Rheinische Post: Verdi sucht den Konflikt
Geschrieben am 28-03-2008 |
Düsseldorf (ots) - Erst die Stahlkocher, dann die Lokführer dass nun auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ihren Anteil am Aufschwung einfordern, zumal nach etlichen Nullrunden, ist verständlich und gerechtfertigt. Dass Verdi den Vorschlag der Schlichter abgelehnt hat, ist dagegen nicht nachvollziehbar. Statt in Ruhe über die Lösung der Vermittler nachzudenken, erpresst die Gewerkschaft die Arbeitgeber mit dem Unmut der Bevölkerung, den sie durch großflächige Streiks provozieren will. Gerade deshalb wird sich dieser Unmut früher oder später gegen die Gewerkschaft richten. Ihr Profilierungsversuch wird in einem Imageverlust enden, der Verdi nicht nur in den laufenden Verhandlungen, sondern nachhaltig schwächen wird. Das wäre nicht notwendig gewesen. Die Schlichter sind der Forderung Verdis nachgekommen. Mit ihrem Vorschlag lagen sie unerwartet nah an der Forderung der Gewerkschaft: Sechs bis acht Prozent mehr Lohn in zwei Jahren das ist angesichts der kommunalen Finanzlage eine angemessene Erhöhung innerhalb absehbarer Zeit. Die daran geknüpfte Mehrarbeit ist zweifelsohne zumutbar. Und die dadurch angeblich gefährdeten Stellen werden schon heute nur noch dann neu besetzt, wenn es absolut unumgänglich ist.
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