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Weltwassertag: Kindernothilfe startet Wasserprojekt für 20.000 Menschen in Nordindien / Teilhabe als Erfolgsfaktor

Geschrieben am 20-03-2008

Duisburg/Dahod (ots) - Die Kindernothilfe hat in Nordindien ein
Wasserprojekt gestartet, das 6.000 Kindern und Jugendlichen den Weg
aus der Armut ebnen soll. Vorbild ist ein erfolgreiches Programm, das
bereits seit 2002 in der Region Dahod im Bundesstaat Gujarat läuft.
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren des Projektes ist die
Beteiligung der Familien an Planung und Durchführung. "Sauberes
Wasser und hygienischen Toiletten können weltweit Tausende von
Kinderleben retten. Es reicht nicht, einen Brunnen zu bohren und die
Menschen dann allein zu lassen. Wenn die Familien Mitverantwortung
für ein Projekt übernehmen, funktioniert es auch langfristig", so Dr.
Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe.

In zehn Dörfern der Region Dahod hat der Bau von
Bewässerungssystemen, Brunnen und die Gründung von Selbsthilfegruppen
das Leben von 2.000 Menschen verändert. Die Menschen brachten 20
Prozent der Bausumme auf, viele arbeiteten beim Bau mit. In
Wasserkomitees kümmern sie sich um Betrieb und Instandhaltung.

"Das Wasserprojekt hat alles zum Positiven gewendet, weil die
Familien nun vom Ertrag der Felder und der Milchwirtschaft leben
können. Wir haben die Abwanderung aus dem Projektgebiet gestoppt. Es
gibt für alle sauberes Trinkwasser. Die Kindersterblichkeit ist
signifikant gesunken, jedes Kind geht zur Grundschule", so Kiran Babu
vom Kindernothilfe-Partner HCDI. Ein Beispiel: Im Dorf Navapura
starben früher vier bis fünf Kleinkinder pro Jahr. Seit 2005 starb
kein Kleinkind mehr an vermeidbaren Krankheiten.

Die neuen Bewässerungssysteme in Dahod fangen Oberflächenwasser
und Monsunregen auf und speichern es für Trockenperioden.

Das Wasser ist der Schlüsselfaktor für den Wandel: 2002 ging in
Dahod jedes zweite Kind nicht zur Grundschule. Schon in einer
normalen Monsunsaison konnten die Bewohner ihre Felder kaum
bewirtschaften, blieb der Regen aus, hungerten sie. Die meisten
Dorfbewohner wanderten mehrere Monate im Jahr in Großstädte ab. Dort
landeten sie mit ihren Kindern in Slums. "Die Folgen für die Kinder
waren hart: Sie besuchten keine Schule, waren häufig krank", so Kiran
Babu.

2002 starteten HCDI und die Kindernothilfe das Projekt für mehr
als 2.000 Adivasi, einer im indischen Kastensystem besonders
benachteiligten Bevölkerungsgruppe. Dank der neuen effektiven
Wasserwirtschaft kletterten die Ernteerträge: Statt einer, oft
spärlichen Ernte mit 40 Kilo Reis bringen die Bauern heute mindestens
zweimal Ernten von insgesamt mehreren hundert Kilo ein.

Neben dem Bau der Bewässerungssysteme gibt es viele weitere
Hilfen. In Selbsthilfegruppen sparen Frauen gemeinsam Geld, kauften
davon Vieh. Nun haben sie milch für ihre kinder, verkaufen
überschüssige Milch weiter und erwirtschaften so zusätzliches
Einkommen. In Aufklärungskampagnen lernten Mütter Grundlegendes über
Schwangerschaft, Gesundheit und Hygiene. Zehn Kindergärten und fünf
Schulzentren entstanden, die rund 600 Kinder betreuen.
Gesundheitsteams versorgen die Menschen.

Das Erfolgsmodell soll in den kommenden Monaten ausgeweitet
werden: Geplant ist ein ähnliches Projekt in Gujarat, von dem 20.000
Menschen, davon rund 6.000 Kinder und Jugendliche, profitieren.

Originaltext: Kindernothilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40844
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40844.rss2

Kontakt:
Katja Korf
Pressesstelle der Kindernothilfe
Tel.: 0203-7789 159
katja.korf@knh.de


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