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Der Tagesspiegel: Handwerk fürchtet wegen Finanzkrise um Mittelstandskredite

Geschrieben am 30-03-2008

Berlin (ots) - Das deutsche Handwerk fürchtet, dass seine Firmen
unter der Rettung der angeschlagenen IKB-Bank durch das
Staatsinstitut KfW leiden werden. "Es besteht die Gefahr, dass dies
zur zu einer Verschlechterung der Konditionen der für
Handwerksbetriebe so wichtigen Förderprogramme führt", sagte
Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Handwerksverbands ZDH,
dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Die KfW habe Milliarden zur
Stabilisierung der IKB aufgebracht. Trotzdem müsse die bislang
vorgesehene Förderleistung erhalten bleiben. Auch das gerade an die
KfW übertragene ERP-Sondervermögen solle weiter vollständig für
Förderzwecke zur Verfügung stehen. Zwar hat sich laut Schleyer die
Finanzkrise im Handwerk bisher nicht ausgewirkt. "Regional berichten
die Betriebe aber von gestiegenen Kreditkosten und Feilschen um mehr
Sicherheiten", sagte er. Er appellierte an die Banken, die von der
Krise nicht oder kaum betroffen seien, "für eine weiterhin
reibungslose Mittelstandsfinanzierung zu sorgen".

Scharfe Kritik übte Schleyer an der Entwicklung der
Managergehälter. Sie stiegen "in einer völlig inakzeptablen Weise,
gerade bei Abfindungs- oder Pensionszahlungen, sogar bei
Erfolglosigkeit". Hier gebe es "Exzesse". Das Bild des engagierten
Unternehmers werde getrübt von jenen, "die maßlos sind, die ihren
eigenen Konzern ausnutzen, obwohl sie es am wenigsten nötig hätten".
Es könne nicht sein, "dass Managergehälter um ein Vielfaches steigen,
und bei den Mitarbeitern kommt praktisch nichts an". Schärfere
Gesetze lehnte Schleyer indes ab. "Die träfen auch die Falschen,
nämlich die zumeist mittelständischen Firmeninhaber." Nötig sei "mehr
Verantwortungsgefühl in den Führungsetagen und Kontrollgremien".

In der Debatte um mehr Jobs schlug Schleyer vor, den
Kündigungsschutz zu reduzieren als Ersatz für befristete
Arbeitsverhältnisse. Länder wie Dänemark machten es vor, dort gebe es
ein hohes Arbeitslosengeld für einige Monate, eine effiziente
Arbeitsvermittlung, aber wenig Kündigungsschutz. "Die
Handwerksbetriebe würden auf jeden Fall mehr Mitarbeiter fest
einstellen, wenn die Regeln flexibler wären", versprach Schleyer.
Jetzt griffen viele auf Zeitarbeiter und Subunternehmer zurück.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Redaktion Wirtschaft, Tel. 030-26009260.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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