LVZ: Künast: Nie mehr Koalitionsaussagen für ein politisches Projekt / Grüne bleiben eine eher linke Partei / Schwarz-Grün wird Grüne nicht verändern
Geschrieben am 03-04-2008 |
Leipzig (ots) - Nach dem Ende des rot-grünen Regierungsprojektes, mit der Bundestagswahl 2005, ist für die Grünen-Spitzenpolitikerin Renate Künast die Zeit des alten Lagerdenkens ein für alle Mal vorbei. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) meinte die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag und designierte Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2009 zugleich, eine mögliche schwarz-grüne Koalition in Hamburg werde ihre Partei überhaupt nicht verändern. "Die wichtige Frage dazu ist längst geklärt: Koalitionen werden nicht mehr innerhalb des alten Lagerdenkens der Vergangenheit eingegangen. Das ist seit der Bundestagswahl 2005 vorbei. Seither geht es um Aufgaben, die auf Zeit gemeinsam mit einem Vertrag übernommen werden." So werde das bei den Grünen diskutiert. "Es geht nicht mehr nur um rot-grüne Projekte, sondern um zeitlich begrenzte Aufgaben. Deshalb wird Schwarz-Grün, wenn es in Hamburg käme, nicht die Grünen verändern."
Mit Blick auf die Koalitionsdebatte für die Bundestagswahl 2009 meinte Frau Künast: "Die Grünen werden jetzt keine Koalitionsaussage, schon gar nicht für Frau Merkel, treffen." Die Grünen würden zeigen, was ökologische Erneuerung sei, wie man Gerechtigkeit schaffe und wie man tatsächlich für Bürgerrechte kämpfe, um möglichst viele grüne Stimmen zu holen. "Dabei ist es doch logisch, dass die Grünen im Parteienspektrum sich eher links verorten." Damit sei aber nicht gesagt, dass die Grünen sich in eine alte Schublade stecken ließen oder im alten Lagerdenken blieben.
Das misslungene Koalitionsverhalten der hessischen SPD unter Führung von Andrea Ypsilanti hat nichts an der Wertschätzung für Rot-Grün bei den Grünen geändert, betonte Künast. "Rot-Grün wird immer Perspektive Nummer eins bleiben." Das Vorgehen von Frau Ypsilanti habe eher Dreier-Varianten schwieriger gemacht, aber nichts grundsätzlich verändert. "Frau Ypsilanti hat sich selber und die SPD beschädigt, weil einfach das handwerkliche Rüstzeug und die Sorgfalt fehlte", stellte die Grünen-Politikerin fest.
Unter Hinweis auf grüne Anträge im hessischen Landtag zur vollkommenen Gleichstellung schwuler und lesbischer Paare mit klassischen Ehepaaren betonte Künast, dass es sich dabei nicht um eine spezielle Annäherung an Roland Koch und dessen CDU handele. "Verstehen Sie das bitte nicht als Test, um mit Roland Koch eine Koalition einzugehen", meinte Künast auf eine entsprechende Frage. "Es wird eine Vielzahl von Anträgen geben, mit denen wir grüne Maßnahmen vorschlagen. Eine davon ist es, schwule Lebenspartnerschaften nicht in irgendeine Ecke auf dem Ordnungsamt zu schieben, sondern sie auf dem Standesamt abschließen zu können - mit vergleichbaren Rechten wie Ehepaare." Das sei aber "nur eine von vielen Fragen", die im hessischen Landtag zur Entscheidung anstünden.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
128850
weitere Artikel:
- Hilfen für Studenten aus reichen und armen Familien in etwa gleich Hamburg (ots) - Studenten aus reichen Familien erhalten in Deutschland fast die gleiche finanzielle Unterstützung vom Staat wie bedürftige Hochschüler. Das geht nach Informationen der ZEIT aus einer bislang unveröffentlichten Untersuchung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) hervor. Die Studie addiert sämtliche Beihilfen und Steuerleichterungen, mit denen der Staat Studierende und ihre Familien unterstützt. Danach erhält ein angehender Akademiker einfacher Herkunft laut HIS-Berechnung im Schnitt 5720 Euro im Jahr aus öffentlichen mehr...
- CSU-Landesgruppe / Dr. Ramsauer: Grenzöffnung gibt Hoffnung, aber veranlasst zu Zweifeln Berlin (ots) - Anlässlich seiner Teilnahme an der Öffnung des Grenzübergangs "Ledra-Straße" in Nikosia erklärt der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Dt. Bundestag, Dr. Peter Ramsauer: Mit der Öffnung der Ledra-Straße in Nikosia ist ein weiteres Loch in die Mauer geschlagen worden, die Griechen und Türken auf Zypern immer noch trennt. Ich freue mich, an diesem für beide Volksgruppen symbolträchtigen Ereignis teilhaben zu können. So sehr dieser Tag Hoffnungen weckt und Zuversicht vermittelt, überwiegen Zweifel, ob damit wirklich mehr...
- Uhl/Göbel: Kritik an Union beim NPD-Verbot haltlos Berlin (ots) - Angesichts der Kritik des SPD-Fraktionschefs Struck an der angeblichen Weigerung der Zusammenarbeit unionsregierter Länder an einem neuen NPD-Verbotsverfahren erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB und der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Innenausschuss, Ralf Göbel MdB: Die Behauptung Strucks, unionsgeführte Länder würden sich weigern, Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen, ist an den Haaren herbeigezogen. Wir gehen davon aus, dass alle Länder sich an die auf mehr...
- Pkw-Klimaziele ohne Beimischung von Agrosprit besser erreichbar. Die Beimischung schädigt nicht nur Autos, sie schädigt vor allem Klima und Umwelt Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Autoindustrie aufgefordert, die CO2-Emissionen neuer Pkw bis 2012 auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu senken, ohne dabei Agrospritanteile einzurechnen. Bundesregierung und EU-Kommission müssten verhindern, dass die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt das Schlupfloch Agrosprit nutze, um ihr Versagen bei der Verbrauchsminderung ihrer Modellflotten zu kaschieren, sagte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Sowohl Anbau als auch Einsatz des so genannten mehr...
- Chagas - die vergessene Krankheit Lateinamerikas Plan schützt Kinder in Bolivien vor gefährlicher Raubwanze Hamburg (ots) - Sie sehen harmlos aus, die kleinen dunkelbraunen Vinchuca-Wanzen, doch ihr Biss endet oft mit dem Tod. In Bolivien, dem ärmsten Land Südamerikas, ist ein Viertel der Bevölkerung durch die gefährliche Raubwanze mit Chagas infiziert. Die Erreger überdauern zwischen zehn und dreißig Jahren im Körper und greifen dann das Nervensystem, den Darm und das Herz irreversibel an. Zum Weltgesundheitstag am 7. April möchte das Kinderhilfswerk Plan auf die wenig beachtete Krankheit hinweisen. Plan setzt sich in seinen Programmgebieten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|