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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum 80. Geburtstag von Karlheinz Böhm

Geschrieben am 14-03-2008

Bielefeld (ots) - Überall in Deutschland, Österreich und der
Schweiz wird er jetzt, aus Anlass seines 80. Geburtstages, wieder
gefeiert. Karlheinz Böhm, der Wohltäter, der Menschenfreund, der
Äthiopienhelfer, der Gründer der Organisation »Menschen für
Menschen«.
In dem über Jahrzehnte von Krisen gebeutelten Land am Horn von
Afrika wird »Mister Karl« geliebt wie kaum ein anderer, wurde der
weiße Ex-Schauspieler schon vor Jahren mit der
Ehrenstaatsbürgerschaft geehrt.
Er muss wohl ein Supermann sein, dieser Karlheinz Böhm. Wie sonst
könnte einer 320 Millionen Euro an Spenden zusammentragen, um den
Armen beim Aufbau menschenwürdiger Lebensumstände zu helfen?
Ja, seine Lebensleistung in diesem Punkt ist sensationell. Und doch,
ein Supermann ist er gewiss nicht. Im Gegenteil - es wäre das Letzte,
was Böhm selbst über sich hören möchte. Der Mann weiß um seine
Schwächen. Sohn aus großbürgerlichem Hause, Star des deutschen
50er-Jahre-Films, später über Jahre in der beruflichen und nach drei
gescheiterten Ehen auch in der privaten Krise, dann mit dem
Regie-Revolutionär Rainer Werner Fassbinder plötzlich wieder da, aber
doch ganz anders als zuvor - Böhms Leben kannte die Höhen und Tiefen,
als er 1981 bei »Wetten, dass...?« mit seiner legendären
Wohltätigkeitswette unbewusst den Grundstein für »Menschen für
Menschen« legte.
Mit damals 53 Jahren und ohne jede Erfahrung in karitativer
Tätigkeit, krempelte der Mann sein Leben komplett um - und fand dabei
die Rolle seines Lebens.
Nun wird er dafür gefeiert. Doch seine Erfolgsgeschichte
transportiert mehr. Zum Beispiel, dass ein jeder in jeder Phase
seines Lebens zu der Erkenntnis kommen kann, dass Einsatz für andere
nötig ist und sich auch lohnt.
Niemand muss Karlheinz Böhm heißen, um wirksam zu helfen. Und
niemandes Hilfe muss sich an den Millionen messen, die er sammelt.
Und schon gar niemand muss nach Äthiopien gehen, um zu helfen. Es
gibt vor der eigenen Haustür genug zu tun.
Das zeigen Menschen wie der Berliner Pfarrer Bernd Siggelkow, um nur
einen zu nennen. 1995 begann er im Problemstadtteil Hellersdorf,
Kinder von der Straße zu holen, ihnen ein Essen zu geben, mit ihnen
zu reden, ihnen zu vermitteln: »Es ist jemand für euch da!« »Archen«
nach dem Hellersdorfer Beispiel arbeiten inzwischen in weiteren
deutschen Städten, weil Menschen sich ehrenamtlich für andere und
damit für den Glauben an das Gemeinwesen - ob lokal, national oder
global - einsetzen.
Eine Lebensleistung, über die mit Respekt gesprochen wird - jeder
Mensch hat die Chance, sie mit bescheidenem Einsatz zu erbringen. Ob
als Ehrenamtlicher im Verein, in der Kirche, in einer Organisation,
als Aufrechter in der Politik, als Gerechter am Arbeitsplatz - oder
auch einfach nur als steuerehrlicher Millionär.
Der Lohn für Karlheinz Böhm wie die Millionen anderen, unbekannten
Helfer, ist übrigens derselbe: Sie schöpfen Kraft, Zuversicht, Glück,
kurz Leben aus dem, was mit ihrer Hilfe entstanden ist. Auch in
Liechtenstein ist das alles für Geld nicht zu bekommen.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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