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Rheinische Post: Kommentar: Tarifeinigung zu teuer erkauft

Geschrieben am 31-03-2008

Düsseldorf (ots) - Dass das öffentliche Leben heute wie gewohnt
funktioniert, werden die Menschen den Arbeitgebern danken. Der Preis,
den Bund und Kommunen für die Einigung im Tarifstreit des
öffentlichen Dienstes gezahlt haben, war jedoch eindeutig zu hoch.
Nicht nur als Steuerzahler werden die Bürger selbst für den
Milliarden-Abschluss aufkommen. Wenn die zur großzügigen
Einheitslösung verdonnerten maroden Städte ihre Haushalte
überstrapazieren, wenn gesunde Kommunen durch die Belastung in die
Haushaltssicherung rutschen, werden sie Serviceleistungen
einschränken, Dienstleistungen teilprivatisieren oder Gebühren
erhöhen müssen.
Was die Arbeitgeber Verdi im Gegenzug dafür abgerungen haben ein
halbe Stunde Mehrarbeit , wirkt geradezu lächerlich, stellt gar den
Sinn wochenlanger Verhandlungen und Warnstreiks in Frage. Einziger
Trost: Die Arbeitszeiten sind nicht mehr unantastbar, und sie werden
bei den nächsten Tarifverhandlungen auf den Tisch kommen. Dann wird
Verdi nicht mehr mit Nullrunden argumentieren können. Aus noch einem
Grund könnten die Arbeitnehmervertreter in zwei Jahren in einer
deutlich schwächeren Position sein: Wie viel erfolgreicher kleine
Spartengewerkschaften sind, die die Arbeitgeber im öffentlichen
Dienst wohl gerade verhindert haben, hat zuletzt die GdL gezeigt.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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