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Bessere Kenntnis der Schlaganfallrisiken kann laut führenden Medizinern Millionen das Leben retten

Geschrieben am 17-05-2006

Brüssel (ots/PRNewswire) - Führende internationale
Schlaganfall-Spezialisten riefen heute dazu auf, der Prävention von
Schlaganfällen eine dringende Priorität im öffentlichen
Gesundheitswesen und in der medizinischen Fachwelt einzuräumen. Mit
diesem Plädoyer wandten sich die Experten anlässlich des von der
International Stroke Society (ISS) ins Leben gerufenen "Stroke
Awareness Day 2006" an die Öffentlichkeit. Zu Beginn der European
Stroke Conference in Brüssel erklärten ISS-Mitglieder, ein Grossteil
der weltweit 15 Millionen Schlaganfälle pro Jahr hätte mit einer
besseren öffentlichen Aufklärung und der Behandlung allgemeiner
Risikofaktoren verhindert werden können.

Trotz der Tatsache, dass jährlich fünf Millionen Menschen an
Schlaganfällen sterben und weitere fünf Millionen als Folge von
Schlaganfällen zu Schwerbehinderten werden, geniessen Schlaganfälle
weltweit als Erkrankungsform zu wenig Beachtung. Einst galt der
Schlaganfall vor allem als Erkrankung westlicher Länder. Doch nun
steigt auch die Zahl der Schlaganfälle in Entwicklungsländern rapide
an.(3) Viele Menschen haben ein stark erhöhtes Schlaganfallrisiko
aufgrund von Faktoren wie Bluthochdruck (vier- bis sechsmal höheres
Risiko)(1), Rauchen (doppeltes Risiko)(2), schlechte Ernährung und
mangelnde Bewegung (erhöhtes Risiko um 11 bzw. 50 Prozent).(3) Ein
fortgeschrittenes Alter und vorherige gesundheitliche Vorbelastungen
wie Herzprobleme oder ein früherer Schlaganfall erhöhen das Risiko
ebenfalls. Wer bereits einen Schlaganfall erlitten hat, besitzt ein
neunmal höheres Risiko für einen weiteren Schlaganfall.(4) Kommen
mehrere dieser Faktoren zusammen, erhöht sich das Risiko um ein
weiteres.

Der "Stroke Awareness Day 2006" ist ein Handlungsaufruf an die
Öffentlichkeit und insbesondere an diejenigen, die glauben, dass sie
ein Schlaganfallrisiko haben, sich langfristig für die Vorbeugung zu
engagieren. Betont wird dabei, dass die Prävention nach einem
Schlaganfall sogar eine noch grössere Rolle spielt. Deshalb ruft die
ISS auch diejenigen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben,
auf, sich für die Vorbeugung einzusetzen und bittet deren Freunde und
Familie um Unterstützung. 15 Prozent der Menschen, die einen
Schlaganfall erleiden, sterben daran oder werden innerhalb eines
Jahres pflegebedürftig aufgrund von einhergehenden Problemen durch
verstopfte Arterien (z. B. Herzinfarkt oder ein weiterer
Schlaganfall).(5)

Professor Bo Norrving von der International Stroke Society und dem
schwedischen Universitätsklinikum in Lund, erklärt dazu: "Ein
Schlaganfall hätte in vielen Fällen vermieden werden können. Wir
können die jährlich steigende Zahl an Schlaganfällen signifikant
reduzieren, indem wir den Menschen die Risikofaktoren bewusst machen
und sie zu relativ einfachen Änderungen ihres Lebensstils bewegen."

Er fügt hinzu: "Wenn jemand einen Schlaganfall hatte, ist die
langfristige Prävention eines zweiten Schlaganfalls sogar noch
wichtiger, weil ein höheres Risiko besteht. Deshalb bitten wir Ärzte
überall auf der Welt, ihre Patienten auf diese Risiken hinzuweisen,
sie bei der Führung eines gesunden Lebensstils zu unterstützen und
gegebenenfalls entsprechende Medikamente zu verordnen."

Die ISS hat zudem Informationsmaterial für Patienten erarbeitet,
das über die Reduzierung des Schlaganfallrisikos aufgeklärt. Darin
wird aufgerufen, das persönliche Risiko durch folgende Massnahmen so
schnell wie möglich zu verringern:

- Hören Sie mit dem Rauchen auf.

- Ernähren Sie sich gesund: viel Obst, Gemüse und Ballaststoffe -
wenig Salz, gesättigte Fette und Cholesterin.

- 30 Minuten körperliche Bewegung, fünfmal die Woche, sind
optimal.

- Halten Sie ein gesundes Körpergewicht.

- Vermeiden Sie exzessiven Alkoholkonsum.

- Wenn Sie über 50 sind, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmässig
kontrollieren.

- Nehmen Sie alle Medikamente, die Ihnen der Arzt verschrieben
hat.

