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Trügerische Sicherheit: Deutsche unterschätzen das Pflegerisiko

Geschrieben am 16-05-2006

Wiesbaden (ots) - Jeder dritte Deutsche setzt darauf, dass die
gesetzliche Pflegeversicherung, kurz GPV, einspringt, wenn es um die
Pflege eines nahen Angehörigen geht. Eine Erwartung, die diese kaum
noch erfüllen kann. Bereits heute klafft eine große Lücke zwischen
den tatsächlichen Pflegekosten und den staatlichen Leistungen. Das
Defizit der GPV belief sich 2005 auf 360 Millionen Euro. Bis 2030
wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund zwei Millionen
voraussichtlich auf über drei Millionen ansteigen, die Mittel werden
zwangsläufig knapper. Für die Differenz zwischen den staatlichen
Leistungen und den tatsächlichen Kosten müssen die Bürger selbst
aufkommen. Dennoch setzt ein Umdenken nur allmählich ein. Obwohl 40
Prozent der Bürger eine private Pflegezusatzversicherung für
notwendig halten, hatten 2005 nur rund 870.000 Menschen zusätzlich
privat vorgesorgt. Insbesondere junge Menschen sowie die über
60jährigen haben Vertrauen in die staatliche Pflegekasse. Angehörige,
die selbst ein Familienmitglied pflegen, sind dagegen skeptisch. Dies
ergibt der "Kundenkompass Pflege" des integrierten
Finanzdienstleisters Delta Lloyd Deutschland AG und des
F.A.Z-Instituts.

Pflege ist Familiensache

Eine der großen Stützen des Pflegesystems in Deutschland ist die
Familie: 73 Prozent der Befragten möchten im Ernstfall von
Angehörigen betreut werden. Rund drei Viertel wollen so lange wie
möglich in den eigenen vier Wänden bleiben. 27 Prozent würden zu
ihren Kindern ziehen. Freunden sowie anderen Angehörigen will die
Mehrheit nicht zur Last fallen. 70 Prozent der Befragten sind auch
bereit, die Pflege der nächsten Verwandten zu über-nehmen. 36 Prozent
würden die Pflegebedürftigen bei sich zu Hause aufnehmen.

Schon leichte Pflegefälle ins Heim

Trotz des hohen Engagements in den Familien, sich um
pflegebedürftige Eltern oder Großeltern zu kümmern, gilt:
Familienangehörige werden in Zukunft immer häufiger für die Betreuung
ausfallen. Aktuell werden zwei Drittel der Pflegebedürftigen noch zu
Hause betreut. Seit 1999 geht die Zahl jedoch merklich zurück. Die
sinkende Geburtenrate, die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen
sowie die wachsende Mobilität im Beruf führen dazu, dass bereits
leichte Pflegefälle stationär in einem Alten- oder Pflegeheim
aufgenommen werden müssen. Die Nachfrage nach vollstationärer
Dauerversorgung innerhalb der Pflegestufe I hat in den vergangenen
sieben Jahren um mehr als 20 Prozent zugenommen. Auch die Leistungen
von ambulanten Pflegediensten werden stärker in Anspruch genommen.
Die Zahl der Pflegebedürftigen, die zu Hause eine professionelle
Betreuung nutzen, stieg gegenüber 1999 um mehr als acht Prozent. Der
Trend geht also zur professionellen Pflege.

Geringe Bereitschaft zur Eigenvorsorge

Mit der zunehmenden Inanspruchnahme professioneller Pflegedienste
steigen die Kosten für Personal und Einrichtungen, zugleich herrscht
akuter Mangel an Pflegekräften. Zwei Drittel der befragten Deutschen
gehen davon aus, dass die entstehenden Ausgaben für Pflegeleistungen
durch die Gesetzliche Pflegeversicherung nur zu einem geringen Teil
oder gar nicht getragen werden. Sie stufen die Leistungen der
Pflegekasse also als unzureichend ein. Trotzdem setzt sich die
Eigenvorsorge durch eine private Zusatzversicherung nur langsam
durch. Obwohl vier von zehn Befragten eine private Pflegeversicherung
durchaus als sinnvoll einschätzen und die Nachfrage zunimmt, liegt
der Anteil der Bürger mit privatem Pflegeschutz im Vergleich zu dem
mit einer Krankenzusatzversicherung noch auf niedrigerem Niveau.

Die Kostenmisere in der GPV wirkt sich auch auf die Beurteilung
der Qualität von Pflege- und Altenheimen aus: Bei 62 Prozent der
Befragten schneiden Heime schlecht oder sogar sehr schlecht ab.
Ambulante Pflegedienste, Hospize, Altenwohngemeinschaften und
Angebote für betreutes Wohnen beurteilt die Mehrheit hingegen
positiv. Bemerkenswert ist: Obwohl Alten- und Pflegeheime einen
schlechteren Ruf haben als andere Pflegeeinrichtungen, ist ein
Viertel der Befragten bereit, als Pflegefall in ein Alten- oder
Pflegeheim zu ziehen. Dabei geht ein Großteil davon aus, dass die
Würde der Pflegebedürftigen in der Gesellschaft zukünftig immer
weniger Beachtung finden wird.

Über Delta Lloyd:

Delta Lloyd Deutschland ist hundertprozentige Tochter der Delta
Lloyd Groep, Amsterdam, und damit Teil der britischen AVIVA-Gruppe.
Das Unternehmen bietet aus einer Hand ein breites Spektrum an
Finanz-, Anlage- und Vorsorgeprodukten sowie kompetente Beratung in
allen Finanzfragen. Zur Delta Lloyd Gruppe gehören in Deutschland
neben der Berlinischen und Hamburger Lebensversicherung, einer
Pensionskasse und einer Beratungsgesellschaft für betriebliche
Altersvorsorge auch eine Bank mit Schwerpunkt Private Banking, eine
Kapitalanlagegesellschaft sowie eine Immobiliengesellschaft und ein
Vermittler von Immobilienfinanzierungen.

Originaltext: Delta Lloyd Deutschland AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43045
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43045.rss2

Kontakt:

Delta Lloyd Deutschland AG
Martina Faßbender
Tel.: 0611/773-2571
Fax: 0611/773-2968
E-Mail: martina.fassbender@deltalloyd.de
Internet: www.deltalloyd.de


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