Minenräumung in Nordafghanistan wegen Anschlägen eingestellt / Zivil-militärische Zusammenarbeit gefährdet Hilfsorganisationen
Geschrieben am 01-04-2008 |
Frankfurt/Main (ots) - Die für Minenräumung zuständige UN-Organisation UNMACA (United Nations Mine Action Center for Afghanistan) hat bis auf weiteres alle Aktivitäten im Norden Afghanistans gestoppt. Dieser Schritt ist eine Reaktion, auf die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Region. Allein im Monat März wurden drei lokale Mitarbeiter der afghanischen medico-Partnerorganisation Mine Detection and Dog Center (MDC) bei Anschlägen in Nordafghanistan getötet. Laut dem Projektkoordinator von medico international in Kabul Mohammad Hamayun seien die Täter unbekannt. Ein Taliban-Sprecher habe die Anschläge auf Minenräumer verurteilt.
Weiter sagt Mohammad Hamayun: "Die Sicherheitslage in Nordafghanistan hat sich im März weiter verschlechtert. Mittlerweile sterben mehr Minenräumer durch Anschläge als durch Unfälle beim Entschärfen."
Insbesondere der Ausbau der sog. zivil-militärischen Zusammenarbeit durch die in Nordafghanistan federführende Bundeswehr gefährdet die Minenräumung.
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer erläutert: "Die Vermischung von ziviler Hilfe und militärischen Einsätzen macht unsere Projektpartner verstärkt zur Zielscheibe. Helfer und ausländische Soldaten verschmelzen in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Die Folge sind tödliche Angriffe mit Opfern vor allem unter den lokalen Mitarbeitern der Hilfswerke."
Zuletzt waren am 24. März 2008 zwei Mitarbeiter von MDC in der Provinz Kunduz erschossen worden. Bereits am 5.März kam ein MDC-Minenräumer in der Provinz Baghlan durch eine ferngezündete Bombe ums Leben. Bei einem Angriff auf die afghanische Minenräum-NGO Afghan Technical Consultants (ATC) am 23.März, ebenfalls im Norden Afghanistans, wurden fünf Personen getötet und weitere sieben verletzt.
Das vorläufige Aus für die humanitäre Minenräumung in Nordafghanistan trifft die Bevölkerung hart. Die von UNMACA koordinierten Organisationen entminen vor allem Wohngebiete und Anbauflächen von Kleinbauern.
Anne Jung von medico international führt aus: "Minen verhindern Landwirtschaft und schränken die Bewegungsfreiheit extrem ein. Sie schaffen damit Abhängigkeiten, die leicht politisch instrumentalisiert werden können. Minenräumung ist ein aktiver Beitrag zum Frieden."
Afghanistan gehört zu den am meisten verminten Ländern der Welt. Drei Viertel aller Distrikte sind von Verminung betroffen. Es gibt 4,1 Millionen Afghanen, deren Lebensraum direkt davon bedroht ist.
Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international unterstützt, unter anderem mit den Mitteln des Auswärtigen Amtes, seit 2002 die Arbeit des afghanischen Projektpartners MDC.
Originaltext: medico international Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14079 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14079.rss2
Pressekontakt: Bernd Eichner Tel: 069 94438-45 oder presse@medico.de
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