Jüngste Studiendaten zeigen, dass viele Menschen, die ein höheres
Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko aufweisen, nicht mit geeigneten
Medikamenten behandelt werden, die dieses Risiko mindern könnten.
Patienten in der grössten Beobachtungsstudie von Menschen mit
Atherothrombose (Blutgerinnsel, die die zugrunde liegende Ursache von
Herzinfarkten und Schlaganfällen sind) wurden im Allgemeinen mit zu
wenig Statinen zur Senkung eines hohen Cholesterinspiegel behandelt
und zu selten einer Antiplatelet-Therapie zur Reduzierung von
Blutgerinnseln unterzogen. Die Studie ergab zudem eine unzureichende
Behandlung von Bluthochdruck (50 Prozent hatten zu Beginn der Studie
einen erhöhten Blutdruck), einem der Hauptrisiken für einen
Schlaganfall.(6)

Zudem zeigte die Studie sehr deutlich, inwieweit ein Schlaganfall
mit anderen Bedingungen einhergeht, die durch die Verstopfung von
Arterien durch Blutgerinnsel verursacht werden. Von den 19.000
Patienten mit vorherigem Schlaganfall oder schwächeren
Schlaganfällen, die an der Studie teilnahmen, hatten 40 Prozent auch
Probleme in anderen vaskulären Bereichen, wie den Arterien, die das
Herz oder die Beine versorgen.(5) Diese Bedingungen teilen in grossem
Umfang die gleichen Risikofaktoren. Zudem erhöht das Vorliegen von
vaskulären Erkrankungen in einem Teil des Körpers stark das Risiko
von vaskulären Vorfällen in anderen Organen.

Informationen zum Schlaganfall

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Es besteht
sofortiger Handlungsbedarf. Der Rettungsdienst muss sofort
verständigt werden, um eine ärztliche Versorgung zu gewährleisten.
Die Überlebenschancen bzw. die Chancen für eine erfolgreiche Genesung
werden verbessert, wenn die Symptome schnell erkannt werden und eine
sofortige medizinische Versorgung geleistet werden kann. Je früher
ein Schlaganfallpatient eine medizinische Sofort- bzw.
Langzeitbehandlung erhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,
dass eine Hirnschädigung vermieden werden kann.

Schlaganfälle können entweder durch einen Blutgerinnsel, das den
Blutzufluss zum Gehirn hemmt (ischämischer Schlaganfall), oder durch
ein geplatztes Blutgefäss, das den Blutzufluss zum Gehirn verhindert
(hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. Wenn dies passiert
ist, werden Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut (und Sauerstoff)
versorgt und beginnen abzusterben.

Der ischämische Schlaganfall ist die häufigste Form des
Schlaganfalls. Jeder, der einmal einen Schlaganfall erlitten hat,
besitzt ein erhöhtes Risiko, einen weiteren Schlaganfall und/oder
einen Herzanfall zu erleiden. Ohne Sauerstoff und Nährstoffe sterben
die Nervenzellen im Gehirn schnell ab. Sobald dies passiert ist,
funktioniert der von diesen Nervenzellen kontrollierte Teil des
Körpers nicht mehr zuverlässig. Die Ausfälle können dauerhaft sein.
Aus diesem Grund ist schnelles Handeln notwendig, um langfristige
körperliche und geistige Behinderungen zu minimieren.

Zwar gibt es Risikofaktoren, die nicht beeinflusst werden können,
wie etwa die altersbedingte oder familiäre Vorbelastung. Allerdings
sind viele Faktoren durch einfache Änderung der Lebensgewohnheiten
steuerbar. Das Schlaganfallrisiko kann unter anderem durch Aufgabe
des Rauchens, Sport und Bewegung, Gewichtsabnahme, gesunde Ernährung
viel Obst und Gemüse oder durch medikamentöse Behandlung mit
Blutdruck senkenden Mitteln zur Kontrolle des Bluthochdrucks
verringert werden. Bei einigen Patienten reicht allerdings eine
Änderung der Lebensgewohnheiten nicht aus, um das Risiko für einen
zweiten Schlaganfall zu verringern.

Aber es ist nicht nur die schnelle Beherrschung des Schlaganfalls,
die von Wichtigkeit ist, um die Prognose des Patienten zu verbessern.
Auch der Einsatz von Statinen, blutdrucksenkenden Mitteln und
Antithrombotika kann die Blutgerinnselbildung verhindern und das
Risiko des Schlaganfalls verringern.

Die International Stroke Society

Die International Stroke Society (ISS) wurde im Oktober 1989
gegründet, um auf den Schlaganfall als globales öffentliches
Gesundheitsproblem aufmerksam zu machen. Die Aufgabe der
International Stroke Society besteht darin, Zugang zu
Schlaganfallpflege zu gewähren und die Forschung und Weiterbildung
zur Verbesserung der Pflege der Schlaganfallopfer zu fördern.

In der ISS sind über 1.300 Mitglieder aus 71 Ländern organisiert.
Die ISS ist die einzige Organisation, deren Zielsetzung exklusiv der
Schlaganfall ist und die als offizielle Nichtregierungsorganisation
von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wurde. Die ISS arbeitet
eng mit einer anderen Organisation, der World Stroke Federation,
zusammen, zu deren Mitgliedern auch Patientengruppen gehören.

Weitere Informationen zum Schlaganfall und zur Prävention eines
Schlaganfalls finden Sie unter http://www.internationalstroke.org.
Hier können Sie sich auch eine Broschüre und ein Poster zum Stroke
Awareness Day herunterladen.

Bestimmte Aktivitäten des Stroke Awareness Day wurden von
sanofi-aventis und Bristol-Myers Squibb unterstützt.

Originaltext: International Stroke Society
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62269
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62269.rss2

Pressekontakt:
Für weitere Informationen zum Stroke Awareness Day oder für die
Vereinbarung von Interview-Terminen wenden Sie sich bitte an: Simon
Moore, Tel.: +44-(0)207-300-6149, E-Mail: simonj_moore@uk.bm.com


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