
Schreibtisch. Abends habe ich dann oft Nacken- oder Kreuzschmerzen -
was kann ich dagegen tun?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Eigentlich ist es ganz einfach, am
Arbeitsplatz etwas für seinen Rücken zu tun. Das Wichtigste: Belasten
Sie Ihre Wirbelsäule nicht zu einseitig - sitzen Sie dynamisch!
Lehnen Sie sich beispielsweise einmal weit zurück oder stützen Sie
sich auf die Ellenbogen. Außerdem sollten Sie zwischendurch jede
Gelegenheit nutzen, kurz aufzustehen, ein paar Meter zu gehen und
sich zu strecken. Statt eine E-Mail zu schreiben, können Sie
vielleicht einfach zu dem Kollegen ins Nachbarbüro laufen oder
Telefonate im Stehen erledigen. Um den Rücken bestmöglich zu
entlasten, sollten außerdem Bürostuhl, Schreibtisch und Computer
individuell für Sie eingestellt sein. Zum Beispiel sollten Ihre Beine
im Sitzen einen rechten Winkel bilden, genau wie Ihre Arme, wenn Sie
locker auf dem Schreibtisch liegen.

Frage (w, 39 Jahre): Hin und wieder habe ich Schmerzen im unteren
Rückenbereich. Was kann ich dagegen tun?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Bewegen, bewegen und noch mal
bewegen! Steigen Sie eine Station früher aus dem Bus und gehen Sie
das letzte Stück ins Büro zu Fuß. Nehmen Sie öfter mal die Treppen
anstatt Fahrstuhl zu fahren. Und häufiger tanzen gehen - das ist die
beste Möglichkeit, die kleinen Gelenke und Bandscheiben zu lockern
und gleichzeitig die Muskulatur zu trainieren. Ansonsten kann es im
akuten Fall helfen, den Rücken unter der heißen Dusche ein bisschen
zu dehnen.

Frage (m, 40 Jahre): Mein Arzt hat mir gesagt, ich soll meine
Rückenmuskulatur aufbauen. Welche Sportarten sind denn dafür am
besten?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Am gezieltesten und ausgewogensten
können Sie Ihre Rückenmuskulatur mit einem speziellen
Trainingsprogramm stärken. Wie das richtig geht, lernen Sie in Kursen
oder in guten Fitness-Studios. Im Anschluss können Sie das Training
dann zu Hause oder an den Geräten im Studio allein fortführen.
Wichtig ist nur, tatsächlich langfristig am Ball zu bleiben.
Alternativ oder ergänzend ist aber auch fast jede Sportart geeignet -
Hauptsache, Sie haben Spaß daran! Das ist nämlich die wichtigste
Voraussetzung, um wirklich bei der Stange zu bleiben. Von einer
strengen Unterteilung in rückenschonende und rückenschädigende
Sportarten halte ich nichts: Es hat sich gezeigt, dass es weniger
darauf ankommt, was man tut, sondern vor allem wie. Mit der richtigen
Technik, einem begleitenden Muskeltraining und angepasstem Tempo ist
fast jede Sportart geeignet, den Körper zu aktivieren, die Muskeln zu
kräftigen und den Rücken zu stärken. Bei chronischen Krankheiten oder
Schädigungen stimmen Sie sich bitte vorab auch mit dem Arzt Ihres
Vertrauens ab.

Frage (w, 48 Jahre): Ich habe hin und wieder einen Hexenschuss.
Was kann ich im Fall der Fälle gegen die Schmerzen tun?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Ein Hexenschuss ist keine Krankheit
- dem plötzlichen Schmerz, der in die Lendenwirbelsäule fährt, können
unterschiedliche Störungen zu Grunde liegen. Welche, lässt sich oft
nicht eindeutig bestimmen. Die Folge ist in jedem Fall, dass die
Muskeln des unteren Rückens schmerzhaft verspannen und die
Beweglichkeit stark eingeschränkt ist. Lassen Sie sich jetzt aber
nicht von dem Schmerz zur Unbeweglichkeit zwingen! Denn Angst und zu
viel Schonung können die Verspannung verstärken. Faustregel: Gönnen
Sie sich Ruhe, wenn Sie es nötig haben, aber bleiben Sie in Bewegung,
so gut es geht. Wichtig ist, den akuten Schmerz zu lindern, die
Muskeln zu entspannen und zu lockern. Am besten gelingt dies mit
Wärme, einfachen Schmerzmitteln, Entspannungs- und Lockerungsübungen.
Bei sehr starken Schmerzen, Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühl
sollten Sie jedoch auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um die
Ursache des Hexenschusses abzuklären.

Frage (w, 56 Jahre): Ich leide oft unter starken Rückenschmerzen.
Heißt das, dass meine Wirbelsäule kaputt ist?

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Menschen mit Rückenbeschwerden
haben nicht automatisch gleich einen Wirbelsäulenschaden. Und
umgekehrt rufen im Röntgenbild erkennbare Verschleißerscheinungen
nicht unbedingt Schmerzen hervor. Meist lösen Verspannungen in der
Rückenmuskulatur die Schmerzen aus. Studien zeigen, dass
Rückenschmerzen in etwa 85 Prozent der Fälle harmlos sind und von
selber wieder abklingen - meist innerhalb von zwei Wochen. Das heißt
allerdings nicht, dass eine Behandlung immer überflüssig ist: Wenn
Rückenbeschwerden hartnäckig wiederkehren, müssen die Schmerzen
behandelt werden, damit sie nicht chronisch werden.

Mehr Informationen rund um das Thema Rückenbeschwerden gibt es im
Internet unter

www.gesundheitfuerdeutschland.de und www.tk-online.de .

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Für Rückfragen:
Inga Lund, TK-Pressestelle
Tel.: 040 - 6909 - 1357
Fax 040 - 6909 - 1353
E-Mail: inga.lund@tk-online.de


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