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Rheinische Post: Kommentar: Sarkozy in London

Geschrieben am 25-03-2008

Düsseldorf (ots) - Der Staatsbesuch des französischen Präsidenten
Nicolas Sarkozy in London hat durchaus Unterhaltungswert. Das liegt
an Sarkozys bisher bewusst in der Öffentlichkeit ausgelebtem
Privatleben. Wie wird sich Ex-Model und nun Präsidentengattin Carla
Bruni bei der Queen gerieren? Doch hinter allem gesellschaftlichen
Getue hat der Besuch an der Themse auch handfeste politische Aspekte.
Im Irak-Krieg stand Großbritannien unter Premier Blair fest an der
Seite der USA. Frankreichs Staatschef Chirac gehörte dagegen wie
Kanzler Schröder zu den Kriegs-Kritikern. Nun geht Sarkozy beschwingt
auf die USA zu, logisch ist daher auch seine Hinwendung zum
EU-Partner Großbritannien. Frankreich wird in der zweiten
Jahreshälfte den EU-Ratsvorsitz übernehmen. Da ist es natürlich, dass
Sarkozy schon heute mit einstimmenden Besuchen bei diversen
EU-Partnern den Boden für einen Erfolg bereiten will. Das
deutsch-französische Verhältnis ist nicht erst seit Sarkozys Plan
einer Mittelmeerunion gespannt. Seine stärkere Hinwendung Richtung
London kann auch als Fingerzeig an Berlin gedeutet werden: Seht, wir
können auch anders. Doch die Londoner und Pariser EU-Vorstellungen
sind nicht deckungsgleich. Das weiß wiederum Berlin.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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