Dr. Thomas Bach im ZDF: "Olympische Spiele taugen nicht zum Knüppel der Politik" / IOC-Vizepräsident gegen Olympia-Boykott wegen Gewalt in Tibet
Geschrieben am 16-03-2008 |
Mainz (ots) - Das gewaltsame Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Proteste in Tibet ist für den Vizepräsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Dr. Thomas Bach, kein Anlass, die Olympischen Sommerspiele in Peking zu boykottieren. Im Interview mit Wolf-Dieter Poschmann am Samstag im Aktuellen Sportstudio sagte Bach: "Wir haben ja gesehen, was Boykotte bringen, in der Vergangenheit, nämlich nichts. Sie sind kontraproduktiv". Ein Boykott würde nur dazu führen, "dass hinter der Mauer der Isolation weitere Menschenrechtsverletzungen begangen würden". Es sei viel besser, Präsenz zu zeigen. Olympische Spiele taugten nicht "zum Knüppel der Politik". Aufgabe des Sports sei es, "Brücken zu bauen und nicht durch Boykotte Mauern zu errichten".
Das IOC habe kein politisches Mandat und man könne vom IOC nicht erwarten, dass es die Probleme der Welt löst. "Wir sind nicht die Weltregierung", so Bach. Zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen in Tibet, bei denen es bereits zahlreiche Todesopfer gegeben haben soll, meinte Bach, das IOC habe beide Seiten zum Gewaltverzicht aufgefordert, "weil Gewalt nie eine Lösung ist. Die Frage des Verhältnisses von Tibet und China ist aber keine Frage, die das IOC lösen kann." Der IOC-Vizepräsident wies darauf hin, dass die Vereinten Nationen und natürlich auch Deutschland die "Ein-China-Politik" anerkannt und damit auch akzeptiert hätten, dass Tibet ein Teil Chinas sei. "Wir setzen uns dafür ein, dass unter der Berücksichtigung der Menschenrechte friedlich demonstriert werden kann und sagen: Gewalt auf beiden Seiten ist nicht hinnehmbar."
Bach sieht auch keine Möglichkeit, in der Zukunft zu garantieren, dass Olympische Spiele nur noch an Länder vergeben werden, die die Einhaltung der Menschenrechte garantieren. "Dürfen wir dann Olympische Spiele nicht in den USA veranstalten, weil dort die Todesstrafe verhängt wird, nach wie vor, und weil es auf ausdrücklichen Wunsch des US-Präsidenten die Möglichkeit zum Foltern seitens des Geheimdienstes gibt?", fragte Bach. Man dürfe die Olympischen Spiele "nicht unnötig politisieren". Das hätten auch die Athleten nicht verdient, die sich jahrelang auf die Spiele vorbereitet hätten "und die dort in einem friedlichen Wettstreit, im Land, im olympischen Dorf ein sehr viel besseres, ein positives Zeichen im Land setzen können".
Das ZDF hat das Interview mit Dr. Thomas Bach am Sonntag in der Sendung ZDF Sport extra nach einem aktuellen Bericht über die Lage in China noch einmal ausgestrahlt.
Mainz, 16. März 2008 ZDF Pressestelle
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