Kölner Stadt-Anzeiger: Massiver Angriff der IG Metall auf den DGB Huber stellt Zukunft des Dachverband und in Frage - weitere finanzielle Unterstützung in Zweifel gezogen
Geschrieben am 03-04-2008 |
Köln (ots) - Die IG Metall stellt die Zukunft des DGB in Frage. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf vertrauliche Aussagen von IG-Metall-Chef Berthold Huber vor dem Beirat seiner Organisation. Die IG Metall, so Huber, müsse überlegen, ob sie das Geld, mit dem sie den DGB unterstütze, nicht besser für ein anderes Modell ausgebe. Mit 50 Millionen Euro ist die IG Metall der größte Finanzierer des DGB. Dem Dachverband der Gewerkschaften drohe "Handlungsunfähigkeit", wenn sich nichts ändere. Ohne ein neues Zukunfts-Konzept "fahren wir schnurstracks in den Konkurs des DGB", sagte Huber laut einer Redemitschrift, die der Zeitung vorliegt. Ein Sprecher der IG Metall bestätigte: "Ja, es gibt eine Debatte über die Zukunft des DGB, an der sich natürlich auch ihr Erster Vorsitzender maßgeblich beteiligt." Huber habe vor dem Beirat "einen Weckruf an die eigene Organisation gerichtet, diese Debatte ernsthaft zu führen". Ziel sei es aber "nicht, den DGB in Frage zu stellen, sondern ihn zukunftsfähig zu machen". Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", er selbst habe die Reform-Diskussion mit angestoßen. "Ich begrüße, dass die IG Metall meine Anregung an die Einzelgewerkschaften und an die Gliederungen des DGB aufgegriffen hat, sich Gedanken über die Zukunft des Dachverbandes und über notwendige Organisations-Reformen zu machen. An dieser Debatte beteilige ich mich und werde sicherlich auch eigene Vorschläge vorlegen." Huber greift die DGB-Spitze massiv an. "Schon heute scheint mir der DGB als Bund der Gewerkschaften gelähmt von der permanenten Diskussion über Sparprogramme". Angesichts dramatischer Einbrüche bei den Mitgliederzahlen und den Einnahmen helfe es "überhaupt nicht, auf irgendwelche Selbstheilungskräfte zu hoffen". Die Annahme, man könne "durch Sparmaßnahmen die Strukturen den verringerten Einnahmen anpassen", sei "nicht einmal eine strukturkonservative Scheinlösung". Letztlich führe dieser Weg zur Handlungsunfähigkeit. Huber forderte daher eine Debatte über die Zukunft des DGB." "Hat der DGB in seiner heutigen Konstitution überhaupt ein Geschäftsmodell? Oder ist das, was wir heute haben, eher der Tradition geschuldet?"
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2
Pressekontakt: Kölner Stadt-Anzeiger Politik-Redaktion Telefon: +49 (0221)224 2444 ksta-produktion@mds.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
129008
weitere Artikel:
- Weltgesundheitstag am 7. April 2008, Initiativen Overkill? - Viel Regierungsplanung, wenig praktische Gesundheitspolitik Tagung von Action for Global Health am 7. und 8. April in Berlin Berlin (ots) - 3. April 2008. Die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2000 können erreicht werden, wenn die Regierungen der reichen Länder gezielt Geld für die praktische Stärkung der öffentlichen Gesundheitssysteme in den armen Ländern zur Verfügung stellen. Momentan gäbe es viele politische Planungsinitiativen, diese müssten aber erst noch in erfolgreiche Gesundheitspolitik umgesetzt werden. Dies erklärte Ruth Duggan, Gesundheitsexpertin von terre des hommes, Mitglied des europäischen Netzwerks Action for mehr...
- Lausitzer Rundschau: Platzeck bekräftigt Forderung nach NPD-Verbot Cottbus (ots) - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat seine Forderung nach einem Verbot der rechtsextremistischen NPD bekräftigt. "Wenn man das klug anstellt, wird das was", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch in Lübben (Dahme-Spreewald), wie die "Lausitzer Rundschau" auf ihrer Homepage www.lr-online.de berichtet. Ihm sei klar, dass "das Verbot nicht die gesellschaftliche Auseinandersetzung spart", so Platzeck. Rechtsextremistisches Denken bleibe dennoch vorhanden: "Aber ich sehe nicht ein, dass da mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Bund bereitet Gesetz zur Tarifbindung bei Auftragsvergabe vor Rainer Wend (SPD): Rechtssicherheit trotz EuGH-Urteil gewährleistet Köln (ots) - Ungeachtet des EuGH-Urteils zum niedersächsischen Vergabegesetz bereitet die Bundesregierung ein Gesetz zur Reform der Vergabeverordnung vor, die für die Auftragsvergabe durch den Bund unter anderem die Einhaltung von Tarifverträgen seitens der beauftragten Unternehmen vorsieht. Ein entsprechender Entwurf soll nach Worten des wirtschaftspolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, noch im Frühjahr vorgelegt werden. "Ich bin sicher, dass wir eine Tarifbindung der Unternehmen als Vergabekriterium rechtskonform mehr...
- Greenpeace kritisiert Biodiesel-Lobby / Nachhaltigkeitsgarantie für Biodiesel aus Soja ist unseriös Hamburg (ots) - In einem offenen Brief an den Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie VDB kritisiert Greenpeace die gestern abgegebene Garantie des Lobbyverbandes, nur nachhaltig produzierten Biodiesel aus Soja zu verwenden, als unseriös. Die vom Verband genannten Zahlen zum Import beziehen sich nur auf Sojabohnen und Sojaöl. Sojamethylester, der in Deutschland dem Diesel zugesetzt wird, berücksichtigt der VDB nicht. Greenpeace hatte gestern die Ergebnisse eines bundesweiten Tests von Diesel der drei großen Mineralölkonzerne veröffentlicht. mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Senioren-Union NRW will Stimmboykott gegen jungen Abgeordneten Spahn Landesvorsitzender Kuckart: Erneute Direktkandidatur verhindern Köln (ots) - Die Senioren-Union Nordrhein-Westfalen will eine erneute Direktkandidatur des münsterländischen CDU-Bundestagsabgeordneten Jens Spahn verhindern. Der Landesvorsitzende der CDU-Unterorganisation, Leonhard Kuckart, sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe): "Er ist nicht reif für ein Bundestagsmandat, weil er nicht die Ausgewogenheit hat, die in einer Volkspartei dringend notwendig ist. Deswegen sagen wir: CDU wählen, aber nicht Jens Spahn. Es ist legitim und ganz normal, dass wir versuchen wollen, dass dort ein anderer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|