Bob Geldof: "Deutschland entscheidet: Guter Partner oder nur gute Show?"
Geschrieben am 02-04-2008 |
Berlin (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Bob Geldof hat heute Besorgnis über Deutschlands Bereitschaft geäußert, extreme Armut weiter ernsthaft zu bekämpfen. Anlässlich der vom Bundesfinanzministerium versandten "Blauen Briefe" im derzeitigen Haushaltsverfahren sagte der Afrika-Aktivist und Rocksänger: "Die Bundesregierung hat im letzten Jahr einen starken Beitrag geleistet und dazu beigetragen, hunderttausende Leben zu retten. Aber die jüngsten Signale von Peer Steinbrück machen mich besorgt. Deutschland muss sich entscheiden: Will es für Europa und seinen Nachbarkontinent Afrika ein guter, verlässlicher Partner sein? Oder wollte die Bundesregierung 2007 nur eine gute Show als G8-Präsident? Wir können die Generation sein, die extreme Armut auf der Welt beendet. Ich weiß, die deutsche Bevölkerung will ein Teil dieser Generation sein. Die Bundesregierung kann das nicht ignorieren."
Bundesfinanzminister Steinbrück hatte "Blaue Briefe" an sechs Ministerien versandt und sie aufgefordert, ihren Etatansatz für 2009 bis zum 4. April zu überarbeiten. Unter ihnen das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Deutschland hat sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch im Rahmen des G8-Prozesses feste finanzielle Zusagen zur Bekämpfung der Armut in Afrika gemacht. Trotz Anstrengungen in 2007 liegt Deutschland hinter diesen Zusagen jedoch deutlich zurück.
"Wir können Afrika helfen, die Millennium-Entwicklungsziele, die Halbierung extremer Armut bis 2015, zu erreichen. Aber nur, wenn die reichen Staaten ihren Teil der Abmachung einhalten. Dazu muss die Bundesregierung ihren Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit dieses Jahr um mindestens weitere 750 Millionen Euro erhöhen und den Großteil davon Afrika widmen. Bei allem Verständnis für andere derzeitige Herausforderungen: die von uns geforderte Erhöhung wurde mehrfach versprochen und beträgt nur ein Achtel dessen, was der Staat sich die Rettung der IKB hat kosten lassen", sagt Tobias Kahler, Direktor der entwicklungspolitischen Lobbyorganisation DATA Deutschland. DATA verfolgt die Beiträge der G8-Staaten zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele und wird hierzu im Juni einen neuen Bericht vorlegen.
Hintergrund
Die deutschen Zusagen: EU-Stufenplan und Gleneagles
Im Mai 2005 verständigte sich die EU auf einen Stufenplan, um den Umfang der Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen. Deutschland hat sich demnach verpflichtet, bis zum Jahr 2010 mindestens 0,51 Prozent seines Bruttonationaleinkommens (BNE) als offizielle Entwicklungshilfe (Official Development Assistance - ODA) bereitzustellen. Diese Quote steigt 2015 gemäß dem Stufenplan auf 0,7 Prozent. Auf dem G8-Gipfel in Gleneagles versprachen die wichtigsten Industrienationen der Welt, die jährliche Entwicklungshilfe bis 2010 um 50 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Davon sollen mindestens 25 Milliarden US-Dollar afrikanischen Ländern zukommen.
Vgl. hierzu Grafik
Um diese Zusagen bis 2010 einzuhalten, muss Deutschland seine Beiträge erheblich erhöhen. DATA bezieht Schuldenerlasse u.a. aufgrund der uneinheitlichen Bewertung ihres Restwertes in diese Bilanz nicht mit ein um tatsächliche Trends aufzuzeigen. In den vergangen Jahren haben umfangreiche Schuldenerlasse z.B. an Nigeria und den Irak statistische Effekte erzeugt, die den Umfang notwendiger ODA-Erhöhungen verschleiern.
DATA
DATA (Debt AIDS Trade Africa) macht sich weltweit für die Interessen Afrikas stark und berichtet mit dem jährlichen DATA-Bericht über Fortschritte der G8-Staaten in der Umsetzung politischer Lösungen für die Notlage des Kontinents. Die Organisation arbeitet eng mit Bono und Bob Geldof zusammen.
Originaltext: DATA Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69164 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69164.rss2
Pressekontakt: DATA Deutschland Sergius Seebohm, Leiter Kommunikation Reinhardtstraße 47 10117 Berlin Telefon: 030-319 891 570 www.data.org
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