"Man muss sich ja nicht immer gleich trennen" meint Bundesjustizministerin Zypries zum neuen Vaterschaftsgesetz

Hamburg (ots) - 26. März 2008 - Männer haben ab 1. April das
Recht, testen zu lassen, ob sie wirklich der leibliche Vater ihres
Kindes sind. Zu den Folgen des neuen Gesetzes äußert sich
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) in der aktuellen
Ausgabe des Magazins BRIGITTE (ab 26. März im Handel). Sie erwarte
keine Prozesslawine, sagt die Ministerin, räumt aber auch ein, dass
es im Vorfeld einige Diskussionen gab. Zum Beispiel darüber, dass
früher ein begründeter Zweifel für die Vaterschaftsklage vorliegen
musste. Diese Hürde entfällt mit der neuen Regelung. "Das
Bundesverfassungsgericht hat gesagt, jeder muss testen lassen können,
wenn er Zweifel hat", sagt die Ministerin. "Die Frage, wie begründet
diese Zweifel sind, ist unerheblich. Diese schmutzige Wäsche soll
nicht mehr vor Gericht gewaschen werden." Umstritten war auch die
zweijährige Frist, die einem Mann zur Anfechtungsklage eingeräumt
wird, wenn sich herausstellt, dass er nicht der Vater ist. Warum
diese Bedenkzeit? Die Ministerin: "Damit der Mann Zeit hat zu
überlegen. Uns ist der Erhalt der Familie wichtig. Man muss sich ja
nicht immer gleich trennen."
Auch die rechtliche Position der Mütter werde gestärkt, so Zypries.
"Frauen müssen dem Test jetzt zustimmen. Das heißt, sie wissen, was
auf sie zukommt. Das ist besser, als eines Tages von dem Mann damit
überrascht zu werden."

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Originaltext: Gruner+Jahr, BRIGITTE
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